Archiv der Kategorie Fundbüro

Schräges aus der Sesamstraße

Als Kind mochte ich die Sesamstraße nicht. Die war mir zu albern und es wurde alles so oft erklärt, das fand ich langweilig. Mittlerweile mag ich zumindest einige alte Videos aus der amerikanischen Version sehr gerne, weil sie sehr viel Humor haben. Irgendwie schrägen Humor, kleine Details, die einem als Kind nicht so auffallen. Und die Lieder haben überraschend gute Melodien, finde ich. – Man merkt diesen Videos einfach an, dass es Spaß gemacht, an ihnen zu arbeiten.

Weil ich mich aber nicht entscheiden kann, welches Video ich am liebsten mag, aber auch nicht fünf Blogposts über die Sesamstraße machen möchte, kommen jetzt meine fünf liebsten Videos mit jeweils einer kurzen Erklärung dazu. Damit das Jahr mit einem Lächeln endet.

„Do de Duckie“, ein Reggae-Lied über das Baden mit einem herrlich schrägen Video. Und so eine große Badewanne will ich auch.

„Batty Bat“, weil Graf Zahl (auf englisch „Count Count“) einfach großartig ist und ich beim Anblick der tanzenden Fledermäuse immer ziemlich grinsen muss.

„What’s the name of that song“, ein Lied darüber, wie das ist, wenn man nicht auf den Namen eines Liedes kommt. Außerdem sind die Klamotten der Sänger irgendwie so schön retro. Und hier merkt man besonders, wieviel Spaß in dieser Szene steckt, finde ich.

„Me Lost Me Cookie at the Disco“. Das Krümelmonster ist ja schon cool, aber mit dem ganzen Glitzer, den rockenden Puppen und dem klassischen Disco-Sound ist das Video ein Riesenspaß.

„Street Garden Cooperation“. Ohne bekannte Figuren, aber dafür mit einer schönen Idee, nämlich, mit der kompletten Straße einen Gemeinschaftsgarten anzulegen. Irgendwie sehr 70er. Aber ich würde sowas auch machen wollen.

Das Copyright all dieser Videos liegt beim Sesame Workshop.

Origami-Pins

Wenn ihr nach Weihnachten mit all den Geschenken wieder Sachen braucht, die ihr euch wünschen könnt (man weiß ja nie), könnte ein Blick zu Hug a porcupine helfen. Oder vielleicht habt ihr Geld bekommen. Oder ihr wollt einfach so schöne Sachen angucken.

Origami mag ja toll sein – aber Zeichnungen von Origami sind noch toller. Finde ich. Und Pins sind auch toll. Kombiniert man nun diese Dinge, erhält man etwas tolltolles. Quasi metatoll. Genau.

Hier zum Beispiel ein Origami-Eichhörnchen-Pin:

Gefunden bei Pikaland, das Bild ist Copyright von Hug A Porcupine.

I know an old lady…

Weil heute Heiligabend ist und ihr bestimmt komplett mit lauter weihnachtlichem Kram überschwemmt seid, hier ein wenig Gegenprogramm. There’s only so much Christbaum I can take.

Und weil ich gewaltiger Muppetsfan bin (ich bin der Meinung, wenn man Muppet-, „Life of Brian“- und „The Big Bang Theory“-Zitate hat, benötigt man keine sonstige Sprache mehr) und weil ich Weihnachten mit dem Teil meiner Familie verbringe, der größtenteils französisch, aber teilweise auch englisch ist, hier ein englisches Kinderlied, mit dem ich großgeworden bin. Der Text wurde bei den Muppets genauso belassen, auch die Einwürfe der beiden Alten gehören (bis auf den letzten) dazu. Herrlich skurril.

Dass die Frau da nicht wirklich singen kann, tut übrigens gar nichts zur Sache.

In diesem Sinne: Frohe Weihnachten.

8 schnelle Designprojekte

Gestern bei LinaLuna gefunden: 8 Designprojekte, nach Aussage des Designers in einer Minute zu machen sind. LinaLuna meint, dass sie das nicht schaffen würde – ich auch nicht. Aber 10-Minuten-Projekte sind ja auch nett.

Also, hier mal der Film:

Was mir an diesen Projekten besonders gut gefällt, ist ihre Schlichtheit. Besonders von den Schuhkartonideen bin ich begeistert – und dabei sind sie so simpel, geradlinig, ohne dabei langweilig zu sein. Einen einfachen Zeitschriftenhalter (Projekt 3) und einen sehr schnellen Tisch (Projekt 4) fand ich besonders klasse.

Ohnehin sehne ich mich aktuell nach etwas mehr Schlichtheit. Mein aktuelles Zimmer ist mit vielen Postkarten, die überall hängen und lauter Kleinigkeiten dekoriert – das wird langsam etwas weniger, aber wenn ich die ganzen Tesa-Marken nicht sehen möchte, muss ich entweder streichen oder alles so lassen, wie es ist. Also träume ich jetzt von meiner nächsten Wohnung und etwas klareren Linien. Weniger Nippes, mehr Raum für meine Gedanken und Ideen.

Blood Piss Blues

Vinicius Quesada verwendet Blut und Urin, um seine Bilder zu malen.

So, lasst das jetzt erstmal auf euch wirken.

Klingt krass, nicht wahr?

Aber so eklig, wie es erstmal klingt, ist es überhaupt nicht.

Seinen Bildern sieht man es – wenn man es nicht weiß – zunächst überhaupt nicht an.

In seinen Bildern verwendet er eigentlich nur rot, sehr dunkles blau und Gelb-/Hellgrün-Töne. Dass es quasi nur drei Farbtöne gibt, soll an das RGB-System erinnern und sorgt meiner Meinung nach dafür, dass die Bilder irgendwie wie Plakate wirken. Zu den normalen Farben mischt er dabei in verschieden starken Mengen Blut und Urin.

Warum genau er das nun tut, erklärt er nicht. (Wo wäre sonst auch der Raum für Spekulation?) Allerdings nimmt er nur eigene Körperflüssigkeiten, und das Blut bekommt er sogar ganz professionell im Krankenhaus abgenommen, auch hält er sich auch an ärztliche Ratschläge, wie oft er das tun darf. Alles sicher. Leute, die ihm Blut spenden wollen, verweist er an das Rote Kreuz. Auch irgendwelche religiösen und satanischen Interpretationen schließt er von Vornherein aus.

Meine Interpretation ist, dass er einfach einen Schritt weitergeht als die meisten Künstler. Ich glaube, dass man, will man wirklich Schönes schaffen, viel von sich selbst geben muss. Man muss es wirklich wollen, Zeit investieren und Ideen, vielleicht auch Risiken eingehen. Blut zu geben ist dann wirklich nur ein Schritt mehr, ein physischer Schritt. Und vielleicht auch ein eindrucksvolles Symbol für all das andere Herzblut, das ohnehin schon in die Kunst fließt.

Es gibt natürlich auch andere Interpretationen, beispielsweise diese hier: „The images suggest a world in which the peak oil crisis has occurred, where children play in dismantled subway cars and where dense, polluted cities house homeless refugees, sword-wielding geisha and… psychedelic cats.“*

Die Bilder sind dabei sehr vielfältig – mal malt er eine Katze auf einem riesigen Pilz (was mich sehr an „Alice in Wonderland“ erinnert), mal malt er Hugh Laurie, mal eine Ölplattform.

(Und jetzt bin ich mal gespannt, was für Spam-Kommentare mir dafür reinregnen werden – aktuell sind es eigentlich nur Immobilienmakler und Stiefel. Und Texte wie „Great Content“.)

Das Copyright der beiden Bilder liegt natürlich beim Künstler selbst, Vinicius Quesada, und gefunden habe ich ihn bei My Modern Metropolis.

Paul + Ich

Der zweite Film diese Woche. Manchmal muss das sein, wenn ich einfach so viele derartiger Juwelen finde.

Ein Film über Freundschaft und Mutproben und Mut und darüber, Kind zu sein. Über das Hinfallen und Aufstehen und Weitergehen. Soviel Herz und Leben und all das in ein paar kleinen Minuten.

Tut euch einen Gefallen, macht den Film auf Vollbild und schaut wirklich hin. Konzentriert euch auf den Film. Und lasst ihn euch dann so richtig umhauen, wie er das mit mir getan hat. (Und lasst euch nicht von dem doofen Preview-Bild abschrecken. Das Preview-Bild sagt überhaupt nichts über den eigentlichen Film aus.)

Paul + Ich from Hendrik Rost on Vimeo.

Sophia Metzler

Es ist ja eine Sache, auf Blogs und sonstigen Kreativseiten auf tolle Künstler zu stoßen. Eine ganz andere Sache ist es, solche Leute im eigenen Bekanntenkreis zu haben.

Sophia ist so eine. Als sie mir vor einigen Tagen dann gezeigt hat, was sie so macht, hat mich das ziemlich umgehauen und ich hab sofort gedacht „DAS muss ich bloggen!!!!!!“ (Ich habe auch die vielen Ausrufezeichen mitgedacht. Und die Großbuchstaben.)

Das zum Beispiel sind einige Seiten aus ihrem Skizzenbuch:

Sie selbst sagt dazu: „Die Skizzen sind während und nach meiner Reise nach Burkina Faso entstanden. Kuli, Collage und Wachsmalstifte. Ich wollte unbedingt ein Skizzenbuch anfangen, um mir die zu hohen Ansprüche abzutrainieren.“

Habt ihr das Rätselblatt gesehen, das in die Skizze unten links eingearbeitet ist? Und das Spiel mit Monochromie und Farben? Hach.

Sophia studiert Kommunikationsdesign im 7. Semester an der Hochschule RheinMain. Als ich sie fragte, was sie inspiriert, schrieb sie „Offene Augen – Mitnehmen was geht.“ Darunter fallen ganz einfach Neugierde, Beobachten und Fragen stellen. Und kreative Menschen seien inspirierend, einfach durch Gedankenaustausch.

Dass sie so gerne zeichnet, liegt in der Familie – sie hat schon gemalt, bevor sie laufen konnte. In der Mittel-/Oberstufe ließ das Interesse nach und kam dann erst durch das Studium wieder. Wieviel Zeit sie in ihre Kunst investiert? Unmöglich zu sagen, weil sie auf sowas gar nicht achtet. Und außerdem sei das keine Kunst, sondern einfach Ausdruck ihrer selbst.

Und hier noch eine ihrer Skizzen, die ich besonders toll finde: Ein Studienaufgabe zum Thema Layout. Wichtig dabei sei, dass Ideen schnell und überzeugend präsentiert werden können, man arbeite dabei mit Copics, Linealen und Formen.

artig & fein

Ich bin ziemlich fasziniert von all den Blogs, die ich in den letzten Monaten so entdeckt habe. All die kreativen Menschen, all die guten Ideen, all die Tutorials – großartig. Wenn ich nicht Masterarbeit schreiben müsste und mich außerdem nicht gerne mal kopfüber in Bücher stürzen würde, würde ich nur noch kreativ sein. (Achso, und wenn ich nicht ständig dem Chaosmonster hinterher räumen müsste, das unter meinem Bett wohnt. Ich kann nicht zeichnen oder nähen oder sonstwie kreativ werden, wenn überall Mist rumliegt.)

All die Ideen, die ich bekomme, kann ich gar nicht umsetzen. Es ist großartig. Ein Ideenmeer.

Jedenfalls habe ich über einige von euch auch von tollen Magazine gelesen, die sich mit DIY auseinandersetzen – aber wenn ich dann tatsächlich vor dem Zeitschriftenregal stehe und die Zeitschrift 6,90€ kostet, mir aber nur die Hälfte der darin gezeigten Dinge gefällt, kann ich mich doch nicht zum Kauf aufraffen. Und trotzdem kribbelt es mir oft doch in den Fingern.

Umso begeisterter war ich, als ich gestern auf artig & fein stieß – ein Onlinemagazin mit lauter DIY-Ideen, Rezepten und überhaupt ganz vielen schönen Dingen. Kostenlos. Schön. Kreativ. Wunderbar. (Wenn das mal kein großes kleines Wunder ist, dann weiß ich ja auch nicht.)

Ausgedacht und gemacht wurde dieses Magazin von Caro und Birthe, deren Blogs auch jeweils einen (längeren) Besuch wert sind und sich seit gestern auch in meinem RSS-Feed finden. Hilfe von den verschiedensten Bloggern hatten sie auch. Ein echtes Gemeinschaftswunder, könnte man sagen. Oder, um es mit ihren Worten zu sagen: ein weihnachtliches DIY-Magazin.

Ob nun die kulinarischen Geschenkideen (den Feigensenf muss ich dringend ausprobieren), der Advents“kranz“ aus mit Tafelfarbe angestrichenen Weinflaschen oder einige tolle Ideen mit Modelliermasse, die DIY-Ideen sind schön, schlicht und angenehm unkitschig.

Schaut unbedingt mal rein – es lohnt sich.

Und wer das jetzt dringend auch ausprobieren will mit nem eigenen Magazin (vielleicht finden sich noch ein paar weitere Blogger mit guten Ideen und Tatendrang?) guckt einfach mal bei Issuu vorbei. Da kann man anscheinend selbst Magazine erstellen.

Bilder von Bildern

Bevor ich zum eigentlichen Beitrag komme: Ich bin gestern zum Bastelwunder ernannt worden! (Und alle so: Yeah!)

Was ein Bastelwunder ist? Da lasse ich am besten Lena selbst zu Wort kommen: „Mit dem BASTELWUNDER-Siegel werden Bastelblogs, Bastel-Websites, DIY-Sites und Modeblogs mit tollen Ideen zum Selbermachen ausgezeichnet. So soll eine umfassende Sammlung von Bastelblogs und Webseiten entstehen, die für unsere Leser als praktische Ãœbersicht und Inspirationsquelle dienen.“

Jedenfalls habe ich mich vor Wochen mal darum beworben, und schon gedacht, dass ich vielleicht doch nicht reinpasse. Und dann bin ich doch dabei. Mit so einem schönen Text, dass mir ganz warm ums Herz und ums Ego wird. Ich glaube, in den nächsten Tagen trage ich den Kopf richtig hoch. (Das war genau das, was ich gebraucht habe. Danke, Lena!)

Aber jetzt zum eigentlichen Thema:

Man nehme ein Foto, projiziere es auf einen schönen Körper und fotografiere das Ergebnis. Also, auf die Idee wäre ich ja in hundert Jahren nicht gekommen, aber Davis Ayer schon. Und die Ergebnisse sprechen wirklich für sich.

Das Ganze nennt er <time travel> (die Zeichensetzung ist seine) – und sagt dazu dann genau gar nichts.

Wenn ich mir das Ganze so ansehe, fallen mir einerseits Tätowierungen ein (das fiel auch den Leuten von Modern Metropolis ein, wo ich die Bilderserie gefunden habe), nur flüchtiger, weil es ja nur Lichtstrahlen sind. Andererseits kommt mir sofort der Gedanke, dass der eigene Körper eigentlich der Ort sein sollte, an dem man am liebsten ist. Denn so einfach kann man da ja nun wirklich nicht weg.

Wenn Künstler keine Interpretation vorgeben, kann man herrlich rumspinnen und philosophieren. Großartig.

Falls euch seine Bilder gut gefallen, könnt ihr übrigens auch mal bei Etsy gucken, da verkauft er Drucke. (Allerdings ist sein Shop jetzt nicht üppig bestückt…)

Das Copyright dieser Bilder liegt bei Davis Ayer.

Zwei tolle Inspirationsquellen

Auch wenn die meisten von euch die beiden folgenden Websites wahrscheinlich schon kennen, kann man sie dennoch nicht oft genug empfehlen. Man muss die einfach kennen und ausprobieren und überhaupt.

Außerdem bin ich furchtbar neugierig, wer von euch sich schon bei beiden Seiten rumtreibt. Fremde Inspiration ist immer besonders reizvoll.

Zu beiden Seiten habe ich übrigens in der letzten Woche je ein Widget installiert, auf dem man immer die neuesten Bilder sehen kann.

1) WeHeartIt

Bei WeHeartIt stellen Leute Bilder ein, die sie irgendwo im Netz gefunden haben oder die sie manchmal auch selbst gemacht haben. Klar, Bilderseiten gibt es viele, aber irgendwie scheint mir bei WeHeartIt die Dichte an wirklich, wirklich schönen und spannenden Bildern besonders hoch zu sein. (Mein „Inspiration Board“ hängt voll mit Ausdrucken dieser Bilder.) Zur Verwendung auf dem Blog eignet sich diese Seite allerdings nicht besonders, weil häufig die Quellen nicht besonders gut genannt werden und man sich nie so ganz sicher sein kann, ob man jetzt wirklich den Verfasser nennt oder ob man auf den siebentausendsten Tumblr-Blog verlinkt. Für Ideen aber – wie gesagt – wunderbar.

Die Bilder kann man neuerdings in sogenannte „Sets“ arrangieren, also in Themenalben. Ich habe beispielsweise ein Set mit ausschließlich Typographie, eines, das ich als „wimsy“ bezeichnet habe und einige mehr.

2) Pinterest

Pinterest hingegen ist dafür da, Bilder, die man online findet, zu katalogisieren oder sonstwie zu speichern. Anstatt unzählige Lesezeichen in Firefox zu speichern, in die man eh niemals mehr reinsieht, „pinnt“ man ein Bild und damit die dazugehörige Seite.  Auf diese Art halte ich Rezepte, Tutorials und ähnliches fest. Bilder speichere ich eher bei WeHeartIt. Wie es bei WeHeartIt die Sets gibt, gibt es bei Pinterest die Pinboards, sodass man seine Pins nach Themen ordnen kann.

Bei Pinterest benötigt man übrigens (meines Wissens) ein Invite. Falls ihr also Interesse habt, meldet euch.


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