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Papier schöpfen an der VHS

Hach. Gestern haben wir ihn gehalten, den VHS-Kurs über das Papierschöpfen mit alltäglichen Gegenständen. Damit hat sich die Vorbereitung, die wirklich lange gedauert hat, wirklich gelohnt – im März hatte Aliaa mir die Technik beigebracht, seit Sommer hatte ich Papier gesammelt und am letzten Sonntag hatten wir die Technik noch einmal auf Probleme überprüft. Zwischendurch wurden Listen geschrieben und immer wieder darüber geredet, wie das wohl werden wird.

Und dann war er da, der große Tag. (Das ist schon ein irres Gefühl, wenn ein so lange gehegtes Projekt plötzlich wirklich passiert – für Aliaa muss das noch intensiver gewesen sein, weil es ihr Idee war, und 80% der Arbeit auch von ihr stammten.) Am Tag zuvor waren wir noch durch den Baumarkt gelaufen, hatten den ganzen Kram in den Malersaal geschleppt, aufgebaut, sie besorgte noch Bücher und ich baute aus einer spontanen Eingebung heraus noch drei Schöpfrahmen. (Letzteres ist wesentlich einfacher, als wir erwartet hätten.)

Der eigentliche Kurs dann war eigentlich sehr simpel. Sieben sehr nette Kursteilnehmer (und sogar ein Mann dabei!), viele tolle Ideen und nur 10 Minuten Einführung in das Thema. Ich weiß ja nicht, wie so ein VHS-Kurs normalerweise abläuft, aber wir haben einfach gemeinsam mit den Teilnehmern experimentiert, was man mit dieser Technik so anstellen kann. Einmal kurz vormachen, wie unsere Technik funktioniert, und dann die Teilnehmer selbst machen lassen, und das dann den ganzen Tag. So lerne ich persönlich am liebsten, und den Teilnehmern schien es da ähnlich zu gehen. Während sie sich also mit Pulpe, verschiedenen Dekoelementen und Schwämmen austobten, halfen Aliaa und ich, wo es nötig schien, und probierten auch selbst so einiges aus – beispielsweise verschiedene Möglichkeiten, Pulpe anzumischen. Wir wissen jetzt, dass Stoffreste sich nicht mit einem Stabmixer vertragen, aber dass man tolles Papier hinbekommt, wenn man die Pulpe zum Großteil aus Rinde und erbstblättern zusammenstellt. Wir wissen jetzt, wie Kaffeepapier aussieht (Pulpe gemischt mit Kaffeepulver), wie man Farbverläufe in ein Blatt Papier bekommt und wie angenehm locker so ein Kurs ablaufen kann, wenn man die Leute einfach machen lässt. Gemeinsam mit den Teilnehmern haben wir auch gelernt, wie man mit Schöpfrahmen wirklich feines Papier hinbekommt – das war auch uns vollkommen neu, machte die Situation aber umso reizvoller, wie ich fand.

Am Ende waren wir ziemlich müde, aber auch verdammt glücklich. Die Schöpfrahmen und ein Teil der Pulpe wurden noch verschenkt, und das war’s dann auch. Die Ergebnisse können sich übrigens absolut sehen lassen (auf dem Bild ist nur ein Teil der Kunstwerke!):

Fazit von meiner Seite:

  • Ich leite jederzeit wieder einen Kurs mit Aliaa. Es macht wahnsinnig Spaß, mit ihr zusammenzuarbeiten.
  • Ich will so einen Boden wie im Malersaal: Ãœberall Farbflecke. Hach. Da fühlt man sich gleich als Künstler.
  • Ich muss mehr künstlerisches machen. Viel mehr.

Stundenplan

Yeeehaaa! Er ist endlich da – der erste Download auf dieser Seite. In den letzten Tagen habe ich einen Stundenplan gezeichnet, den ihr euch jetzt hier herunterladen könnt. Ich habe ihn so gestaltet, dass man viel ausmalen kann in langweiligen Schulstunden oder Seminaren (also, die soll es ja gerüchteweise geben) und ihm so die persönlichen Lieblingsfarben verpassen kann. So macht Organisieren Spaß, nicht wahr?

Viel Spaß euch damit!

Blick in meine Skizzenbücher

So, nachdem ich in diesem Blog relativ häufig zeige, für tollen Kram andere Leute so machen, hier mal ein Blick in meine Skizzenbücher. Eigentlich sind es keine Skizzen – ich zeichne meistens ab, was gerade so auf meinem Tisch steht, ob jetzt im Seminar oder im Restaurant. An dem Ganzen wird dann noch ein wenig gefeilt.

Denn, wie Danny Gregory in seinem wirklich empfehlenswerten Buch „The Creative License“ schreibt, wird niemand als guter Zeichner geboren. Man wird gut, indem man zeichnet, zeichnet, zeichnet. Also tue ich das, und hier sind einige Beispiele:

Manchmal macht es mir auch Spaß, nichts abzuzeichnen, sondern mit Mustern herumzuspielen und Strukturen. Zwei Beispiele noch im Folgenden:

Linoldruck

In der Schule hat mir der Kunstunterricht nur ziemlich selten Spaß gemacht. Meistens ging es irgendwie darum, irgendeine Technik auszuprobieren (ob nun die Arbeit mit Ton oder der Holzschnitt) und gleich der erste, spätestens der zweite Versuch wurden benotet. Wer bitte ist nach zwei Versuchen mit einer künstlerischen Technik gut? Mein Versuch mit Holzschnitt damals ging komplett schief (ich habe aus Versehen das Brett zerbrochen, statt ein vernünftiges Bild hinzubekommen) und hat mir jetzt über zehn Jahre lang jegliches Interesse an Holz- und Linolschnitt vergällt.

Letztens habe ich es wieder ausprobiert, nachdem es zum Geburtstag Linolbesteck gab. Ich bin immer noch nicht ernsthaft gut darin, muss ich sagen – und ich habe mir die Messer übel in die Finger gerammt. Meine eigentlichen Idee liefen ziemlich schief (Eine schwarze Wolke, aus der bunte Tropfen regnen), aber auch das war ja ein Anfangsversuch, also nicht schlimm.

Was allerdings sehr großen Spaß machte, war das Rumprobieren mit der Kombination aus Schrift und Linolschnitt. Dabei sind die Strukturen nicht so fein, dass es später beim Drucken ein Problem werden könnte (eine vernünftige Presse für Linoldruck ist mir dann doch zu aufwändig, und mit der Hand verrutscht man leicht – adieu, Einzelheiten!). Mein erster Probeschnitt war einfach das Wort „Linolschnitt“, darauf folgte dann die Frage „Träume ich?“ (die ist ganz wichtig, wenn man lernt, luzid zu träumen).

Der Druck, der mir im Endeffekt so gut gefallen hat, dass er jetzt in meinem Zimmer hängt und dass ihr ihn in diesem Blogbeitrag sehen dürft, ist übrigens ein Zufallsergebnis: Die Farben kamen einfach daher, dass ich sie auf einem Blatt Papier für den großen Linoldruck angemischt hatte – als ich dann fertig war mit diesem Versuch, habe ich einfach noch ein bisschen rumgeschmiert und fand die Farbkombination schön. Einen schnellen Linoldruck mit meiner Lieblingsfrage drauf, fertig! Der Zufall ist ein toller Künstler, wie ich finde.

Mixed Media mit Höhen und Tiefen

Gestern abend war ich mit einer guten Freundin zum Collagen machen verabredet. (Dieselbe, mit der ich auch schon Papier geschöpft habe und die mich so wunderbar syrisch bekocht hat.) Sie ist von Mixed Media fasziniert und spielt besonders gerne mit Höhe in Collagen. Und sie mag es, wenn man nicht tausend Bilder nebeneinander klebt und es dann „Collage“ nennt. Nach diesen Regeln habe ich experimentiert und herausgekommen ist eine Weltreisen-Collage, die nur mit wenigen Mitteln arbeitet: Eine Doppelseite aus einem alten Diercke-Atlas, die einzelnen Reisepunkte aus gestempelten „x“, die Route mit rotem Stickgarn aufgestickt, ein Papierschiffchen und ein Papierflugzeug. Letztere sind aus einem alten Englisch-Wörterbuch gemacht, und damit das Flugzeug auch fliegt, ist es auf eine Drahtspirale montiert. Ganz schlicht, ganz einfach. (Und eine absolute Traumreise, falls ich sie irgendwann mache: Kap Hoorn – Los Angeles – Sydney – Bangkok – Dar Es Salam.)

Und hier noch ein paar Details:

Geburtstagsvorbereitungen

Wenn es um Geburtstag geht (in 11 Tagen ist es soweit), bin ich ungefähr so begeistert wie der durchschnittliche Fünfjährige. Geburtstag haben ist so ungefähr eine der tollsten Sachen auf der Welt (dicht gefolgt von Küssen, Urlaub und dem Flow-Gefühl). Diesen Tag versuche ich mir jedes Jahr so schön wie nur möglich zu gestalten, mit tollen Unternehmungen, meinen liebsten Freunden, Lieblingsessen…

Dieses Jahr werde ich vormittags mit zwei Mitgeburtstagskindern eine Flasche Sekt, die ich letztens gewonnen habe, trinken. Nachmittags dann geht es zum Bummel mit Nils durch unseren Lieblingsbiosupermarkt und Bastelgeschäfte nach Bremen, um dort abends afrikanisch essen zu gehen und dann in die Shakespeare Company zu „Hamlet“. Am Tag drauf dann gibt es Party mit vielen meiner liebsten Freunde. Und für letztere bin ich schon fleißig am planen – mit vielen bunten Windlichtern, die ich selbst bemalt habe, Girlanden, die ich entwerfe, Kuchenrezepte, die ich raussuche, Dips, die ich machen will und Limonade, die ich beim Biosupermarkt um die Ecke kaufen will. Gaaanz viele tolle Pläne.

Hier ein paar Bilder der bisherigen Planung:

Viele bunte Windlichter

Viele, viele, viele bunte Blumen...

... die ich irgendwie in eine Girlande verwandeln will. Ich weiß nur noch nicht wie. Irgendwelche Vorschläge?

Und noch mehr Girlandendeko.

Diese tollen Förmchen werden meine Muffins zieren. Momentan hängen sie in der Küche, damit ich sie beim Kochen und so immer vor Augen habe.

Hach, ich freu mich. Und diesem Blogbeitrag fällt jetzt nur noch: Yeeeehaaaaaa!

Wieviel Perfektionismus ist perfekt?

Have no fear of perfection, you’ll never reach it. (Salvador Dalí)

Heute bin ich mit meiner Improtheatergruppe beim 250jährigen Jubiläum einer Grundschule aufgetreten (der erste Auftritt, für den wir eine Gage bekommen haben!). Die Proben der letzten Wochen waren daraufhin ausgerichtet, möglichst kindertaugliches Improtheater zu spielen – mit möglichst großen Gesten beispielsweise und mit einer Moderation im Piratenkostüm. Beim Auftritt selbst haben wir dann gemerkt, dass die subtilen Techniken, die wir selbst für gutes Theater halten, bei kleineren Kindern häufig einfach nicht ankommen, die eher direkten Witze dagegen haben viele Lacher erzeugt. Selbst waren wir nicht komplett zufrieden mit unserem Auftritt – aber die Kinder haben gestrahlt, uns ausgefragt, begeistert mitgemacht und zwei Mädchen haben sogar um Autogramme gebeten.

Danach habe ich über Perfektionismus nachgedacht. Natürlich sollten wir immer weiter danach streben, uns zu verbessern, die Dinge, die wir tun, noch schöner zu machen, unsere Technik zu perfektionieren. Besser werden. Auf der anderen Seite blockiere ich mich öfter damit, dass ich nicht anfange, zu malen oder sonstwie kreativ zu werden, weil ich Angst habe, dass es nicht gut werden könnte. Oder ich breche ein angefangenes Projekt ab, weil ich mir nicht mehr sicher bin, ob es gut werden wird.

Aber macht das denn Sinn? Die Kinder heute hatten an unserem nicht ganz perfekten Auftritt einen Riesenspaß – und wir hatten ebenso viel Freude an ihren Liedern, Musikstücken und Aufführungen.

Meine Lektion: Es kommt nicht darauf an, dass die Kunst, die man schafft, perfekt ist. Es kommt darauf an, dass sie Menschen zum Lächeln bringt und dass sie damit schon schön ist. Mit allen kleinen Fehlern.

(Das gilt natürlich auch für jeden anderen Lebensbereich: Wenn man es nicht tut, verliert man noch mehr, als wenn man es tut und es nicht total super wird.)

Bildquelle: http://jeffrey.deviantart.com/art/Perfect-Idea-138192555

Mein Papierberg

„Hallo, mein Name ist Ellen und ich bin papiersüchtig.“

„Hallo Ellen!“

Irgendwie hat mich die Textur von Papier schon immer fasziniert: Seidenpapier, Strohseide, Fotokarton, Blütenpapier… Und schöne Muster erst… Was man damit alles machen kann, ist einfach wunderbar – Geschenke verpacken, Collagen machen, Briefumschläge, Bücher einbinden, Lesezeichen, Register verschönern, Kistchen einbinden. Wenn ich schönes Papier sehe, kribbelt es mir immer in den Fingern und es fühlt sich an, als würden mir Ideen durch die Adern schießen wie anderen Menschen Sauerstoff. Deshalb habe ich mittlerweile auch eine ansehliche Sammlung – sogar als ich in Australien war, habe ich überall Papier gekauft und es in einer Posterrolle im Rucksack quer über den Kontinent und um die halbe Welt transportiert.

Hier ein paar meiner Lieblingspapiere:

Origamipapier in allen möglichen grafischen Mustern. Toll für Collagen und Mobiles.

Bedruckter Fotokarton, der sich prima für Register eignet.

Alles mögliche Geschenkpapier.

Seidenpapier, das sich gut für Buttons und Serviettentechnik eignet.

Asiapapier, in Perth gekauft. Ziemlich weit gereist, was?

The Creative License


Letztes Jahr habe ich ein ziemlich großartiges Buch entdeckt, das mein jetziges Leben wenn schon nicht verändert, dann doch zumindest beeinflusst hat. Dieses Wunderwerk heißt The Creative License und wurde von Danny Gregory geschrieben und gezeichnet.

Danny Gregory ist ein ziemlich toller Zeichner – er zeichnet einfach alles und jedes und das andauernd. Und genau das ist auch schon die Essenz seines Buches: Erlaub dir, einfach dauernd kreativ zu sein und jederzeit zu zeichnen – dann wirst du auch gut. Wer nie einen Stift in die Hand nimmt, kann schließlich auch keine tollen Bilder hervorbringen.

Nehmt ein analoges Beispiel: Es gab bei jedem von uns eine Zeit, in der wir nicht laufen konnten. Irgendwann sahen wir, dass andere das auch konnten, und wollten auch. Also probierten wir es – zu Beginn vollkommen ohne Erfolg. Nach einiger Zeit standen wir ein erstes Mal auf unseren eigenen Beinen – und fielen gleich wieder auf den Hintern. Das passierte noch einige Male, bis wir unsere ersten unbeholfenen Schritte machten. Mittlerweile laufen wir, als hätten wir niemals etwas anderes getan, und zwar geradeaus, nach links, nach rechts, rückwärts, treppauf, treppab, Steigungen hoch und runter.

Mit anderen Dingen ist es ebenso. Wenn ich nicht irgendwann einen Stift in die Hand genommen hätte, mir ein Motiv gesucht hätte und es, so gut ich es eben vermochte, abgezeichnet hätte, und wenn ich das nicht viele, viele Male wiederholt wäre, könnte ich nicht zeichnen. Wobei ich viele Dinge auch nicht kann: Menschen zeichnen? Fehlanzeige. Schatten setzen? Nur so halb. Perspektive? Naja. Mittlerweile zeichne ich einfach in meinen Seminaren oft nebenbei: Da muss man nicht mitschreiben, sondern mitdenken und – diskutieren. Das kann ich auch, wenn ich nebenbei etwas abzeichne, ob das nun ein Stuhl ist, meine Wasserflasche oder meinen Kakao-Becher. Nach und nach lerne ich dabei, die Dinge, die ich sehe, besser über meinen Stift auf das Papier zu lenken, und es macht großen Spaß.

Man kann Zeichnen (oder andere Fertigkeiten) nur lernen, wenn man sich selbst erlaubt, sie zu lernen. Genau das sagt auch Danny Gregory: Nicht darüber nachdenken, ob man es kann und was man alles schlecht macht, sondern zeichnen. Loslegen. Und sich damit die Lizenz zum kreativ sein erteilen.

Das Bild oben ist übrigens von mir.

Spielen mit Schrift

Hach, wunderbar. Es ist Freitag, das heißt, ich habe meinen wöchentlichen Serien-KreativSei-Abend. Das bedeutet, dass ich den ganzen Abend Kabel 1 gucke und mit verschiedenen Materialien rumprobiere oder an irgendwelchen Projekten arbeite. Mal sehen, vielleicht werde ich heute abend ein paar Diana-F+-Lesezeichen für meinen Shop machen oder an meiner Style File arbeiten.

Letzteres ist ein Projekt, das noch von einer Online Class stammt, die ich im Januar/Februar belegt hatte: der Style School, veranstaltet von Elsie von A Beautiful Mess und Leigh-Ann von Freckled Nest. Es geht darum, in einem Ordner all die Dinge, die man schön und inspirierend findet, zu sammeln: schöne Farben, Fotos, Stile etc. Mal sehen, ob ich das heute abend erledige oder sonstwie kreativ werde. Spaß wird es auf jeden Fall machen…

Und jetzt noch etwas anderes Nettes, um euch sehr neugierig zu machen: Für ein ziemlich großes Kreativprojekt habe ich in den letzten Tagen mit verschiedenen Schriftarten rumgespielt, die alle das Wort „Transformation“ zeigen.

Mir selbst gefällt dieses Zwischenergebnis schon mal ganz gut. – Was genau ich vorhabe? Das erfahrt ihr in den nächsten Wochen oder Monaten, wenn ich damit komplett fertig bin und das Projekt soweit ist, dass ich erzählen darf, was genau es damit auf sich hat. Nur soviel: Es ist eine geile Sache.

Mir selbst gefällt dieses Zwischenergebnis schon mal ganz gut… Was genau ich vorhabe? Das erfahrt ihr in den nächsten Wochen oder Monaten. (Wow, mein erster Cliffhanger!)

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