Neueste Beiträge

Wochenrückblick 30/12

|Gehört| Mal wieder Florence & The Machine. Große Klasse.

|Gesehen| „Percy Jackson & The Olympians“ – ganz, ganz schlimm. Peinlicher Film.

|Gemacht| Ganz viel Upcycling. Und 31 kaputte Fahrradschläuche aufgeschnitten, in der Badewanne von Dreck und Talkum befreit und zum Trocknen auf den Wäscheboden gehängt. Und jetzt werden meine Finger für immer nach Gummi riechen, befürchte ich. Was tut man nicht alles für seine Schüler.

|Gelesen| Ein bisschen in der Päng! „Für immer, nicht ewig“ von Tania Kindersley. Hatte mir Andrea empfohlen, und ich kann es nur weiterempfehlen. (Es gibt viel zu wenige Bücher über Freundschaft.) „Siddharta“ von Hermann Hesse. (In der Ausgabe, die sich meine Schwiegermutter gekauft hat, als sie deutlich jünger war als ich. Total toll.)

|Getan| Zum ersten Mal in meinem Leben Auto gefahren. Und gleich quer durch die Innenstadt und den kompliziertesten Knotenpunkt der Stadt (der Pferdemarkt). Theorieunterricht gehabt. Upcyclingworkshops konzipiert.

|Gegessen| Ein Wochenende lang veganes Essen auf dem Wirkcamp. Kohlrabi wie bei meiner Oma. Essen beim Lieblingsasiaten – insbesondere auch gebackene Ananas.

|Getrunken| Wasser. Pfefferminztee. Club Mate Eistee. Papaya-Ananas-Tee (der Trank der Götter, ganz sicher). Africola.

|Gefreut| Über mein Masterzeugnis. (Ich dürfte jetzt ein „M. Ed.“ hinter meinen Namen setzen, wenn ich verzweifelt genug wäre.) Über einen Job in der Frühvertretung eines Gymnasiums – endlich werde ich auf Schüler losgelassen. Darüber, dass mir ein Fahrradladen 31 kaputte Fahrradschläuche geschenkt hat, für die Upcycling-AG. Wisst ihr, Leute: Mir scheint aktuell ganz allgemein die Sonne ausm Arsch, so einfach ist das. Und… (Trommelwirbel…) Die Doktorarbeit des Liebsten ist in Druck gegangen.

|Gelacht| Über meine eigenen Witze. Mit Vorliebe.

|Geplant| Die Upcycling-Workshops. Weitere Workshops mit Kindern.

|Gekauft| „The Bell Jar“ von Sylvia Plath. Ein Buch, von dem ich dachte, es sei ein altes Kinderlexikon – aber dann war es ein Eheratgeber von 1961. (Die Bücher heißen beide „Das musst du wissen“.) Ich hab jetzt Sachen gelernt über die Hochzeitsnacht… Da schlackern euch die Ohren.

|Gewünscht| Immer noch eine analoge Spiegelreflex. Oder auch eine digitale. Oder beides. Mehr Einmachgläser.

 

Lieblingslinks:

Ein genialer Kurzfilm über Virtual Reality – ich fand den ziemlich gruselig. (Gefunden beim Liebsten.)

Eine Website mit vielen äthiopischen Rezepten. Da muss ich demnächst einiges nachkochen.

Für die Fans alter Schreibmaschinen: Ganz viele verschiedene Gebrauchsanleitungen, ziemlich charmant.

Warum man eigentlich überhaupt nicht scheitern kann – denn Scheitern ist ja auch nur ein Konzept, das wir uns einreden.

Berühmte Architekten, verkleidet als ihr bekanntestes Gebäude (1931). Herrlich schräg.

Eine Schriftart für Leute mit Sauklaue.

Die Typo von Lisa Congdon: Simpel, aber kraftvoll.

Mehrere kinderbuchartige Bilder von 1962, die die Frage „What makes a shadow?“ beantworten.

Also, in Riga schneit es auch im Sommer – zumindest, wenn Künstler am Werk sind.

Bücher sind toll. Vintage ist toll. Kunst ist toll. Und die Kombination daraus – die ist sowieso toll.

Ein Artikel darüber, dass unsere Generation keine Karriere im traditionellen Sinne mehr will. Vielem stimme ich zu.

Stuttgart, die zweite

Irgendwie ist der Film, den ich in Stuttgart vollgeschossen habe, ziemlich spannend. Die Farben… Die Farben sind irgendwie übersteuert, und ich habe nicht die geringste Ahnung, woran das liegt, denn der Film war von einer Eigenmarke einer Drogeriekette. Nichtsdestotrotz: Das ist es, was ich an Lomographie so liebe. Die Tatsache, dass die Bilder immer wieder überraschend sind. (Und seitdem ich die La Sardina habe, werden die Bilder auch was.)

Mit meinem besten Freund durch die Stuttgarter Markthallen laufen. (Ich unterscheide übrigens ganz pubertär meinen besten Freund und meine beste Freundin.) All dieses bunte Obst, all diese Delikatessen. Und mit jemandem unterwegs sein, der davon ganz genauso begeistert ist.

Beispielsweise Mangos. Ganz viele Mangos. Ich hätte am liebsten eine ganze Tüte voll gekauft.

Und noch mehr Delikatessen, die auf diesem Bild irgendwie aussehen wie das Essen, das man in Kochbüchern aus den 70ern kennt. Auf dem Foto sieht es irgendwie nicht so geil aus – aber in der Markthalle konnte ich mich kaum beherrschen. (Und ich habe tatsächlich nichts gekauft.)

So viele verschiedene Sorten Baisers.

So sehe ich übrigens aus, wenn ich ganz entspannt im Urlaub bin. (Und wenn ich versuche, wie eine japanische Touristin auszusehen.)

Dazu muss ich nix sagen, oder? Also, außer: Saucool.

Im Eingangsbereich des Stuttgarter Planetariums. Ich habe mich irgendwie gefühlt, als sei ich in die 70er Jahre versetzt worden. (Also, so, wie ich mir diese Zeit vorstelle.)

Ich weiß nicht mehr, ob ich dieses Bild im Planetarium gemacht habe oder wo sonst. Aber ich finde es jedenfalls großartig.

Ein Riesenteddy

Jeden Donnerstag wieder ein Gegenstand und die Erinnerungen, die ich damit verbinde. Heute: Ein Riesenteddy.

Als ich klein war, hießen alle Teddys Otto, zumindest in meiner Welt. Es gab Ottopapa, Ottomama, Ottobaby, Ottoschwester… Eine ganze Familie von Ottos. (Das ist so eine kindliche Logik – denn schließlich war es damals ja auch logisch, dass die Frau vom Papagei eine Mamagei ist, und dass ihr Kind das Babygei ist. Ist klar, ne?)

Besonders wichtig waren dabei Ottopapa und Ottobaby, da ich beide schon seit dem ersten Lebensjahr hatte. Ottopapa war einfach riesig – gerade als kleines Mädchen von 2 oder3 Jahren war er immer noch fast so groß wie ich, und vor so einem großen Bär hatte ich irgendwie Angst. Ottobaby dagegen war ein kleiner, grauer Bär, ungefähr von der Größe einer erwachsenen Hand. Rote Nase, schwarze Knopfaugen, karierte Schleife. Unfassbar frech, das Viech. Mein Vater hat ihm eine Stimme verliehen, und wenn Papa mir nicht gerade Zirkusgeschichten erzählte, gab Ottobaby eine Erklärung dafür, warum mein Zimmer immer so unordentlich war. Der kleine Bär war vollkommen anarchistisch: Er feierte wilde Partys im Barbiehaus, verwüstete mein Zimmer und war süchtig nach Honig und Fischdosen. Und er gab extrem viele Schimpfwörter von sich, was natürlich besonders toll war. Ich hab den kleinen Bären geliebt, und ich glaube, mein Vater liebte ihn noch ein bisschen mehr. Deswegen war es umso tragischer, als ich dann mit 12 verloren habe – er ist nie wieder aufgetaucht, und ich habe so richtig um ihn getrauert.

Ottopapa dagegen ist noch immer in meinem Leben. Er dient als zweites Kissen, wenn ich lese, und er hat sogar mal in einem Theaterstück mitgespielt, als ich im letzten Jahr mit Freunden den „Zusammenstoß“ von Kurt Schwitters erarbeitet habe, wo ein sprechender Bär und ein Eifersuchts“drama“ rund um diesen Bären eine Rolle spielt. Mein Kindheits-Teddy kennt also mittlerweile auch die Bretter, die die Welt bedeuten.

Sponsoren: Wie man mit dem Blog kein Geld verdient

Heute morgen, als ich meinen Briefkasten öffnete, erwartete mich nette Post. Da schrieb mir eine Firma, sie hätten meinen Blog entdeckt und da sie wüssten, wie schön es sei, für den eigenen Blog manchmal etwas Feedback zu bekommen, ließen sie mir jetzt eine Kleinigkeit zukommen. Die Kleinigkeit bestand aus zwei LED-Ventilkappen für mein Rad und einer Werbe-Totebag. Beides gut gemacht, und auch das Anschreiben war wirklich nett, besonders auch, da die Bitte drin stand, mich nicht zu einem Blogbeitrag über die Firma genötigt zu fühlen, was ich sehr sympathisch finde. Ich hab mich richtig gefreut.

Vor allem aber hat mich dieses Päckchen zum Nachdenken gebracht. Darüber, warum ich bisher bis auf eine Ausnahme noch nie Sponsoring angenommen habe, und auch in dem Fall nur, weil eben plötzlich ein riesiges Paket vor der Tür stand und ich mich irgendwie gezwungen sah, da jetzt drauf zu reagieren. Eben schon fast genötigt, wenn ich ehrlich bin, so nett die Aktion auch gemeint war.

Ich bekomme ungefähr einmal alle ein bis zwei Wochen eine Email, in der mir ein Angebot gemacht wird. Die besseren dieser Emails haben sich mit meinem Blog und meinen Themen auseinandergesetzt, die schlechteren sind Nachrichten, denen man ansieht, dass sie auf gut Glück an zig Leute verschickt werden. Mit letzteren setze ich mich meistens überhaupt nicht auseinander, bei ersteren sehe ich mir das Produkt meistens an, um zu überlegen, ob das was wäre. Dann gibt es Produkte, bei denen man merkt, dass sich der Blog doch nicht wirklich angesehen wurde – die Tatsache, dass ich schon öfter um Werbung für Schuh- und Sockenläden gebeten wurde, bezeugt das. (Ich habe das Gegenteil eines Schuhticks, und habe schon mehrfach darüber geschrieben, wie unfassbar gerne ich barfuß laufe.)

Und heute, während ich so durch die Gegend radelte, habe ich mir dann mal Gedanken gemacht, unter welchen Bedingungen ich für eine Firma oder ein Produkt werben würde. Hier sind die Punkte, die mir so einfielen:

  1. Ich muss von dem Produkt vollkommen überzeugt sein. Es muss mich umhauen. Wann das der Fall ist, das kann ich nicht vorhersehen – ich weiß es aber hundertprozentig, wenn ich es sehe. Drunter mache ich es nicht, sonst verkaufe ich irgendwie meine Seele.
  2. Es muss in mein Leben passen. Und in meinen Blog. Da kann ein Super-High-Tech-Ding daherkommen, das ich vielleicht super finde und auch total gerne nutzen würde – aber dieser Blog feiert eher das analoge Leben, passt also nicht. Wenn ihr mir gutes Essen bietet (Schokolade, ne Gemüsekiste, spannende Biolebensmittel), den Zugang zu Kultur (Hörbuchabo, Zugang zu einer Online-Videothek, Bücher) oder die Möglichkeit, mich kreativ auszuleben (schöne Stoffe, Kameras, Filme) – dann habt ihr mich (vielleicht). Ich muss nicht viel besitzen, aber ich will viel (er)leben.
  3. Das Drumherum muss stimmen. Das heißt insbesondere auch: Eine Firma, die bekanntermaßen primär in Billiglohnländern produziert oder sonstwie schlecht mit ihren Mitarbeitern umgeht, kommt mir nicht in die Tüte. Auch werbe ich für nichts, dessen Hauptmerkmal ist, dass es billig ist. Geiz ist eben nicht geil, auch wenn ich aktuell keine Kohle habe. Lieber verzichte ich, denn sonst zahlt irgendwer anders den Preis für mich, und sei es mit seinen Arbeitsbedingungen. (Das führt bei mir so weit, dass ich auch schon mal auf das Angebot meiner Eltern verzichtet habe, mit mir shoppen zu gehen.)
  4. Nötigt mich nicht. Wenn ich auf eine Angebots-Email nicht antworte, will ich auch nicht. Und wenn ihr mir ungefragt was schickt, garantiere ich für nix.

Den Luxus, den ich mir leiste, ist dabei der folgende: Ich muss kein Geld verdienen über diesen Blog, ich bin darauf einfach nicht angewiesen. Ich habe andere Jobs, und dieser Blog ist vielmehr ein Ausdruck meiner selbst, besonders auch meiner kreativen Seite. Er ist ein virtueller Ort, an dem ich Schönheit teilen möchte, und der idealerweise deinen Tag schöner macht, dich zum Nachdenken bringt, dir ein Lächeln schenkt. Ich stehe hinter allem, was ich hier teile. Dies ist mein Ort, und wenn er andere glücklich macht, habe ich mein Ziel erreicht.

Wie geht ihr mit Sponsoren um? Was ist euch bei der Auswahl wichtig? Würde mich wirklich interessieren.

Wirkcamp Tübingen

Whoa – das war ein Wochenende. Von Donnerstag bis Sonntag war ich in Tübingen auf dem Wirkcamp. In so einem Camp nimmt man an einem Workshop teil, der in irgendeiner Form etwas mit Nachhaltigkeit zu tun hat oder auch damit, einen kleinen Beitrag zu leisten zu einer schöneren Welt. So gab es bei uns einen Workshop, bei dem ein paar Leute alte Volkslieder eingeübt haben und dann in einem Altersheim mit den Leuten musiziert haben. Andere haben aus Fehlkopien Blöcke gebunden, denn die Rückseite kann man ja noch prima verwenden (das Projekt nennt sich Papierpilz und lädt auch ganz offen zum Nachmachen ein) oder in einem Gemeinschaftsgarten der Uni Tübingen ein Wildbienenhotel und ein Kompostklo gebaut. Und ich war in einem Workshop, in dem wir mit Upcycling rumexperimentiert haben. Darauf hatte ich ganz besonders Lust, weil ich ja ab September mit Schülern eine Upcycling-AG machen werde – und je mehr Input ich davor zu dem Thema habe, desto besser, finde ich.

Der Plan zu unserem Workshop sah folgendermaßen aus: Jeder bringt soviel (gesäuberten) Müll mit, wie er tragen kann, und dann schauen wir mal, was wir daraus machen. Das Müllbuffet sah dann so aus:

Entstanden ist dabei ganz, ganz viel – hier erstmal nur eine kleine Auswahl, denn die Fotos, die entstanden sind, sind eher mittelprächtig. Aber ich kann ja in der nächsten Zeit ganz vieles nachbauen und für meine Zwecke (oder die Zwecke der Schüler) optimieren. Einige von uns waren am Freitag noch in einem Baumarkt, um einfach mal zu fragen, was die so an Müll haben. Das zu tun lohnt sich, haben wir festgestellt – zumindest der Baumarkt, in dem wir waren, hatte eine Kiste mit derartigem Müll, da wohl öfter Schulen und Kindergärten nachfragen. Das ist dann vor allem Holz, aber wir haben auch diese Plastikbänder mitgenommen, mit denen normalerweise Ware auf Euro-Paletten fixiert wird. Daraus wurde dann eine Tasche. Der Tragegurt ist der Gürtel meines Wintermantels, eingenäht ist ein Stoffbeutel, damit kein Kleinkram herausfällt:

 

Mein liebstes Projekt schließlich war das Upcycling-Kasperletheater, das wir für den Kleinkunstabend am letzten Abend gebaut und dann abends auch bespielt haben. Das Kasperletheater selbst war denkbar einfach: Umzugskartons, einfach so gestapelt, dass die Form eine Bühne für die Puppen ergibt. Kunstvoll sieht anders aus, aber mir gefällt daran die Tatsache, dass man wirklich mit quasi keinem Aufwand etwas herstellen kann, mit dem man einen Heidenspaß hat:

Das kann man natürlich noch viel stabiler gestalten und bemalen kann man es auch – aber vom Prinzip her funktionieren auch gestapelte Kisten prima. Dazu wurden dann Puppen gebaut und eine Geschichte entworfen, die stark mit den Elementen des traditionellen Kasperletheater spielt, insbesondere auch mit dem Einbinden des Publikums. Man sagt mir übrigens nach, dass ich einen tollen Bösewicht spiele – ich war nämlich ein Roboter, der die Welt unterjochen wollte und alle – insbesondere auch das Publikum – versklaven wollte. Intrigant und böse, ein ganz großer Spaß. Und so sahen dann die Puppen aus, die ich gebaut habe:

Die Katze ist in Anlehnung an diese Anleitung aus einer alten Socke genäht und mit Stoffresten gefüllt, der Roboter besteht aus einem Rest Karton und Gaffa-Tape, seine Antennen bestehen aus verbogenen Sicherheitsnadeln. Und beide Griffe bei den Puppen sind Essstäbchen. Simpel, ne?

Aber auch außerhalb der AG war es eine ziemlich tolle Zeit. Besonders bewundert habe ich ja, wie mit einem Teilnehmerbeitrag von nur 20€ an drei Tagen für Vollverpflegung gesorgt wurde – und die Unterkunft war ganz kostenlos, weil ganz viele Studenten ihre Sofas und Gästematratzen zur Verfügung gestellt haben. Gekocht wurde während der ganzen Zeit von der AG „Volksküche“, und das immer draußen, selbst bei Regen. Dabei war das Essen immer vegan – einerseits, um für die meisten Ernährungsbedürfnisse zu catern, andererseits aber auch, weil es um Nachhaltigkeit ging und veganes Essen da schon eine ganz gute Wahl ist (auch wenn ich das im Alltag nicht hinbekäme). Und wie sie gekocht haben, darüber bin ich aus dem Staunen einfach nicht herausgekommen. Mit den einfachsten Mitteln und einem ziemlich kleinen Budget haben sie ordentlich was auf die Beine gestellt, ob nun ein Salat-und-Dipp-Buffet oder gewaltige Pötte Eintopf, und Nachtisch gab es meistens dann auch noch. Hier sieht man den Nachtisch an einem besonders tollen Abend – verschiedene Sorten Obst, Soja-Vanillepudding und Haferflocken-Crunchies, die sie vor Ort gemacht hatten.

Schließlich noch ein Erlebnis, das mich vor Ort sehr beeindruckt hat: Das Fahrradkino. Dabei geht es darum, zusammen einen Film zu gucken, allerdings werden Beamer, Boxen und Laptop mit Fahrrädern angetrieben. Damit so ein Film laufen kann, müssen sich  ständig 8 Leute abstrampeln, und zwar wirklich abstrampeln – dabei muss man in einem relativ hohen Gang ziemlich schnell treten. Wir waren 40 Leute beim Kino, und wir haben es mit Ach und Krach geschafft, einen 90-Minuten-Film zu sehen. Und mir ging die ganze Zeit nicht der Gedanke aus dem Kopf: Wenn ich für jeden Film, den ich sehen will, jede Website, die ich aufrufen will, selbst in die Pedale treten müsste – was würde ich mir noch ansehen? Ich vermute ja, mein Leben wäre ziemlich analog.

Fazit: Gerne wieder. Ich habe es unfassbar genossen, tagelang mit Upcycling zu spielen – und mir schwirrt der Kopf jetzt vor neuen Ideen. Und auch das ganze Konzept des Wirkcamps ist eine wirklich tolle Sache, mit lauter begeisterten Leuten und einer unfassbar guten Laune.

Wochenrückblick 29/12

|Gehört| „Die Kathedrale des Meeres“ von Ildefonso Falcones.

|Gesehen| Ein paar Folgen von „Twin Peaks“.

|Gemacht| Küchenvorhänge genäht. Mangochutney gekocht. Ganz viel Kram gesammelt – für den Upcyclingworkshop am Wochenende. Viele Ideen für die kommenden Upcyclingworkshops gesammelt. Mit Pastellkreiden rumprobiert.

|Gelesen| Ein bisschen in der Päng! Eine Bachelorarbeit.

|Getan| Führerscheinbögen ausgefüllt. Den Erste-Hilfe-Kurs und den Sehtest absolviert. Ein Vorstellungsgespräch in der Mensa gehabt. Das Fragebuch ausgefüllt.

|Gegessen| Sommerrollen. Eine kleine Portion Ben & Jerry’s. Wassermelonensalat mit Feta und Minze. Gazpacho. Zucchinisalat mit Cashews und Pecorino. Vitello Tonnato. Großartigen spanischen Schinken. Die leckersten getrockneten Tomaten ever.

|Getrunken| Wasser. Wasser mit einem Schuss Rosé. Wasser mit Zitrone.

|Gefreut| Über den offiziellen Brief der Uni, dass ich mit dem Studium fertig bin. Es wird immer realer, dass ich es überstanden habe.

|Gelacht| Über die unfreiwillig komischen Lehrfilme für die Führerscheintheorie. „Hast du schon einmal jemanden abgeschleppt?“ „Nein. Gute Mädchen tun so etwas nicht.“

|Geplant| Die Fahrt nach Tübingen, wo ich gerade auf einem Wirkcamp einen Upcycling-Workshop mitmache. Meine ersten beiden Fahrstunden terminiert.

|Gekauft| Meinen Wintervorrat an Strumpfhosen. Antizyklisches Shopping, ne?

|Gewünscht| Dieses Tagebuch zum Ankreuzen.

 

Lieblingslinks der Woche:

Großartige Portraits berühmter Menschen, die nur aus Dreiecken bestehen. (Die Portraits, nicht die Menschen.)

Falls ihr Geninne’s Arbeit noch nicht kennt: Die Frau macht wunderschöne Zeichnungen und gleichzeitig noch genauso schöne Stempel. Ich hätte ja gerne die Hälfte ihres Talents.

Bilder, die hinter den Kulissen des klassischen Frankenstein-Films von 1931 aufgenommen wurden und unter anderem zeigen, wie die Maskenbildner Boris Karloff in das Monster verwandelten.

Eine zurückgehende Spatzenpopulation + Liebe zur Typographie = Vogelhäuser in Buchstabenform.

Vor dem doch sehr wahrscheinlichen Umzug im kommenden Winter wäre noch Ausmisten angesagt. Dazu passt dieser Artikel von  Martha Beck ganz gut.

Dieses Bild mit den gestapelten Schüsseln, das ist total super. Mal sehen, vielleicht ließe sich ja auf Grundlage dieser Idee ein tolles Fensterbild machen?

Gemüse und Obst zum Stempeln nutzen – gute Idee, und das lässt sich bestimmt super mit Schülern machen.

Ein Cartoon über die große Liebe zu Büchern. Je mehr ich von Grant Snider sehe, desto toller finde ich ihn.

Klebeband für die Haare. In der 70ern gab’s ja noch kein Internet, da mussten die sich anders beschäftigen, schätze ich.

Was manche Menschen so mit Kugelschreibern anstellen können, macht mich unfassbar neidisch. Samuel Silva beispielsweise kann damit fotoreal zeichnen.

Wilhelma, die zweite

Nachdem ich euch in der letzten Woche mit digitalen Bildern meines Wilhelma-Besuchs zugeschüttet habe, folgt heute die Lomo-Version. Viel Spaß!

Die herrlich faulen Pinguine, die ich schon letzte Woche gezeigt hatte. Hach.

Und ein einzelner Pinguin, der einfach sehr niedlich aus der Wäsche guckt.

Ein großartiger Blick beim Picknicken. Für mich sind Flamingos irgendwie einige der Zootiere schlechthin, auch wenn sie nicht besonders spannend sind. Aber elegant sind sie allemal.

Ein Tukan. Irgendwie muss ich immer sofort an Schulhefte aus Umweltpapier denken, wenn ich die sehe.

Dieses Bild hat einfach so schöne Farben. Und die Pflanzenvielfalt in der Wilhelma ist auch einfach so, so toll.

Bei diesem Bild habe ich mich von Fee inspirieren lassen. Und – tada! – Doppelbelichtungen machen einfach Spaß.

Sogar das Kassenhäuschen in der Wilhelma ist ne Wucht.

An diesem Bild gefällt mir insbesondere, dass die Strukturen der Kakteen so wunderbar herauskommen.

Ein Wochenende lang upcyclen

Wenn ihr das hier lest, bin ich auf dem Weg nach Tübingen, zum Wirkcamp des Netzwerks Synagieren. Dort werde ich drei Tage lang ganz viel zum Thema Upcycling lernen, und zwar sowohl praktisch als auch ein paar Hintergründe.

Ich freu mich total. In meinem riesigen Reiserucksack ist massenweise „Müll“, ich habe einige Bücher dabei und einige Projekte, die ich schon gemacht hatte. Und wenn ich zurückkomme, habe ich hoffentlich noch viel mehr Ideen – gerade auch für die kommende Upcycling-AG. (Ein absoluter Traumjob im Übrigen – ich werde euch hier bestimmt noch ganz viel vorschwärmen!)

Wenn ihr übrigens Ideen für Upcycling-Projekte habt, die sich mit sehr geringem finanziellem Aufwand (am liebsten kostenlos) und mit Jugendlichen im Alter zwischen 10 und 12 verwirklichen lassen, immer her damit. Und wenn ihr selbst ein bisschen wühlen wollt, guckt doch mal auf meinem Upcycling-Board bei Pinterest, da sind schon weit über hundert Ideen gesammelt.

Ein ganzes Wochenende lang upcyclen. Hach.

Sofakissen mit Hotelverschluss

Einer meiner beiden erklärten Lieblingsplätze  in meiner Wohnung ist das Sofa. Ich habe es vor einigen Jahren bei einem Freund im Keller entdeckt und es ihm für wenig Geld abgekauft. Das gute Teil stand davor unter anderem auf einem Kreuzfahrtschiff in der ersten Klasse – allein die Geschichten, die man sich da ausdenken kann, herrlich. Wer da so darauf gereist ist, die Liebesgeschichten, die Dramen… Auf meinem Sofa wurden Daily Soaps Wirklichkeit, da bin ich mir sicher.

Und jetzt habe ich auch Sofakissen dazu. Ich vermute, ich werde die Couch für 2 Jahre nicht verlassen wollen, denn jetzt ist sie noch viel gemütlicher als sonst.

Der Stoff war eigentlich eine riesige Tagesdecke, von der meine Mutter Teile als Überwurf benutzt. Den Rest hat sie mir geschenkt, und als ich den Stoff gesehen habe, war klar, das werden Kissen. Und um es ganz einfach zu machen, habe ich einfach einen Hotelverschluss genutzt. Passend zu meiner aktuellen Besessenheit ist es auch noch Upcycling, weil der benutzte Stoff eine zerschnittene Tagesdecke ist. Perfekt, finde ich. Und gemütlich.

Für das größere Kissen habe ich außerdem das Inlet selbst gemacht: Einfach zwei Stücke einfachen Stoff (ich nehme einen billigen Nesselstoff dafür) entsprechend der Größe des Kissenbezugs zuschneiden (Nahtzugabe nicht vergessen), zusammennähen und ein Loch lassen, durch das man noch bequem mit der Hand reinkommt. Auf rechts drehen, Füllung rein (ich habe einfach die Füllungen zweier kleiner Inlets und ein paar Stofffetzen genommen), zunähen, fertig. Muss nicht mal schön aussehen, man sieht’s ja später eh nicht.

Und fertig sieht das dann so aus. Ihr wisst ja, wo ihr mich in den nächsten Monaten findet.

 

Alltagshelden, die dreiundvierzigste

Jeden Dienstag aufs Neue Dinge, die mein Leben schöner machen, einfacher, genussvoller. Alltagshelden, die man sonst gerne mal übersieht. Nach einer Idee von Roboti.

Dieses Tuch hier, vor Jahren auf einem Mittelaltermarkt gekauft, dient mir bei heißem Wetter als Bettdecke, sonst auch mal als Kopfkissenbezug, Handtuch, Strandlaken, Tasche…

Das Fragebuch – ein Buch mit hunderten Fragen und Platz, sie zu beantworten. Aktuell beantworte ich sie, weil sich aktuell so viel bewegt in meinem Leben und ich das festhalten will. (Fällt noch jemandem der innere Widerspruch dieser Aussage auf?)

Meine Schneiderschere.


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