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7 Sachen, die dreiundfünfzigste

Jeden Sonntag aufs Neue: 7 Sachen, die ich mit meinen zwei Händen gemacht habe, egal, ob das 5 Minuten oder 5 Stunden gedauert hat. Die Idee dazu stammt von Frau Liebe.

Eine Tomatensuppe angesetzt. Das gibt mir irgendwie so ein heimeliges Gefühl, eine Suppe von Grund auf zu kochen.

Mir eine Scheibe Toast mit selbstgemachter Aioli bestrichen.

Ein Entspannungsbad genommen und mich über die froschgrüne Farbe des Wassers amüsiert.

Und weil Wasser so viel Spaß macht: abgewaschen.

Mich mit heißer Limette und Feigenkeksen versorgt. (Und aus irgendeinem Grund bin ich vollkommen besessen von Fanartikeln von Rot-Weiß-Essen, des Viert-Liga-Fußballvereins, von dem der Liebste Fan ist.)

Ein komplettes Buch an einem Tag durchgelesen, und dafür lediglich von Bett zu Badewanne zu Sofa gewandert.

Eisbergsalat massakriert.

Wochenrückblick 35/12

|Gesehen| „The Royal Tenenbaums“. Zwischenzeitlich gar nichts bei Dialog im Dunkeln. Tollen Musikunterricht in einer Hospitation.

|Gehört| Jean-Michel Jarre im Hamburger Planetarium (und ich bin dabei eingeschlafen…) Laura Marling, Florence & The Machine, Wir sind Helden und „Die Kathedrale des Meeres“von Ildefonso Falcones.

|Gemacht| Haare gefärbt. Mehrere Filme verfotografiert. In meiner AG Geldbeutel aus Tetrapaks gebastelt. An meinem Upcycling-Tisch weiterdesignt (mehr demnächst). Pakete gepackt und quer durch Deutschland geschickt. Kekse gebacken und verschenkt. Brot gebacken.

|Getan| Unterrichtet. Großgeputzt. Viel mit Freunden gekocht und gegessen. „Stadt, Land, ohne Fluss“ gespielt. Schöne Pakete gepackt.

|Gelesen| „Memory of Running“ von Ron McLarty. „The Fault In Our Stars“ von John Green. (Das Buch des Jahres. So, so, sooo schön.) „Das geheime Leben der Bücher“ von Régis de Sá Moreira. „The Moonlight Chronicles“ von D. Price angelesen, aber dann doch wieder aufgegeben. „Looking for Alaska“, wieder von John Green.

|Gegessen| Croque Monsieur. Schnittlauch-Butterbrezel. Toast Hawaii. Schafskäse mit Feigenmarmelade und geröstetem Sesam. Grüne Bohnen mit Tomatensauce. Khritaraki-Salat mit gerösteten Tomaten, Basilikum und roten Zwiebeln. Couscoussalat mit Feigen, Granatapfelkernen, Gurke, Feta und Minze (die Kombination ist absolut empfehlenswert). Ganz viele Kinder Pinguis. Frühlingssuppe bei der tollsten Suppenküche Oldenburgs.

|Getrunken| Starker Schwarztee. Wasser. Pink-Grapefruit-Saft. Traubensaft.

|Gefreut| Über ein großartiges Hamburgwochenende am letzten Wochenende. Kurzurlaub. Über die vielen Bücher, die hier dank des Bücher- und DVD-Tauschs eintrudeln. Über eine Entschuldigung, die dringend nötig war.

|Geplant| Meine AG. Einen Upcycling-Workshop angedacht.

|Gekauft| Zwei Folgen des „The Worst-Case Scenario Survival Handbook“ – ich glaube, damit lassen sich ganz großartige Vertretungsstunden gestalten. Granatäpfel und Feigen – irgend

|Gewünscht| Das schönste Englischbuch der Welt, das leider noch nicht veröffentlicht ist. T-Shirts von Rumpfkluft, insbesondere das über geduldiges Lächeln. Immer noch mehr Schlaf und mehr Berufserfahrung.

 

Lieblingslinks der Woche:

Der Link für Nerds: Wie sähe „Lost“ aus, wenn es ein Point-and-Click-Game aus den 80ern gewesen wäre? (Ich habe zwar die Serie nie gesehen, aber das Spiel würde ich nehmen.)

Eine Vase, die aussieht, als wäre sie in Begriff umzufallen. Das nenne ich mal schlichtes, aber geniales Design.

10 Regeln für gutes Schreiben von Margaret Atwood. Ich schreibe zwar nicht, aber die meisten Regeln passen trotzdem für mich.

Und wenn wir schon dabei sind: Ein Buch darüber, wie man kreative Blockaden überwindet.

Mexican Green Rice – das landet bestimmt in den nächsten Wochen auf dem Essensplan.

Und der spanische Reis auch. Baby, es gibt Reis!

Dieser Scott C kann zeichnen…

Wochenrückblick 34/12

|Gesehen| „Story of Stuff“.

|Gehört| Das neue Album von „Mumford & Sons“. Ich bin davon irgendwie eher unterwältigt.

|Gemacht| Ein Dinkelkissen und Lavendelsäckchen für einen Freund genäht. Kekse gebacken. Mit meinen AG-Schülerinnen Umschläge aus Zeitungspapier gemacht.

|Getan| Unterrichtet. Ordentlich ausgemistet.

|Gelesen| Memory of Running von Ron McLarty.

|Gegessen| Belegte Brote in der Schule. Donburi beim Lieblingsasiaten. Pasta Mista. Weißwürste und Wachsbohnensalat. Schokokirschkuchen. Cookies.

|Getrunken| Hugo. (Geiles Zeug!) Africola. Heißen Schwarztee. Zuwenig Wasser. Apfel-Feigen-Tee. Maracujaschorle.

|Gefreut| Auf das Wochenende in Hamburg und die vielen tollen Dinge, die wir vorhaben: Light-Show mit Jean-Michel Jarre im Planetarium, Besuch im Miniatur-Wunder-Land, bei Spicy’s und bei Dialog im Dunkeln – und viele andere tolle Dinge.

|Gelacht| Über Schülerweisheiten an Wänden: „Wer das hier liest, ist ein Penis.“

|Geplant| Das Wochenende in Hamburg – wobei da der Liebste eigentlich schon die meiste Arbeit gemacht hat.

|Gekauft| Tolle Filme. Leckeres Essen. Ganz viel Stoff. Ein Monatsticket für Oktober – ich hab nur noch an diesem Wochenende mein Semesterticket. (Wie traurig.) Das neue Mumford-Album.

|Gewünscht| Immer noch mehr Schlaf, und ein bisschen mehr Beruferfahrung hätte ich dann auch gerne, danke.

 

Lieblingslinks der Woche:

Was man unbedingt braucht, wenn der Herbst kommt? Genau, Bademode. Und die will ich jetzt auf der Stelle haben.

Frau erfindet Grübchenmaschine. Brauchen wir alle, nicht wahr?

Eine gute Erklärung, wie man Hände zeichnet. Das will ich jetzt auch können.

Fotos von der Alice, für die Lewis Carroll „Alice in Wonderland“ schrieb. Ein echt süßes Mädchen.

Ein Gemüse-Skelett. Hach. So macht gesunde Ernährung doch Spaß.

Ach, mehr Zeit zum Schlafen und Träumen zu haben…

Adoptiert Bücher!

Ich weiß nicht, woher das aktuell kommt – aber mich hat der Ausmist-Wahn gepackt. Meine Staffeln Gilmore Girls kommen nächste Woche in treusorgende Hände, und jetzt sind die Bücher dran. Und da kommt ihr ins Spiel: Ich würde die hier gerne tauschen. Am liebsten gegen andere Bücher. Mein Vorschlag lautet nun: Ihr sucht euch drei bis vier Bücher aus meiner Liste raus (je nach Dicke) und schenkt mir dafür ein gebrauchtes Buch meiner Amazon-Wunschliste (da sind viele, die unter nem Euro kosten, teilweise sogar nur einen Cent, plus die Versandpauschale von 3 Euronen, die bei gebrauchten Büchern immer draufkommt). Auf diese Weise finden dann nämlich gebrauchte Bücher ein neues Zuhause und werden ein bisschen liebgehabt. So müssen wir nicht mit Kleinüberweisungen hantieren, um das Porto zu decken. Oder bietet mir einen anderen Tausch an. (Und was in zwei Wochen nicht adoptiert wurde, kommt in den Verschenkemarkt in meiner Stadt oder wird an der Uni ausgesetzt.)

Hier die Liste:

  • Elaine St. James: Vereinfachen Sie Ihr Leben (Hörbuch)
  • D. Price: The Moonlight Chronicles
  • Janice Deaner: Als der Blues begann
  • Gioconda Belli: Bewohnte Frau
  • Anne Tyler: Im Krieg und in der Liebe
  • Kurt Tucholsky: Dein tiefstes Lebensgefühl
  • Konstanze Hoppe: Drei Wünsche frei – Kinder aller Länder und ihre Wünsche
  • Marc Levy: Solange du da bist
  • Das Tagebuch der Anne Frank (von 1958)
  • Sabine Ebert: Das Geheimnis der Hebamme
  • Brüder Grimm: Kinder- und Hausmärchen
  • Bill Bryson: Frühstück mit Kängurus
  • Zadie Smith: White Teeth (englisch)
  • Newt Scamander: Fantastic Beasts & Where To Find Them
  • Inga Borg: Plupp och älgen (schwedisch)
  • Troll, prinsessor och riktiga barn (schwedisch)
  • Alexander McCall Smith: The 2 1/2 Pillars of Wisdom
  • George Orwell: Animal Farm (englisch, mit Markierungen aus meiner Schulzeit)
  • Mary Shelley: Frankenstein (englisch, mit einigen Markierungen)
  • John Irving: Das Hotel New Hampshire
  • Matthias Politycki: Das Schweigen am anderen Ende des Rüssels
  • Leonie Swann: Glennkill
  • Diana Gabaldon: Feuer und Stein
  • Andrea Levy: The Long Song (englisch)
  • Jerry Della Femina: From those wonderful folks who gave you Pearl Harbor (englisch)
  • Mitch Albom: The five people you meet in heaven (englisch)
  • Nicola Barker: Darkmans (englisch)
  • Richard Bach: Die Möwe Jonathan
  • Jane Austen: Emma
  • Dumont Direkt: Helsinki und Umgebung (2009)
  • Lonely Planet: Stockholm Encounter (englisch, 2009)
  • Lonely Planet: Bangkok Encounter (englisch, 2004)
  • Lonely Planet: Greece (englisch, 2009)

Ich finde das gerade herrlich, Bewegung in meine Besitztümer zu bringen und mir zu überlegen, was ich wirklich noch benötige oder was ich wirklich noch haben möchte. Was nicht mehr passt, soll zu Menschen, denen es Freude macht. Das schafft Platz in der Wohnung und im Kopf. Ganz großartig.

Und? Wollt ihr ein paar Bücher adoptieren?

Alltagshelden, die siebenundvierzigste

Jeden Dienstag aufs Neue Dinge, die mein Leben schöner machen, einfacher, genussvoller. Alltagshelden, die man sonst gerne mal übersieht. Nach einer Idee von Roboti.

Cookies. Wegen ihres Dufts und weil man damit Kinderherzen erobert. Die nehme ich heute mit, wenn ich zum ersten Mal zu den Mädels meiner Upcycling-AG gehe. Und dann sammeln wir Ideen, schauen einen kurzen Film, basteln Umschläge und essen Kekse. Das wird schön.

Africola. Weil ich damit morgens schneller zu Verstand komme.

Neue Filme in meiner DVD-Sammlung. (Die jetzt 2 Staffeln „Pushing Daisies“, 7 Staffeln „Gilmore Girls“, ganz viel Loriot (obwohl ich den nur in Maßen mag), eine Staffel „Jamie at home“ und 10 Filme umfasst.)

7 Sachen, die zweiundfünfzigste

Jeden Sonntag aufs Neue: 7 Sachen, die ich mit meinen zwei Händen gemacht habe, egal, ob das 5 Minuten oder 5 Stunden gedauert hat. Die Idee dazu stammt von Frau Liebe.

Schoko-Kirsch-Kuchen gefrühstückt. Im Bett. Auf dass der Tag gut beginnen möge.

Mandelstifte und (ungekochte) Chow Mein knusprig angeröstet.

Den weltbesten Knuspersalat gegessen.

Über den Stoffmarkt in Oldenburg gelaufen und so einiges gekauft. (Da kann man echt ordentlich Kohle loswerden, huiuiui.)

Mit einer Freundin Apfelkuchen gepicknickt. Zweimal Kuchen an einem Tag – das muss ein guter Tag sein.

Auf dem Rückweg den Nachbarskater gestreichelt. Wir wussten in den ersten paar Jahren nicht, wie er heißt, also nennen wir ihn Garfield. Weil er so aussieht. Auch wenn er von den Besitzern „Dieter“ genannt wird.

Meine Nägel „renoviert“. (Auf dem Foto sind die Finger teilweise noch mit lackiert. Das lasse ich nicht so…)

Wochenrückblick 33/12

|Gehört| Radio Paradise. „Dienstags bei Morrie“ von Mitch Albom. (Ich liebe dieses Hörbuch.)

|Gesehen| Einige Folgen “Pushing Daisies”.

|Gemacht| Nils‘ Zimmer (nicht ganz) mit Luftballons gefüllt. Ein paar Kronkorken-Magnete gemacht.

|Getan| Meine erste Vertretungsstunde gehalten. Hospitiert. Sehr früh aufgestanden. Täglich Mittagsschlaf gemacht. Viel nützliches gelernt. Super Mario Land bis zu Level 4-1 gespielt. Den Oldenburger Hackspace besucht. (Da bin ich ab jetzt regelmäßig – toller Ort, nette Leute und Platz für Projekte. Prima!)

|Gelesen| “Das schwarze Brautkleid” von Elia Barceló. Memory of Running von Ron McLarty. Beides hervorragende Bücher.

|Gegessen| Belegte Brote. Einen riesigen Salatteller mit frittierten Zwiebelringen. Ein Stück Cornish Pasty. Kohlrabi wie bei Oma. Glasnudeln mit Hühnchen. Einen großen Salat mit Feta und Thunfisch. Viel zu viel Schokolade.

|Getrunken| Africola. Fritz Cola. Apfelschorle. Rhabarberschorle. Heißen Schwarztee. Cider. Viel Wasser.

|Gefreut| Über Restholz vom örtlichen Supermarkt, das ich mit meinen Upcycling-Kindern nutzen möchte. Über den 100.000sten Pageload auf meinem Blog. (Jahresziel erreicht.)

|Geplant| Einiges an Arbeit in nächster Zeit.

|Gekauft| Magnete, einen ganz großartigen Wabenmuster-Block von Paperways, einen Ordner, tolles Bioessen. Farbdosen.

|Gewünscht| Mehr Schlaf. (Wieso kann Schule nicht einfach um 11 beginnen?) Dieses Notizheft. Ein Dummy-Abo. (Kaufe ich mir von meinem ersten vollen Lohn. So.)

 

Lieblingslinks der Woche:

Diese Postkarte von zwei sehr verschiedenen Londoner Bussen. Die würde ich mir als Poster in die Wohnung hängen.

Eine Telefonzelle, umgebaut zu einem Aquarium. Toll.

Ich bin großer Fan von Anthony Hopkins – und dieses Poster von seinem neuesten Film, in dem er Alfred Hitchcock spielt, ist echt beeindruckend. Ganz simpel – aber ich hätte Hopkins nicht erkannt.

Ein Artikel über ein Buch, das beschreibt, wie man über Bücher redet, die man nicht gelesen hat. Erstens könnte man das bestimmt toll mit Schülern machen – aber zweitens frage ich mich, ob ich das Buch dafür überhaupt lesen muss. Herrlich paradox.

Die Idee, Origamifiguren mit Polyacryl zu versiegeln, werde ich demnächst wohl auch ausprobieren müssen.

Ein Bild, auf dem erklärt wird, warum Tee so wunderbar ist.

Und ein schöner Artikel über Internetfreundschaften. Denn man muss sich nicht persönlich kennen, um sich zu mögen und ein bisschen Leben zu teilen.

 

Die ersten Tage

Nein, das hier wird kein Lehrerblog. (Höchstens ein bisschen. Manchmal.)

Aber ich bin jetzt in meiner ersten Schulwoche, und es ist einfach alles spannend und neu und überhaupt. Toll.

Jeden Morgen nehme ich um 6:28 einen Bus, damit ich ab 7:25 frierend draußen stehen kann und Busaufsicht führe. Heißt: Ich passe auf, dass die Schüler, die mit dem Bus ankommen, sich benehmen. Nicht rauchen, nicht prügeln, sich nicht vor fahrende Fahrzeuge schubsen. Sowas eben. Das ist erstaunlich meditativ, und wenn man sich eine heiße Tasse Schwarztee mitnimmt, ist es auch gar nicht so kalt.

Überhaupt. Ich stehe nicht gerne früh auf – wenn man mich ließe, würde ich von 2 Uhr morgens bis 10 schlafen und wäre damit vollkommen glücklich. 6 Uhr ist da… eine Umgewöhnung. Und trotzdem entdecke ich vielevieleviele kleine Freuden daran: Die Busfahrten durchs Ammerland mit der Landschaft, die ich wirklich liebe. Immer wieder sehe ich Eichhörnchen oder Vögel, die mir sonst nicht begegnen. Die Farbe, die der Himmel um diese Uhrzeit hat. Die letzten verblassenden Sterne. Die noch sehr leere Schule, da ich schon vor 7 ankomme, um pünktlich bei der Arbeit zu sein. (So ein Ort, der normalerweise voller Menschen und ihren Stimmen ist, ist im leeren Zustand ganz besonders.) Die Möglichkeit, meine Kopien zu machen, bevor der Kopierraum überrannt ist. Und vor allem: Der Assistent des Hausmeisters, der jeden Morgen extra ganz früh kommt, um für alle Lehrer und sonstigen Mitarbeiter Tee und Kaffee zu kochen, damit der Tag auch gut beginnt. Und der mir heute eine Tasse Tee verordnet hat, damit ich bei der Aufsicht nicht friere. (Aus einer Weihnachtstasse, weil es ja kalt ist morgens.) So bekomme ich neue Rituale.

Und gestern dann war ich zum ersten Mal in einer Klasse. Und ich stelle fest: Verdammt, ist das schwer. Ich übernehme aktuell keine Klasse für längere Zeit, sondern springe immer nur für Einzelstunden ein, wenn ein Lehrer über Nacht krank geworden ist. Keine einfache Situation, weil die Schüler nun einmal in der Pubertät sind und Grenzen testen wollen. Und wenn man dann unerfahren ist und nur ein einziges Mal kommt, testen sie eben. Wenn ich nicht mit Strafarbeiten um mich werfen will, kann ich da (noch) nicht viel machen. Da kann ich verdammt viel lernen. Wie man ruhig bleibt und auch mal mit Gegenwind umgeht. Oder mit pubertierenden Schülern, die auf Sportunterricht eingestellt waren, jetzt aber halbwegs stillsitzen sollen und mit ihrem Bewegungsdrang einfach nicht umzugehen wissen. Ist eine gute Vorbereitung fürs Referendariat. Wenn der Schultag zu Ende ist, überlege ich mir, was schiefgelaufen ist, und was die nächsten Schritte zur Lösung des Problems sind. Und ich überlege, was gut war und was ich mir merken kann. Das nennt sich „Lernprozess“, schätze ich.

Wenn ich nicht für eine Vertretungsstunde gebraucht werde, wurde mir gesagt, dass ich die Zeit am besten nutzen sollte, um zu hospitieren, und das habe ich heute gemacht. Es ist erstaunlich, wie sehr ich mich wieder nach Schüler fühle, wenn ich in der letzten Reihe neben einem Schüler sitze, und wie meine Arm ein bisschen zuckt, wenn ich eine Antwort weiß. Aber es ist jetzt ja nicht unbedingt überraschend, dass ich den Mathestoff der achten Klasse beherrsche, und ebenso sehr beherrsche ich mich dann und gewöhne mich an meine neue Rolle. Und ich bin überrascht, wieviel ich durchs Zusehen lerne. Unterrichtseinstiege, den Umgang mit Unterrichtsstörungen, Argumentationsstränge.

Es ist auf keinen Fall einfach, aber ich bin am richtigen Ort. (Ich meine – ein Ort, an dem man ein Huhn von innen bewundern kann, muss doch richtig sein.)

Alltagshelden, die sechsundvierzigste

Jeden Dienstag aufs Neue Dinge, die mein Leben schöner machen, einfacher, genussvoller. Alltagshelden, die man sonst gerne mal übersieht. Nach einer Idee von Roboti.

Und weil gerade die Schule ganz wichtig ist für mich, heute exemplarisch ein paar Schulhelden. (Die zentralen Helden, die Schüler, kann ich aus offensichtlichen Gründen nicht zeigen. Und im Grunde sind all die Schulhelden ja nur da, weil die Schüler da sind.) Achso, und die Fotos sind etwas unscharf, weil ich nur die Handykamera hatte. Aber das ist nix, was ein paar Filter nicht zumindest erträglich machen könnten.

Riesige geometrische Zeichengeräte. Die fand ich schon immer toll, und schon immer wollte ich dringend eines dieser Meter-Lineale. Aber wenn ich jetzt wieder täglich im selben Raum wie diese Dinger bin, ist das auch ganz gut.

Die Tafel. Ein unfassbar praktisches Ding, über das ich sogar einmal ein Forschungspraktikum absolviert habe. In Zukunft werde ich es dann eher praktisch nutzen – und an meiner Tafelschrift muss ich echt noch arbeiten. Sagt mal – sieht eure Schrift auf Tafeln auch so anders aus als auf Papier?

Die schuleigenen Hühner. Das ist das einzige Gymnasium (die einzige Schule?) Deutschlands, die eigene Hühner hat. Ganz schön cool, ne?

Morgen…

… habe ich meinen ersten Arbeitstag als Vertretungslehrerin an einem Gymnasium. In der ersten Zeit werde ich einfach ganz normale Vertretungsstunden halten, und sollte irgendwann ein Lehrer länger ausfallen, der eines meiner Fächer hat, bekomme ich eigene Klassen.

Ich wollte spätestens, seitdem ich vor ein paar Jahren im sogenannten Fachpraktikum zum ersten Mal ziemlich eigenverantwortlich mit einer Klasse gearbeitet habe, nur noch in die Schule. Und ab morgen darf ich. Aufgeregt, glücklich, nervös – und mir geht der Arsch verdammt nochmal auf Grundeis. Alles gleichzeitig. Ich darf endlich (jenseits von ein paar Nebenjobs) mit Kindern arbeiten.

Das wird so, so toll. Hach.


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