Archiv der Kategorie Fundbüro

Geschenke der wundersamen Art

Kennt ihr das, wenn ihr die Werke eines Künstlers findet, die euch einerseits sehr berühren und bei denen ihr euch andererseits auch fragt „Wieso verdammt noch mal kann ich sowas nicht? Ich will auch, ich will auch, ich will auch!“

Beim Lesen meiner Blogs bin ich eben auf einen solchen wunderbaren Künstler gestoßen: Luke Jerram. Sagt euch nix? Mir bis vor einer halben Stunde auch nicht.

Luke Jerram ist ein ziemlich genialer Künstler, wie ich finde, der unter anderem Zeichenkurse an den verschiedensten Orten gibt (teilweise auch in Kriegsgebieten), mit der Royal Shakespeare Company zusammenarbeitet, um Shakespeares Werke neu darzustellen und ein Orchester gegründet hat, das aus sieben Heißluftballons besteht, die über einer Stadt schweben und Schlaflieder spielen. Und das sind nur drei von Dutzenden Projekten, die man auf seiner Website findet. Nach eigener Aussage wird seine Kreativität dadurch angetrieben, dass er farbenblind ist und deshalb immer nach neuen Arten des Sehens und Wahrnehmens sucht.

Besonders verliebt habe ich mich aber in sein Geschenkeprojekt, das ich hier ein wenig genauer vorstellen möchte. Für verschiedene Gelegenheiten – und meistens für Menschen, die ihm persönlich nahe stehen – hat er ganz besondere Geschenke entworfen:

Das hier ist der Ehering, den er für seine Frau entworfen hat. Wenn man das Glasfensterchen in einem dunklen Raum vor eine Kerze oder Lampe hält, werden besonders geliebte Bilder des Paars an die Wand projiziert.

Eine acht Meter breite schwarze Wolke, die er für einen Freund konstruierte, dem es wohl nicht sehr gut ging. Er ließ sie über Bristol in die Luft – und obwohl sie 30m über dem Boden Feuer fing, munterte es den Freund wohl auf.

Ein Wundertoaster, den er für einen Freund konstruierte, der an Wunder glaubt – eben auch an Erscheinungen der Jungfrau Maria. Jetzt erscheint ihr Antlitz auf jeder Scheibe Toast, die er so frühstückt.

Auf seiner Seite finden sich noch einige weitere derart wunderbare Geschenke, die das Leben irgendwie zum Traum machen, und auch die anderen Projekte sind das Stöbern absolut wert.

Zirkus

Für ein Projekt, von dem ich erst nach nächstem Wochenende erzählen kann, beschäftige ich mich momentan ein wenig mit dem Thema Zirkus – für mich eine faszinierende, eine magische Welt.

Aus diesem Anlass hier ein paar besonders schöne Zirkusbilder für euch – viel Spaß!

http://www.flickr.com/photos/dedevanderroove/2299069486/

http://www.flickr.com/photos/whsimages/4203753836

http://www.flickr.com/photos/dhammza/3376386992/

http://www.flickr.com/photos/whsimages/1031935428/

http://www.flickr.com/photos/85128884@N00/698045833

A thing of beauty, strength and grace

There are two means of refuge from the miseries of life: music and cats. (Albert Schweitzer)

In unserem wunderbaren Haus leben 5 Parteien – und 4 Katzen, die alle einen sehr eigenen Charakter haben. Da ist zunächst einmal Amy, ein sehr liebesbedürftiges, noch relativ junges und sehr zierliches Kätzchen, das es sich zum Lieblingssport gemacht hat, zu versuchen, in unsere Wohnung zu schlüpfen – mittlerweile verlassen wir die Wohnung fast immer mit Blick auf die Fußmatte und den Worten „Niiiicht, Amy.“ Dann gibt es Basti, einen etwas über ein Jahr alten orangefarbenen, wunderbar muskulösen Kater, der letztes Jahr ein sehr verspieltes Kind war – und jetzt ein echter Macho. Nix mit Knuddeln, das ist ihm zu blöd – aber ein Recht auf Leckerli und das Öffnen von Türen erwartet er. Er lebt zusammen mit der scheuen schwarzweißen Lisa, die meistens bei unserem Anblick flieht, als ginge es um ihr Leben. Schließlich ist da noch die schwarze, einäugige Luna, die erst seit neuestem hier lebt, aber etwas sehr raues an sich hat – und sich mit den anderen Katzen nicht gut versteht.

Nils und ich haben zu jeder der Katzen ein sehr eigenes Verhältnis aufgebaut – und gerade mit der scheuen Lisa machen wir es uns zur Herausforderung, ihr die Angst vor uns mit leisen Schritten, langsamen Bewegungen, vielen Leckerlis und ebenso viel Geduld zu nehmen. Leider werden wir niemals eine Katze haben (so ein Allergie kann echt kacke sein) – aber mit vier Katzen im Haus ist das auch nicht nötig.

Warum ich hier über Katzen schreibe? Weil diese Tiere mich faszinieren und inspirieren. Diese wunderbaren Wesen sind so unabhängig, haben alle einen so eigenen Charakter und sind so grazil, dass ich am liebsten Filme vollschießen würde mit Bildern von ihnen. (Leider haben die Süßen allesamt Angst vor dem Geräusch, das der Filmtransport meiner Diana macht). Für mich sind Katzen Schönheit in Reinkultur, ihre Bewegungen, ihre Augen und die Weichheit ihres Fells.

Furoshiki

http://www.superziper.com/2010/01/falando-sobre-estampas-de-furoshiki.html

Kennt ihr das auch? Ihr seid beim Supermarkt, habt leckeres Essen eingekauft – aber keine Tüte oder Stofftasche dabei. Oder ihr kommt an einem tollen Buchladen vorbei und schlagt so richtig zu, aber eure Tasche ist schon voll. Klar kann man sich in beiden Fällen eine Tüte kaufen. Es ist nur die Frage, ob das immer so gut ist, immerhin ist Plastik ja nicht besonders umweltfreundlich.

Das japanische Umweltministerium hatte dazu einen guten Einfall. In Japan gibt es ja viele spannende Traditionen, und eine davon ist Furoshiki. Das sind quadratische Stofftücher verschiedenster Größen, die so geknotet und gefaltet werden, dass sie je nach Bedarf als Geschenkverpackung, Gürtel, Haarband oder eben Tasche dienen können. (Quasi Origami mit praktischem Nutzen.) Jetzt werden in Japan Furoshiki-Tücher hergestellt, die aus recycleten PET-Flaschen bestehen, sogenannte mottainai furoshiki. Mottainai bedeutet, dass eine Schande ist, wenn etwas weggeworfen wird, ohne dass es voll genutzt wurde. Ursprünglich entstanden die Furoshiki aus den Badematten, in die Badegäste ihre Kleidung knoteten – mittlerweile blüht diese Tradition wieder in vielfältiger Weise auf.

Die für Furoshiki eigentlich notwendigen Tücher bekommt man in Deutschland kaum – ich habe bei Dawanda ein paar gesehen, aber die werden größtenteils aus Hongkong oder anderen weit entfernten Orten verschickt. Das jedochläuft dem Umweltaspekt dieser Taschen vollkommen zuwider, also habe ich mir gestern einen schönen quadratischen Schal in der Stadt gekauft, mit dem ich jetzt nach und nach ein paar der Taschen nachknoten und auf Praktikabilität testen werde. Der Nachteil an diesem Schal ist auf jeden Fall, dass er sehr dünn ist – besonders schwer dürfen die Lasten nicht sein, die ich mit mir herumtrage.

Spaß macht es aber auf jeden Fall, und ein paar Mal war diese Knotentechnik schon sehr praktisch, wenn ich an der Supermarktkasse einfach einen Schal ausgezogen habe, schnell drei Knoten gemacht habe und dann auf eine Plastiktüte verzichten konnte. Außerdem kann man damit prima Kinder im Wartezimmer von Ärzten beschäftigen (so habe ich am Sonntag eine sehr charmante Fünfjährige kennen gelernt).

Na, seid ihr jetzt neugierig geworden? Schöne Knotenanweisungen findet ihr hier, eine grobe Ãœbersicht von einigen weiter bekannten Knotentechniken in der unteren Grafik. Viel Spaß euch damit – und in den nächsten Wochen schreibe ich nochmal was zu meinen eigenen Erfahrungen mit Furoshiki.

http://www.env.go.jp/en/focus/attach/060403-5.html

Retro-Schulbücher

In der „Zu Verschenken“-Kiste der Universitätsbibliothek habe ich noch nie was schönes gefunden – bis heute. Da lagen dann plötzlich drei alte Biobücher, und zwar zwei aus den 50ern und eines aus den 70ern. Die haben ziemlich geniale Abbildungen und teilweise sehr charmante Themen.

Ich habe vor, diese Bücher teilweise für Collagen, teilweise vielleicht auch als Fotoalbum zu verwenden.

Sind das nicht wahre Schätze? Ich bin total begeistert…

The Creative License


Letztes Jahr habe ich ein ziemlich großartiges Buch entdeckt, das mein jetziges Leben wenn schon nicht verändert, dann doch zumindest beeinflusst hat. Dieses Wunderwerk heißt The Creative License und wurde von Danny Gregory geschrieben und gezeichnet.

Danny Gregory ist ein ziemlich toller Zeichner – er zeichnet einfach alles und jedes und das andauernd. Und genau das ist auch schon die Essenz seines Buches: Erlaub dir, einfach dauernd kreativ zu sein und jederzeit zu zeichnen – dann wirst du auch gut. Wer nie einen Stift in die Hand nimmt, kann schließlich auch keine tollen Bilder hervorbringen.

Nehmt ein analoges Beispiel: Es gab bei jedem von uns eine Zeit, in der wir nicht laufen konnten. Irgendwann sahen wir, dass andere das auch konnten, und wollten auch. Also probierten wir es – zu Beginn vollkommen ohne Erfolg. Nach einiger Zeit standen wir ein erstes Mal auf unseren eigenen Beinen – und fielen gleich wieder auf den Hintern. Das passierte noch einige Male, bis wir unsere ersten unbeholfenen Schritte machten. Mittlerweile laufen wir, als hätten wir niemals etwas anderes getan, und zwar geradeaus, nach links, nach rechts, rückwärts, treppauf, treppab, Steigungen hoch und runter.

Mit anderen Dingen ist es ebenso. Wenn ich nicht irgendwann einen Stift in die Hand genommen hätte, mir ein Motiv gesucht hätte und es, so gut ich es eben vermochte, abgezeichnet hätte, und wenn ich das nicht viele, viele Male wiederholt wäre, könnte ich nicht zeichnen. Wobei ich viele Dinge auch nicht kann: Menschen zeichnen? Fehlanzeige. Schatten setzen? Nur so halb. Perspektive? Naja. Mittlerweile zeichne ich einfach in meinen Seminaren oft nebenbei: Da muss man nicht mitschreiben, sondern mitdenken und – diskutieren. Das kann ich auch, wenn ich nebenbei etwas abzeichne, ob das nun ein Stuhl ist, meine Wasserflasche oder meinen Kakao-Becher. Nach und nach lerne ich dabei, die Dinge, die ich sehe, besser über meinen Stift auf das Papier zu lenken, und es macht großen Spaß.

Man kann Zeichnen (oder andere Fertigkeiten) nur lernen, wenn man sich selbst erlaubt, sie zu lernen. Genau das sagt auch Danny Gregory: Nicht darüber nachdenken, ob man es kann und was man alles schlecht macht, sondern zeichnen. Loslegen. Und sich damit die Lizenz zum kreativ sein erteilen.

Das Bild oben ist übrigens von mir.

Before I die I want to

By Make Do and Mend habe ich eine tolle Aktion entdeckt: Before I die I want to… Nicole Kenney und KS Rives fotografieren wildfremde Menschen auf der Straße mit einer Polaroid-Kamera und bitten sie, auf diese Polaroids zu schreiben, was sie noch unbedingt erreichen wollen, bevor sie irgendwann sterben. Jedes einzelne Foto erzählt eine sehr persönliche Geschichte der Person, die man sieht.

Und was soll noch unbedingt passieren, bevor ihr gehen müsst?

(Alle Bilder von beforeidieiwantto.org, die genauen Quellenlinks gibt es, wenn ihr auf die Fotos klickt.)

Listography

Kennt ihr High Fidelity von Nick Hornby? Ein wirklich gutes Buch, und der Film dazu ist auch absolut sehenswert. Nachdem ich ihn mit 17 zum ersten Mal gesehen hatte, habe ich eine ganze Weile begeistert Top5-Listen gemacht, zu allen möglichen Themen – aber wirklich kreativ war ich nicht. Das Beste waren noch die „originellen Todesarten“, aber welche das waren, habe ich mittlerweile verdrängt.

Vorhin dann habe ich bei Hula Seventy eine tolle Aktion entdeckt: 52 lists. Dieses Jahr veröffentlicht Andrea jeden Mittwoch eine Liste zu irgendeinem Thema. Mal sind es ihre Lieblingswörter, mal Bücher, die sie gar nicht oft genug lesen kann, mal Klamotten, die sie als Kind sehr gerne getragen hat. Jedes Mal macht es großen Spaß, diese Listen zu lesen – und jedes Mal überlegt man automatisch, wie denn die eigene Liste zu diesem Thema aussehen würde.

Zu diesem Thema gibt es auch eine ganze Notizbuchreihe, nämlich Listography, und eine dazu passende Community.

Das Buch habe ich mir jetzt voller Begeisterung gekauft und werde mal nach tollen Listenthemen wühlen (dort, bei Hula Seventy und sonstwo im Internet). Ich glaube, da kommt meine erste Blogserie auf mich (und auf euch) zu… Ich freue mich schon drauf – und darauf, eure Antwortlisten zu lesen, ob in meinen Kommentaren oder in euren Blogs.

Carnivals

Als ich in Australien war, habe ich viele wunderschöne Orte gefunden. Einer der Orte, die irgendwie am „magischsten“ waren, war eine winzig kleine Kirmes in Melbourne, die es dauerhaft gab. Eigentlich bestand die Kirmes nur aus einem Riesenrad, das in allen Farben leuchtete, und einem riesigen Trampolin. Als ich eines Abends tatsächlich in das Riesenrad ging, hatte ich damit einen tollen Blick über die Stadt und ihre Lichter. Es war einer der tollsten Momente in Australien, irgendwie verzaubert.

Ich muss irgendetwas schönes aus diesem Thema machen, ich muss nur noch herausfinden, was genau. (So ist das eben mit Inspiration, manchmal bringt sie einem keine klaren Ideen, sondern nur ein „Das wäre ein schönes Thema, eine schöne Atmosphäre, eine schöne Technik…“). Bis dahin lasst euch verzaubern von den Bildern hier:

http://www.flickr.com/photos/urivelascog/4065243648/

http://thingssheloves.tumblr.com

http://apelberacun.tumblr.com/post/318205827

http://weheartit.com/entry/1138079

Film und Bilder

Nachdem ich heute abend im Kino war und mir „Precious“ angesehen habe, bin ich jetzt in einer sehr cinematophilen Laune. (Gibt es dieses Wort überhaupt? Wenn nicht, gibt es „cinematophil“ von jetzt an.) Der Film ist verdammt hart, handelt er schließlich von heftigem Kindesmissbrauch. Dennoch habe ich den Film irgendwie genossen (in den heftigen Momenten hat Nils mich einfach in den Arm genommen, damit ich nicht hingucken musste) – er zeigt nämlich auch, wie diese junge Frau sich wehrt und ihr eigenes Leben in die Hand nimmt.

Was ich außerdem besonders gut fand, sind Musik und Bilder. Für mich steht und fällt damit die Qualität eines Films, denn davon ist abhängig, ob mich die Atmosphäre des Bildes in ihren Bann zieht. Hier hat das super geklappt, besonders durch die Bilder, die mich oft an Lomo-Bilder erinnert haben, wie ich sie momentan versuche. Ein bisschen zu farbig, ein irgendwie nicht ganz korrekter Kontrast – aber dadurch eben nur umso charmanter.

Vom Kontrast her können solche Fotos folgendermaßen aussehen:

Diese Fotos habe ich alle gemacht, als ich 2008 ein halbes Jahr in Australien war – mit einer Digicam. Die Bilder habe ich dann mit Poladroid bearbeitet und den Rahmen entfernt. Fertig sind ziemlich coole „Vintage“-Fotos. Solche Fotos macht meine Diana dann auch, und ein bisschen waren die Filmbilder auch so.

Häufig inspirieren mich die Bilder von Filmen länger als die Handlung. Diese Bilder hängen irgendwie nach und begleiten mich bis in meine Träume. Sie bringen mich auf neue Ideen und kreative Projekte. Hier noch ein drei Filme, die mich diesbezüglich sehr berührt haben:

Die Links führen jeweils zur imdb, und dort zu den jeweiligen Bildergalerien dieser Filme. Viel Spaß beim Stöbern – und verratet mir doch: Die Bildsprache welcher Filme hat denn euch verzaubert?


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