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Kunterbunt

Bis vor einigen Jahren fand ich Ostern ziemlich nebensächlich. Ja, Schokoladenhasen waren immer schon lecker, und Osterferien sind auch prima, aber Ostern selbst war mir ziemlich wumpe (naja, mit dem religiösen Aspekt kann ich noch immer eher wenig anfangen). Aber dann verbrachte ich Ostern mit meinem damaligen Freund und seiner Familie. Und da waren die Traditionen sehr wichtig. Es wurden Eier gefärbt, es gab zum Gründonnerstag Frankfurter Grüne Sauce, es wurde ein Kranz gebacken, man ging zu den Osterfeuern.

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Die Beziehung hat nicht gehalten, und auch die meisten Traditionen halte ich nicht aufrecht, aber Eier färben, das macht mir immer noch wahnsinnigen Spaß. Und deswegen auch dieses Jahr: Bunte Eier. Dieses Mal habe ich es mit einer Freundin gemacht, mit der ich lange nichts unternommen hatte, und eigentlich wollten wir die Eier batiken, aber alle Versuche sind gescheitert: Mit Schnur umwickeln ist gescheitert, weil Eier irgendwie… rund sind. Dass das problematisch werden könnte, war klar, aber dass die Schnur so störrisch wäre… Und auch das Dip-Dyen hat nicht funktioniert, weil die Farbe auch in starker Verdünnung noch so stark gefärbt hat, dass es einfach nicht pastellig färben wollte. Also sind die Eier eben bunt. Macht nix. Bunte Eier sind auch schön. (Und in Schallplattenschalen sind sie noch schöner, finde ich.)

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(Übrigens sollte man kurz vor Ostern nochmal losgehen, und sich einen Vorrat Eierfarbe zulegen, weil bunte Eier auch im November und Februar, wenn alles grau ist, sehr schön sein dürften. Bunte Eier gegen das Grau draußen. Man muss einfach seine eigenen Rituale machen.)

Den Kopf freipusten

 

Osterferien. Und endlich beginnen sie auch, in meinem Kopf anzukommen.

Ich meine, es ist immer noch eine Menge zu tun. Einiges fürs Referendariat, und noch immer Kleinigkeiten in der Wohnung. Aber der Stress verschwindet langsam, ganz langsam, aus meinem Kopf.

Und dann sind da ja auch noch all die wunderbaren Dinge, für die aktuell Raum ist:

Wege ganz gemütlich zu Fuß zu gehen, und dabei den blauen Himmel zu genießen und das Gezwitscher der paar mutigen Vögel, denen es nicht zu kalt ist um zu singen.

Freunde treffen, um schöne Momente zu teilen. Tee trinken, in der Mensa essen, Eier färben, Fernsehen (und von der Sendung überhaupt nichts mitbekommen, weil man nur am Schnattern ist).

Emails an Freunde schreiben, die weiter weg leben, und gleich wieder in die tiefen Gespräche eintauchen, die diese Freundschaften so besonders machen.

Lesen, so lange ich will. Einfach auf dem Sofa liegen und lesen.

Kochen, und sich Zeit dafür nehmen, ohne dass man danach irgendwo anders eilen muss.

Und irgendwie träume ich ja gerade davon, den Liebsten zu schnappen, sich ins Auto zu setzen und irgendwann in den nächsten Tagen mal für einige Stunden ans Meer zu düsen, um den Kopf auch physisch freigepustet zu bekommen.

Das Leben macht viel mehr Spaß, wenn nicht im Hintergrund der Gedanken irgendetwas ständig stressstresssstresssstress schreit, wie ein Tinnitus. Das ist wohl noch zu lernen: Die Dinge nach und nach abarbeiten, ohne sich von der Fülle an Arbeit in Panik versetzen zu lassen. Mit freiem Geist.

Das Bild habe ich bei Pikaland gefunden, das Copyright aber liegt bei Headspace.

7 Sachen, die vierundsechzigste

Jeden Sonntag aufs Neue (auch wenn die letzten schon ein Weilchen her sind): 7 Sachen, die ich mit meinen zwei Händen gemacht habe, egal, ob das 5 Minuten oder 5 Stunden gedauert hat. Die Idee dazu stammt von Frau Liebe.

Auf dem Flohmarkt gewesen und nur drei schon länger abgelaufene Filme gekauft. Wenn man noch so viele unausgeräumte Kisten zu Hause stehen hat, ist die Lust auf viel neuen Kram eher begrenzt.

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Das Geld für Flohmarktsachen kann man dann eben auch prima in Erbsensuppe in der Sonne investieren. Sie hat übrigens deutlich besser geschmeckt, als das Foto es vermuten lässt.

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Gelesen. Der E-Book-Reader ist dabei sehr fesch vor einem meiner aktuellen Lieblingsröcke drapiert.

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Einer alten Architektenlampe mit weißer Sprühfarbe auf den Leib gerückt. (Und das sieht bei anderen irgendwie viel leichter aus, als es dann tatsächlich ist. Bei mir sieht das eher fleckig aus.)

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Aus dem Kistenchaos im Arbeitszimmer eine gar wundervolle Arbeitsecke gezaubert, und die Bücher sind in dem Zimmer auch schon alle eingeräumt. In dieser Atmosphäre lässt es sich bestimmt ganz wunderbar Unterricht vorbereiten.

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Und auch das Badezimmer wurde heute zu einem echten Badezimmer, ohne Kisten und Unordnung. Es tut so gut, wenn aus Zimmern und Kisten ein richtiges Zuhause wird.

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Mit Zucchini, Schalotten und anderen leckeren Dingen ein Kindheitsessen gezaubert.

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Wochenrückblick 12/13

Woche 12-13 klein

|Gelesen| “Jasmine Nights” von Julia Gregson beendet und für gut befunden. Mit „A Clash of Kings“ von George R. R. Martin begonnen – das wird mich wohl ne Weile beschäftigt halten, aber immerhin komme ich aktuell wieder zum Lesen (seitdem ich den Fernsehkonsum extrem zurückgefahren habe, und auch, weil Ferien sind).

|Gehört| Kaum Musik, dafür umso mehr in meinem aktuellen Hörbuch: „Der Talisman“ von Stephen King und Peter Straub. Habe ich vor Jahren mal gelesen, und fand die Kombination aus Horror und Fantasy damals echt gut, und auch das Hörbuch gefällt mir ganz gut.

|Gesehen| Tatort, „Wer wird Millionär“ und die heute-show im Fernsehen, im Kino „Sightseers“, eine extrem schwarze britische Komödie über eine Frau, die mit ihrem neuen Freund eigentlich nur eine Reise durch Yorkshire machen will, was auch schön wäre, wenn der neue Freund kein Serienmörder wäre. Hat richtig Spaß gemacht, und man hat teilweise ein kollektives Aufstöhnen im Kinosaal gehört, wenn es noch eine Stufe böser wurde.

|Getan| Vier wunderbare Tage Urlaub in Lüneburg gemacht – absoluter Balsam für die Seele: Gelesen, rumgelaufen, geschlafen, gegessen… Und dann wieder zurück ins Einrichtungschaos gestürzt, und zum Möbelschweden gefahren, Kartons ausgeräumt, Kartons in den Keller verfrachtet, Regale aufgebautet… Mein Muskelkater wird niemals mehr aufhören.

|Gegessen| Das beste asiatische Essen, seitdem ich in Australien war, und zwar in Lüneburg bei der Bar Barossa. Das war so umwerfend gut, dass wir zwei Tage hintereinander da waren – am ersten Tag haben wir Sushi gegessen, am zweiten Tag haben wir uns durch die vietnamesischen Vorspeisen und Nudelgerichte probiert. Supertoll. Und der Erdbeerkuchen im Café Hirsch war auch ziemlich lecker. Außerdem: Lindt „Mango-Chili“, Ofengemüse mit Feta, Ofengemüse-Salat mit Ofenfisch, Tortellini mit Ricotta-Salbei-Sauce. Popcorn.

|Getrunken| Wasser, Grapefruitsaft, merkwürdig aromatisierten Cider, Mangosaft, heiße Schokolade, frischen Minztee, Pfirsichschorle, Orangina.

|Genossen| Den Urlaub. Aus vollstem Herzen, mit meinem Lieblingsmenschen an meiner Seite.

|Gefreut| Dass die Wohnung langsam zu einer Wohnung wird. Über eine gar wundervolle Begegnung im Baumarkt. Auf viel Zeit mit Freunden, endlich mal wieder. Über ein tolles Päckchen von Andrea (vielen Dank nochmal!).

|Gestaunt| In einer Lüneburger Bäckerei, in der wir gefragt wurden, wie dick wir die Brotscheiben haben wollen, also, wie viele Millimeter dick. Gibt’s das bei jemandem von euch auch?

|Gekauft| Noch viel mehr Möbel. Eine tolle Stiftebox für meinen Schreibtisch, in Form eines VW-Wagens. Viel zu viele Bücher, zumal wir ja eigentlich ausmisten wollen. Henna. Tichú, in der Hoffnung auf viele Spieleabende in der neuen Wohnung. Schöne bunte Nagellacke.

|Gewünscht| Viel, viel Zeit für mich selbst. Also, ohne Arbeit, ohne Einrichten, ohne irgendwelche Termine und Deadlines im Kopf. Einfach ein Meer aus Zeit. Dieses Sommerferiengefühl, das man mit zehn hat und mit dreizehn auch noch, wenn sechs Wochen unendlich lang scheinen.

Alltagshelden, die vierundsechzigste

Jeden Dienstag aufs Neue Dinge, die mein Leben schöner machen, einfacher, genussvoller. Alltagshelden, die man sonst gerne mal übersieht. Nach einer Idee von Roboti.

Die Nachbarskatzen aus der alten Wohnung (hier: ein wirklich schräges Fledermaus-Look-Alike-Bild von Kitty):

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Ich wollte nämlich schon immer Katzen haben, mindestens eine. Die wäre dann schwarz-weiß, hieße Minou, und wir würden zusammen mit vielen Büchern und Blümchenstoffen in einer Pariser Mansardenwohnung leben, ganz bohémien. Nun geht das aber nicht, weil der Liebste sich als Haustier eine Allergie hält, und da komme ich nicht gegen an. Einen Mann und seine Allergie soll man schließlich nicht trennen, das steht schon bei Goethe, glaube ich.

Umso schöner, dass wir jahrelang Mietskatzen hatten, mit denen man ein Weilchen knuddeln konnte, die aber ihre Haare nicht in die Wohnung tragen. Und weil diese Zeit jetzt durch den Umzug der Vergangenheit angehört, ist es jetzt allerhöchste Zeit, den drei Lieblingskatzen den Titel „Alltagshelden“ zu verleihen.

Weil es nämlich immer wunderbar war, wie eigen diese Katzen waren, wieviel Charakter in so einem Tier steckt. Die schreckhafte, aber sehr liebesbedürftige Amy, die immer in unsere Wohnung wollte, aber eben nie durfte. Die sich so gerne in der Sonne geräkelt hat, und bei der man immer dachte: Ja, so muss ein Katzenleben sein. Die kleine Kitty, die ich noch als Kätzchen kennenlernen durfte. Irgendwie mädchenhaft und verspielt, aber durchaus auch wehrhaft gegenüber anderen Katzen, und unglaublich grazil – die Akrobatin unter den Mietskatzen. Und schließlich Basti, der Machokater, der durchaus gerne Vögel und Mäuse in Einzelteilen quer durchs Treppenhaus verstreute, dessen Miauen aber nach Kinderklagen klingt.

Die Katzen waren das, was ich an der Wohnung am meisten geliebt habe. Naja, die Katzen und die unglaublich gute Hausgemeinschaft, die wir hatten. Weil so eine Wohnung, in der man lebt, nie perfekt sein wird, irgendwo hakt’s immer. Bei uns gab es beispielsweise in der Küche nur tröpfchenweise Wasser, und gelegentlich vibrierte das Haus, wenn Güterzüge vorbei donnerten. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass so eine gute Hausgemeinschaft, auf die man sich im Zweifelsfall verlassen kann,ungefähr alles wettmachen kann. Und Katzen sind dann eben das Sahnehäubchen.

Deswegen hier nochmal ein paar Fotos.

Die Tapsekatze Amy, die jedes mal, wenn wir den Schuhschrank im Flur geöffnet haben, sofort reinhuschte.

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Kitty, die so süß aussieht, immer überall herumklettern muss und es ziemlich faustdick hinter den Ohren hat.

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Und schließlich der Muskel-Macho-Kater Sebastian, der es gut schafft, Vögel, Mäuse und sonstige niedliche Tiere in handliche Ikea-Bausätze zu zerlegen, dann aber eben doch wieder ziemlich schüchtern ist.

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Und schließlich: Tatzenspuren im Schnee. Und die Hoffnung, dass die Tiere auch weiterhin ein schönes Katzenleben vor sich haben, mit vollkommen vernarrten Nachbarn und viel Raum zum Toben.

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Ferienmüde

Endlich Osterferien, wohlverdient nach wochenlanger Doppelbelastung durch Umzug und Referendariat. Im Studium hätte ich wohl einfach zwei Wochen deutlich weniger gemacht, aber das gehört wohl auch zu diesem meinem Traumberuf dazu, dass das nicht mehr geht. Dass man dann eben mal einige Wochen lang Superheldin sein muss.

Also habe ich in den letzten 3 Wochen ziemlich ohne Pause gepowert, und jetzt sind Ferien. Jetzt sind wir seit Samstag erstmal für einige Tage in Lüneburg. Aus gar keinem anderen Grund, als dass die Stadt auf Fotos so malerisch aussieht und wir das Umzugschaos mal hinter uns lassen wollten. Keine Kisten sehen, nicht überlegen, wieviele Regale jetzt noch genau fehlen, bis eben die Kisten überhaupt ausgeräumt werden können. Einfach nur lesen, schlafen, essen, bummeln. Ins Kino gehen, mittags irgendwo Sushi essen, sich über Straßennamen amüsieren.

Und vor allem akzeptieren, wie unglaublich müde wir sind, und dass diese Pause notwendig ist. Versuchen, sich die letzten Wochen nicht unter dem Aspekt, was man alles falsch gemacht hat, in Erinnerung zu rufen. Nicht die wertvolle Auszeit nutzen, um tausend Was-Wäre-Wenns durchzuspielen, denn natürlich macht man Fehler, wenn man pausenlos rotiert. Deswegen mag ich gerade das Bild oben so gerne. Manchmal sind Zweifel an sich selbst nämlich nicht Zeichen dafür, dass man sich und sein Leben grundlegend überdenken sollte, sondern, dass es Zeit für eine Pause ist. 20 Minuten Nickerchen, ein Abend mit einem Buch im Bett oder 4 Tage Lüneburg. Hauptsache, durchatmen und der Müdigkeit Raum geben.

P.S.: Deswegen passiert hier dann zwischenzeitlich manchmal sehr wenig, wenn das analoge Leben mich fest im Griff hat.

Quelle: Das Bild stammt von someecards.de, und vermutlich liegt dann bei denen auch das Copyright.

Wochenrückblick 11/13

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|Gelesen| “Wonder”von R. J. Palacio fertiggelesen – ein gar wundervolles Buch. Angefangen mit „Jasmine Nights“ von Julia Gregson.

|Gehört| Einfach nur Radio beim Autofahren.

|Gesehen| „Ausgerechnet Sibirien“ – ein wirklich schöner Film. Ganz viele Ted-Vorträge, allen voran „Dance vs. Powerpoint, a modest proposal“. „eXistenZ“, den ich aber unnötig blutig und eklig fand.

|Getan| Viel unterrichtet. Umgezogen. Kisten geschleppt, und tagelang Muskelkater gehabt. Mehrfach beim Möbel-Schweden gewesen. Ganz viele Möbel aufgebaut.

|Gegessen| Lecker Currywurst. Viel zu scharfes Thaicurry beim Lieblings-Asiaten. Grilled Cheese, gleich mehrmals – das ultimative Comfort Food. Grünen Salat mit Nektarinen und Rosmarindressing.

|Getrunken| Wasser, Club Mate Icetea Zitronenlimonade.

|Genossen| Strahlend blauen Himmel. Ein wunderbares Gespräch im Auto.

|Gefreut| Auf die Osterferien und auf ein paar Tage Lüneburg mit dem Liebsten.

|Gekauft| Vieleviele Möbel.

|Gewünscht| Durchatmen. Aber das darf ich ja jetzt.

Wochenrückblick 10/13

Umzug

 

Mein Zimmer, in Auflösung begriffen, kurz nachdem ich die Girlande, die seit Jahren da hing, einfach in der Mitte durchgeschnitten habe. Die neue Wohnung soll klarere Linien haben als die jetzige, und da passt sie einfach nicht mehr hinein. Trotzdem.

|Gelesen| Den Rest von “Tanz um dein Leben” von Royston Maldoom. Begonnen, „Wonder“ von R. J. Palacio zu lesen. Von Anfang an ein schönes Buch.

|Gehört| Axel Prahl und sein Inselorchester, Wir Sind Helden, Jonathan Jeremiah. Viel Lieblingsmusik beim Autofahren.

|Getan| Kisten gepackt, wann immer Zeit war. Heute ist der Umzug, da muss alles mit. Ziemlich viel gebacken für die Disputation des Liebsten. Meiner Klasse Kuchen geschenkt, einfach so.

|Gegessen| Großartigen Nudelsalat mit Salatgurke, Nektarinen, Minze und Pistazie, inspiriert von Robotis Rezept hier. Eine Butterbrezel mit Jamaican-Jerk-Gewürzmischung. Beides definitiv zu empfehlen. Viel Kuchen. Tolle Schokoküsse mit Gesichtern und Doktorhüten. Spaghetti mit Ente, Zuckerschoten und Sweet-Chili-Sauce. Eine leckere Asia-Pfanne. Nudeln mit Marsmännchensauce (quietschgrüne, pürierte Broccolisauce).

|Getrunken| Wasser, Grüntee, Club Mate, Kirschschorle, Sekt, Zitronenlimonade.

|Genossen| Den ersten Sternenhimmel seit einer ganzen Weile. Das Blau des Himmels. Das erste Mal in diesem Jahr ohne Winterjacke draußen zu sein und nicht zu frieren. Nette Gespräche mit meinem netten Mitfahrer. Den Frühling. Seltene Momente der Ruhe. Zeit mit der Familie.

|Gefreut| Darüber, dass der Liebste seine Disputation hatte und dass alles ganz prima lief.

|Gekauft| Ein Lieblingsbuch für einen sehr lieben Menschen. Viele Umzugskartons, Luftpolsterfolie, Umzugszeugs eben.

|Gewünscht| Zeit, um drei Tage lang im Bett zu liegen und Romane zu lesen. Zeit, um ordentlich Sport zu machen. Zeit, um mir einen Loop zu nähen. Zeit, um eine Weile lang jede Nacht 9 Stunden zu schlafen.

 

Lieblingslinks der Woche:

Kommt ja selten vor bei Quilts, aber ich finde wirklich jeden einzelnen Stoff, den Luzia Pimpinella verwendet hat, wunderschön.

Bücherstapel, in kleine Häuser verwandelt. Was da an Assoziationen drinsteckt, alleine damit, dass ich Bücher besitze, in denen ich zu gerne wohnen würde…

Camembert im Blätterteig – klingt wahnsinnig lecker. Awesomeness, so wie ungefähr alles, das Jim und George aktuell verbloggen.

Und zwei Rezepte, die ich diese Woche bei A Beautiful Mess toll fand: Thai Style Green Beans (obwohl ich den Koriander durch Basilikum und Minze ersetzen würde) und Wan-Tan-Gemüsesuppe.

Ein Foto von Salvador Dalí, das ungefähr mein Gefühl in dieser Woche angesichts all der Arbeit beschreibt. (Das Licht am Ende des Tunnels ist aber immerhin schon sichtbar…)

Vier Jahre.

Oma Portrait

Sie ist nicht mehr da, aber irgendwie dann doch…

Seit vier Jahren ist sie heute tot, meine Oma, und ich vermisse sie. Gerade in den Tagen vor ihrem Todestag bin ich immer ziemlich traurig, aber auch sonst würde ich mir wünschen, sie wäre noch da. Dass ich einfach das Telefon nehmen könnte und sie anrufen. Oder dass die Telefongesellschaft vergessen hätte, dass sie tot ist, und irgendwie könnte man doch miteinander reden, weil in den Drähten noch ein bisschen was von ihr übrig wäre. Wäre schön, nicht wahr?

Aber dann läuft man durch den Alltag, und sie ist ja doch überall. Bei der Restaurant-Kette, in die sie am liebsten gegangen ist, und die es in meinem Seminarort gibt. In den Fotos, die an meinem Schminkspiegel hängen. Im Essen, das ich mir koche, wenn der Tag nicht so gut war. In der Süßigkeitenabteilung bei den Erfrischungsstäbchen, die wir immer gemeinsam gegessen haben. Beim Wort „vegetarisch“, dass sie nicht aussprechen konnte. Wenn ich mir die Haare hochstecke, weil sie das immer gerne mochte an mir. In gewissen Redewendungen. In der Freude an manchen Ortsnamen (weil „Buxtehude“ so lustig klingt). In jeder einzelnen Kirche, die ich so besichtige – weil man dort Kerzen anzünden kann, und ich kann ihr dann auf diese Weise Postkarten schicken.

Die Menschen, die wir lieben, durchdringen unser Leben so sehr und vollständig, dass sie vielleicht nie ganz gehen.

Ich würde trotzdem gerne mal wieder mit ihr telefonieren.

Alltagshelden, die dreiundsechzigste

Jeden Dienstag aufs Neue Dinge, die mein Leben schöner machen, einfacher, genussvoller. Alltagshelden, die man sonst gerne mal übersieht. Nach einer Idee von Roboti.

Blauer Himmel, laue Luft, Frühlingsgerüche. Irgendwann im Mai habe ich mich immer so an diese Dinge gewöhnt, dass ich trotz ihnen schlecht gelaunt durch den Tag gehen kann, aber noch ist es ganz frisch, ganz neu, endlich wieder da. Und jedes Mal aufs Neue freue ich mich darüber, dass es etwas so herrliches gibt wie blauen Himmel, wie Wärme. Heute bin ich zum ersten Mal ohne Jacke herumgelaufen, und morgens sangen die Vögel. Und gestern Nacht habe ich seit gefühlten Jahrzehnten zum ersten Mal wieder Sterne gesehen, den großen Wagen.

Und nebenbei ist dies auch wahrscheinlich das letzte Bild, das ich aus meiner Wohnung heraus mache, so kurz vor dem Umzug… Also ein weiterer Held: Ein Blick, den man schon seit langem kennt, Vertrautheit, Heimat.

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