Archiv der Kategorie Typografschaft

Wearable Lettering

Buchstaben sind was feines. Aus ihnen kann man Worte machen, Sätze, Geschichten – die wunderbarsten Bücher, wie beispielsweise Die Mitte der Welt von Andreas Steinhöfel, ein Buch, das ich zum wiederholten Mal lese und in das ich mich jedes Mal erneut verliebe.

Aber auch für sich genommen können Buchstaben was ganz besonderes sein, wie Amandine Allessandra mit ihren tragbaren Buchstaben zeigt. Leute, ganz in schwarz gekleidet, nur dass die Ärmel, Schultern und Kapuzen ihrer Pullis neongelb sind. Und dann verrenken sie sich ganz toll und werden Buchstaben. (Hat das jetzt irgendwas mit dem Waldorfschulenklischee von „Tanze deinen Namen“ zu tun?)

Besonders toll finde ich dabei die Uhr, die aus diesen Menschen besteht. Oder, wie sie es viel besser ausdrückt als ich: „An everlasting choreography referencing the (real) passing of time, people standing as the Hours moving only once every 60 minutes, while the one acting as the tenths of Seconds executes a very fast routine in a continual move.“

Mindestens ebenso toll sind übrigens ihre Alphabete aus Handhaltungen,, einem Stuhl oder akrobatisch verrenkten Körpern. Oder wie sie Salz nutzt, um eine Botschaft zu hinterlassen und dabei etwas wichtiges zeigt. Oder mit Hilfe von Faden und einem Maschendrahtzaun ein tolles Zitat formt. (Das ist mal Guerilla-Art, die ich sofort nachmachen will.)

(Das Copyright des gezeigten Bildes liegt bei Amandine Allessandra.)

Chris Ballasiotes

Letztens auf designworklife gefunden: Die Illustrationen/Bilder/Typographie von Chris Ballasiotes. Bunt und irgendwie raumgreifend und expressiv, finde ich. (Wobei Worte das ja dann doch nur in Schubladen stecken, also macht euch lieber euer eigenes Bild.) So oder so geben mir seine Bilder das Gefühl, dass nicht jeder Strich perfekt sitzen muss, um etwas wirklich schönes hinzubekommen.

Und das unterste Bild, das sollte ich mir einfach auf die Stirn kleben. Irgendwie so, dass ich es immer, immer, immer sehe. Ihr wisst schon, dass die Masterarbeit klappen wird und die allerletzte Hausarbeit auch und die mündliche Prüfung am Ende des Studiums und all das im Zeitplan und dass ich dabei nicht mindestens 34mal durchdrehen werde, weil es soviel Arbeit ist und überhaupt gar nicht schaffbar und dass die Welt danach auch noch steht, obwohl es Februare gibt auf der Welt (denn Februare sind dunkel und nass und bäh). Dagegen hilft das Bild bestimmt.

Das Copyright der Bilder in diesem Beitrag liegt bei Chris Ballasiotes.

Typobärte

Und wieder eine großartige Kombination zweier Dinge die ich mag: Typographie und Schnurrbärte. (Letztere allerdings nicht über Männerlippen, sondern nur als Accessoire auf Taschen oder als Button.)

Erstellt von Commun, einer französischen Werbeagentur, die außerdem noch viele andere tolle Sachen gemacht hat, so beispielsweise auch eine Reihe von Grafiken, die sehr an M.C. Escher erinnern.

Das schlichte Design ist mir jetzt einfach ein von tiefstem Herzen kommendes „Haaaach“ wert.

Das Copyright dieses Bildes liegt bei Commun bzw. PubActuelle.

Alphabet 2

Ein niedliches Video mit französischer Hintergrundmusik, das mit Typographie spielt? Yes, Sir! (Ich ringe gerade tatsächlich mit weiteren Sätzen, weil das Video einfach sooo toll ist.) Wisst ihr was: Guckt einfach selber! (Gefunden übrigens bei  Colossal, auch hier lohnt es sich reinzuschauen.)

The Alphabet 2 from n9ve on Vimeo.

Periodic Table of Typefaces

Nachdem ich letzte Woche schon einige schöne Wallpaper gepostet habe, kommt hier noch eines, das den Typo-Nerd in mir jubeln lässt – nämlich ein Periodensystem der Schriftarten, designt von Squidspot.

Dieses Periodensystem enthält die 100 besten Schriftarten aller Zeiten, ausgesucht anhand einiger Listen zu genau diesem Thema. Zu jedem „Element“ findet man den Namen, eine kleine Schriftprobe von ein oder zwei Buchstaben, die Buchstabenfamilie (z.B. „Sans-Serif Realist), den Schriftartendesigner, das Jahr, aus dem die Schriftart stammt und das Ranking der Schriftart. Die ersten drei Plätze halten übrigens Helvetica, Futura und Bodoni. Comic Sans MS kommt gar nicht vor, und das finde ich gut so.

Wenn ihr euch jetzt so dermaßen verliebt habt, dass ihr ein solches Periodensystem nicht nur auf eurem PC/Laptop/Tablet/Wasihrsonstnochsohabenkönntet haben wollt, sondern euch ein echtes, anfassbares, leibhaftiges Poster an eure Wand hängen wollt – nicht weinen, Rettung naht. Es gibt einen Shop, in dem ihr diese Poster kaufen könnt, und zwar in 5 verschiedenen Farbkombinationen.

(Copyright des Bilds oben liegt natürlich bei Squidspot.)

Typophilia

Fast den kompletten Juli habe ich nicht gebloggt, tststs… Tatsächlich habe ich mit wildem Eifer an einem sehr wichtigen Projekt gearbeitet: Ich habe meine letzten Mathe-Scheine gemacht und mir damit bewiesen, dass ich das Mathestudium tatsächlich schaffe, bzw. dass ich es geschafft habe. Und nun, nachdem ich Wochen in meiner Küche verbracht habe, zwischen Abwaschen, Zusammenschreiben, Ãœben und vielen Ablenkungen, wenn ich mich nicht mehr konzentrieren konnte, bin ich am anderen Ende wieder herausgekommen und bin fertig! Und jetzt darf ich auch wieder kreativ sein und darf mich auch wieder an den Schöpfungen anderer freuen und darf bloggen. Es ist wunderbar.

Heute habe ich ein Video für euch, das ich persönlich absolut wunderbar finde, nämlich das Eröffnungsvideo des 5. Typophile Film Festivals. Es dreht sich um die fünf Sinne von uns Menschen und verdeutlicht die Freuden, die diese Sinne uns vermitteln können, mit tollen Bildern und natürlich großartiger Typographie.

Typophile Film Festival 5 Opening Titles from Brent Barson on Vimeo.

Letterpress fürs iPad

Ohgottohgottohgottohgottohgott. So, bevor ich diesen Blogbeitrag weiterschreiben kann, muss ich erstmal tiiiiief durchatmen. Aaaalso: … … …

Gut, ich habe meine Begeisterung ausreichend unter Kontrolle, um euch von dieser Entdeckung zu erzählen: Letterpress (Hochdruckverfahren) für das iPad. Als ich das heute morgen beim Notizbuchblog gelesen habe, bin ich fast vom Sofa gepurzelt. Es soll also eine App geben, mit der man das traditionelle Hochdruckverfahren auf dem Computer simulieren kann, statt mit der Druckerpresse, Farbe und vielen, vielen Einzellettern zu arbeiten. So viel Spaß es machen könnte, das tatsächlich per Hand zu machen, so teuer und schwierig ist es auch sicherlich, an das ganze Material heranzukommen. Außerdem passt eine Druckerpresse nicht mal so eben in das durchschnittliche Wohnzimmer. (Schade eigentlich.) Jedenfalls soll es jetzt eine Simulation für das iPad geben. Aktuell sammeln sie bei Kickstarter Geld, um das Projekt fertig zu finanzieren (ok, sie haben es schon mehr als doppelt finanziert). Leider besitze ich kein iPad, aber sie meinten, dass das Programm auch nur als erstes dafür veröffentlicht wird.

Das Schöne an solchen Simulationen ist ja, dass man erstmal rumprobieren kann, ohne sich das ganze Equipment besorgen zu müssen – ob nun gekauft oder geliehen. So mache ich es mit den ganzen Retro-Foto-Programmen auch, aber dazu demnächst mal mehr.

Wow.

Linoldruck

In der Schule hat mir der Kunstunterricht nur ziemlich selten Spaß gemacht. Meistens ging es irgendwie darum, irgendeine Technik auszuprobieren (ob nun die Arbeit mit Ton oder der Holzschnitt) und gleich der erste, spätestens der zweite Versuch wurden benotet. Wer bitte ist nach zwei Versuchen mit einer künstlerischen Technik gut? Mein Versuch mit Holzschnitt damals ging komplett schief (ich habe aus Versehen das Brett zerbrochen, statt ein vernünftiges Bild hinzubekommen) und hat mir jetzt über zehn Jahre lang jegliches Interesse an Holz- und Linolschnitt vergällt.

Letztens habe ich es wieder ausprobiert, nachdem es zum Geburtstag Linolbesteck gab. Ich bin immer noch nicht ernsthaft gut darin, muss ich sagen – und ich habe mir die Messer übel in die Finger gerammt. Meine eigentlichen Idee liefen ziemlich schief (Eine schwarze Wolke, aus der bunte Tropfen regnen), aber auch das war ja ein Anfangsversuch, also nicht schlimm.

Was allerdings sehr großen Spaß machte, war das Rumprobieren mit der Kombination aus Schrift und Linolschnitt. Dabei sind die Strukturen nicht so fein, dass es später beim Drucken ein Problem werden könnte (eine vernünftige Presse für Linoldruck ist mir dann doch zu aufwändig, und mit der Hand verrutscht man leicht – adieu, Einzelheiten!). Mein erster Probeschnitt war einfach das Wort „Linolschnitt“, darauf folgte dann die Frage „Träume ich?“ (die ist ganz wichtig, wenn man lernt, luzid zu träumen).

Der Druck, der mir im Endeffekt so gut gefallen hat, dass er jetzt in meinem Zimmer hängt und dass ihr ihn in diesem Blogbeitrag sehen dürft, ist übrigens ein Zufallsergebnis: Die Farben kamen einfach daher, dass ich sie auf einem Blatt Papier für den großen Linoldruck angemischt hatte – als ich dann fertig war mit diesem Versuch, habe ich einfach noch ein bisschen rumgeschmiert und fand die Farbkombination schön. Einen schnellen Linoldruck mit meiner Lieblingsfrage drauf, fertig! Der Zufall ist ein toller Künstler, wie ich finde.

Typo und ich

Früher dachte ich, für Schrift brauche man das Grundwissen der ersten Klasse, einen Stift und Papier. Als ich dann anfing, mich etwas näher mit Word zu befassen, habe ich nachmittagelang mit den Schriftarten rumgespielt. Meistens habe ich einfach ausprobiert, wie mein Name (oder der Name des Jungen, in den ich gerade verliebt war) in dieser und jener Schriftart aussieht. Schon damals fiel mir auf, wie sehr eine Veränderung der Schriftart beeinflusst, wie ein Wort oder auch ein ganzer Text wirkt. Aus diesem Grund habe ich beispielsweise meine Schul- und Uniaufschriebe jahrelang mit Comic Sans MS geschrieben – damit sie nicht ganz so sachlich wirken. (Mittlerweile fände ich das gar nicht mehr ansprechend – aber es ist ein gutes Beispiel dafür, wie Schrift die Wirkung eines Textes beeinflusst.)

Typo-Experimente auf Gewürzstreuern

Anfang letzten Jahres dann bin ich bei im Internet auf einige Seiten mit kostenlosen Schriftarten gestoßen, wo ich erst einmal voller Begeisterung Dutzende Schriftarten heruntergeladen habe. Danach habe ich wochenlang damit gespielt, diese Schriftarten entweder teilweise abzuzeichnen oder damit Beschriftungen für Gewürzstreuer oder Ordner zu machen. Auf diese Weise habe ich extrem viel gelernt; besonders bin ich jetzt in der Lage,  Studien wie diese für ein Projekt zu machen. Mittlerweile spiele ich für viele meiner Kreativprojekte mit den Möglichkeiten, die sich durch Schrift und Wort ergeben – denn nicht nur im reinen Text, sondern auch im Zusammenspiel mit Illustrationen und Mustern ist Typographie ein mächtiges Werkzeug.

Wer jetzt mehr lesen möchte über Serifen, Ligaturen, Laufweiten, Kapitälchen und all die anderen wunderbaren Begriffe, kann sich bei der Wikipedia und bei Typefacts umsehen. Diejenigen, die weniger die Information als vielmehr Inspiration suchen, sind beim Notizbuchblog, bei We Heart It und beim Inspirationlab richtig.

Spielen mit Schrift

Hach, wunderbar. Es ist Freitag, das heißt, ich habe meinen wöchentlichen Serien-KreativSei-Abend. Das bedeutet, dass ich den ganzen Abend Kabel 1 gucke und mit verschiedenen Materialien rumprobiere oder an irgendwelchen Projekten arbeite. Mal sehen, vielleicht werde ich heute abend ein paar Diana-F+-Lesezeichen für meinen Shop machen oder an meiner Style File arbeiten.

Letzteres ist ein Projekt, das noch von einer Online Class stammt, die ich im Januar/Februar belegt hatte: der Style School, veranstaltet von Elsie von A Beautiful Mess und Leigh-Ann von Freckled Nest. Es geht darum, in einem Ordner all die Dinge, die man schön und inspirierend findet, zu sammeln: schöne Farben, Fotos, Stile etc. Mal sehen, ob ich das heute abend erledige oder sonstwie kreativ werde. Spaß wird es auf jeden Fall machen…

Und jetzt noch etwas anderes Nettes, um euch sehr neugierig zu machen: Für ein ziemlich großes Kreativprojekt habe ich in den letzten Tagen mit verschiedenen Schriftarten rumgespielt, die alle das Wort „Transformation“ zeigen.

Mir selbst gefällt dieses Zwischenergebnis schon mal ganz gut. – Was genau ich vorhabe? Das erfahrt ihr in den nächsten Wochen oder Monaten, wenn ich damit komplett fertig bin und das Projekt soweit ist, dass ich erzählen darf, was genau es damit auf sich hat. Nur soviel: Es ist eine geile Sache.

Mir selbst gefällt dieses Zwischenergebnis schon mal ganz gut… Was genau ich vorhabe? Das erfahrt ihr in den nächsten Wochen oder Monaten. (Wow, mein erster Cliffhanger!)

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