Blogparade: Vom Sinn und Unsinn des Bloggens

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In einem unbekannten Land vor gar nicht allzuferner Zeit… bloggte ich täglich. Ich hatte sehr große Freude an meinem Blog – daran, die Welt durch eine bestimmte „Interessiert das noch jemanden außer mir?“-Linse zu betrachten, schöne Texte zu schreiben, zu fotografieren, mit neuen Menschen in Kontakt zu kommen.

Und dann plötzlich war da das Referendariat, und meine ersten beiden Jahre als Lehrerin. Plötzlich zog ich in eine neue Stadt, hatte eine neue Rolle, musste einen neuen Freundeskreis aufbauen, heiratete. Und das Bloggen fiel hintenüber.

Was aber vermutlich noch wichtiger war: Mir fehlte plötzlich der Sinn des Ganzen. Denn wenn ich ehrlich bin, weiß ich oft nicht, ob ich etwas neues beizutragen habe. An schlechten Tagen kam mir die Blogosphäre ohnehin immer schon vor wie ein großes, lautes Gewusel, in dem die meisten reden, aber die meisten nur mitlesen, um kommentieren und dann damit ihre eigenen Blogs verlinken zu können. Und dann machen viele andere das auch noch richtig gut – leckere Rezepte, innovative Tutorials, interessante Serien…

Dazu kommt, dass ich oft nicht verstanden habe, warum einige eigene Beiträge viele Kommentare bekamen (meist jene, die eher zu Reihen gehörten, bei denen sich viele beteiligen, z.B. die 7 Sachen oder die Alltagshelden) und einige Beiträge, in die wirklich Herzblut geflossen war, schier unbemerkt blieben. Das geht mir auch bei Instagram oder Twitter manchmal so, aber da steckt nicht so viel Aufwand hinter einem Beitrag.

Warum also weiterbloggen, wenn man selbst befürchtet, dass die eigenen Beiträge vielleicht einfach nur Lärm sind, und wenn diejenigen, die man selbst großartig findet, unbemerkt bleiben?

Aber nun… Nun kribbelt es mir in den Fingern. Es haben sich in den letzten Jahren einige Ideen gesammelt, was ich gerne tun würde, was ich gerne teilen würde, was ich tatsächlich beizutragen habe. Ich will weitermachen. Ich wünsche mir wieder, Ideen und Projekte zu teilen, ich wünsche mir den Austausch, das Teilen.

Was mich jedoch zuerst interessiert – ich wüsste gerne von einigen Bloggern, die ich sehr schätze, warum sie bloggen. Was gibt euch das? Was habt ihr zu geben? Gibt es Prinzipien, an die ihr euch beim Bloggen haltet, Leitlinien?

Die Frage geht raus an Nils, Nike, Andrea, Fee, Lilian und Bob – es sind aber auch alle eingeladen mitzumachen, die gerne wollen. Ich werde die Beiträge dann nach und nach hier verlinken.