Liebster Award
Yay, ein Award! Oder auch: Yay, ein Grund, endlich mal wieder zu bloggen! Bob Blume hat mich für den Liebster Award nominiert: “Sinn und Zweck des Liebster Awards ist das Weiterempfehlen von nicht ganz so bekannten Blogs.” Danke dir, mein Lieber! Hier meine Antworten – ich hoffe, sie regen uns zum ein oder anderen Gespräch an.
1. Die 90er oder die 2000er?
Definitiv die 2000er. In den 90ern haben sich meine Eltern scheiden lassen, ich hatte eine Zahnspange und kaum Freunde. In den 2000ern bin ich erwachsen geworden, mit erster Liebe, großer Liebe, Studium, Theater, Auslandszeit, engen Freundschaften. Wobei die 90er insofern cool waren, als dass ich gefühlt die ganze Stadtbibliothek ausgelesen habe.
2. Der Song, der dein Leben am besten beschreibt…
Herbert Grönemeyer – Bleibt alles anders. Weil der eine solche treibende Energie hat, eine solche Sehnsucht. Und weil Stillstand Tod bedeutet. Ich bin zutiefst lebendig, also verändere ich mich. Falle hin, stehe auf, gehe weiter.
3. Bier oder Wein?
Rotwein. Auf dem Sofa der Schwiegereltern, mit guter Musik, die der Schwiegervater ausgesucht hat. Und alle lesen oder surfen.
4. Wie warst du in der Schule im Vergleich zu heute?
Ich habe ein irre gutes Abi, und war in der Schule unfassbar zielstrebig, ein „Streber“. (Fürchterliches Wort übrigens.) Ich kann mich zwar immer noch durch große Berge Arbeit wühlen, aber ich priorisiere mehr, und wenn eine Freundin nachts weinend anruft, ist sie im Allgemeinen wichtiger als der Schreibtisch.
5. Nimm dir ein Ereignis aus den Nachrichten und verändere es. Welches? Warum?
„Flug MH17 landet sicher in Kuala Lumpur.“ – Was da passiert ist, ist ein solches Ausmaß an sinnloser Zerstörung und sinnlosem Leid, dass mir vollkommen übel wird. (Über den Sinn von Schmerz und Leid können wir gerne mal bei einem Glas Rotwein diskutieren.)
6. Wie sähen die Tage deines Lebens aus, wenn du nicht zu arbeiten bräuchtest?
Unstrukturiert, unglücklich. Ich arbeite, weil ich arbeiten will, und längere Zeiten ohne tun mir nicht gut.
7. Welche Eigenschaften eines anderen bringen dich auf die Palme?
Wenn ich den Personen ausweichen kann und den Kontakt auf ein absolutes Minimum beschränken kann, bringt mich wenig so richtig auf die Palme. Wenn das nicht geht, hingegen so einiges: Ignoranz, Rechthaberei. Und so einige Eigenschaften, die ich an mir selbst nicht mag – es reicht, wenn ich die habe.
8. Welchem Film muss man gesehen haben?
Ich liebe die Bildsprache von Wes Anderson, und besonders „Moonrise Kingdom“ und „Grand Budapest Hotel“, seine beiden neuesten. Es ist bunt und hintergründig und ein bisschen naiv und dann wieder doch nicht. Ein Panoptikum.
9. Was wäre dein perfekter Arbeitstag?
3. bis 6. Stunde Unterricht in Klassen, zu denen ich einen guten Draht habe. Mittags heimgehen, eine kurze Mittagspause mit etwas leckerem. Bis ungefähr 18:00 konzentriert Stunden planen, korrigieren, Kram erledigen. Und dann entspannt auf dem Sofa sitzen können und lesen, und das Gefühl haben, dass es jetzt auch gut sein darf für heute.
10. Welche Überschrift würdest du gerne in einer Tageszeitung über deinen Blog lesen?
Puh… Was soll denn mein Blog in einer Tageszeitung? Was ist gerne läse, ist, dass ich es schaffe, die Liebe zum Kleinen – den Regenbogen in einem Ölfilm in einer Regenpfütze, das weiche Fell einer Straßenkatze, den Geschmack einer Himbeere im Sommer – diese Liebe zu vermitteln. Freude am Leben in all seiner mosaikartigen Pracht, in den Details, die eben nicht in einer Tageszeitung stehen. Und dass ich es schaffe, eine Gleichgültigkeit gegenüber Perfektion zu vermitteln, die ich im wahren Leben nicht verspüre. Weil Perfektion per se unmöglich ist und ein zu starkes Streben danach unglücklich macht.
11. Welche Stadt muss man besucht haben?
Melbourne und Vilnius.
Jetzt nominiere ich:
Nike von goingweird, weil sie gute Fragen stellt und ich jetzt auch mal ihre Antworten lesen möchte.
Andrea von Proof of the Pudding, weil ihr Blog genauso interessant und gemütlich ist, wie ich für meinen anstrebe. Wie ein Café mit Bücherregalen, gutem Essen und intelligenten Gesprächen.
George und/oder Jim von No Kitchen For Old Men, weil ihr wundervoller Blog of Awesomeness in letzter Zeit leider im Dornröschenschlaf versunken ist.
Und meine Fragen lauten (denkt euch die „Und warum?“-Fragen selbst dazu):
- Sommer oder Winter?
- Kaufen oder aussortieren?
- Welches Buch liest oder verschenkst du immer und immer wieder?
- Wie hast du es in letzter Zeit geschafft, aus deiner Komfortzone auszubrechen?
- Wie hätte „Rotkäppchen“ deiner Meinung nach enden sollen?
- Liebster Flachwitz?
- Welche Macke findest du bei anderen Menschen besonders sympathisch?
- Welches ist dein nächstes Reiseziel?
- Welche Gewohnheit hättest du gerne ?
- Welcher Muppet ist der coolste?
- Welche Frage sollte dir mal jemand stellen?
Was für ein wunderbares Kompliment, liebe Ellen! gerne mach ich mit. Schöne Fragen hast du gestellt, wie ich finde 🙂