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7 Sachen, die erste

Seit Monaten verfolge ich bei Frau Liebe und bei Roboti liebt die Serie „7 Sachen“. Dabei schreibt man jeden Sonntag 7 Sachen auf, für die man an dem Tag seine Hände gebraucht hat und fotografiert diese auch. Dabei ist es dann vollkommen egal, ob diese Tätigkeit 5 Stunden gedauert hat oder 5 Sekunden, Hauptsache, man hat dafür die Hände gebraucht. Und jedes Mal überlege ich, was denn an dem Tag meine 7 Sachen gewesen wären. Ich finde diese Blogbeiträge jedes Mal wieder absolut großartig, und heute morgen habe ich beschlossen: Ich will auch. Deswegen auch hier ab jetzt jeden (oder zumindest fast jeden) Sonntag meine 7 Sachen.

1. Auf dem Innenstadtflohmarkt ganz viele tolle Sachen ergattert.

2. Lavendelfußbad einlaufen lassen.

3. Brot für Leberwurststullen geschnitten.

4. Rote Grütze und Vanillesauce (beides selbstgemacht) in Schälchen gefüllt und genossen.

5. Die Nachbarskatze gestreichelt.

6. Mit dem Nils zusammen den Sonntagsbraten vorbereitet und in den Ofen geschoben. (Wo er jetzt gerade schmort.)

7. Abgewaschen. (Und dabei meine Lieblingstasse zertrümmert, aber zumindest das ging ganz ohne Hände.)

Paris

Endlich habe ich es geschafft, die Paris-Bilder zu sichten und zu bearbeiten. Ende März waren Nils und ich auf Urlaub in Frankreich, zuerst drei Tage in Paris, später dann drei Tage bei meiner Großmutter in den Vogesen. (Ja, ich habe Familie in Frankreich, ist das nicht klasse?) Wir sind durch Paris gelaufen, haben uns über die Getränkepreise kaputtgelacht (bis zu 10€ für eine große Cola!), haben uns von belegten Baguettes und Schokoladenéclairs ernährt und sind abends mit unglaublich platten Füßen ins Bett gefallen.

Auch wenn wir übrigens ohne zu Zögern Schokoladenéclairs in die Top Ten der wunderbarsten Lebensmittel aufnehmen würden, wird Paris nicht zur Lieblingsstadt. Persönlich fand ich Paris zu touristisch und zu teuer. Ich hasse es, in einer fremden Stadt zu sein, und andauernd das Gefühl zu bekommen, dass man mich eigentlich nur ausnehmen möchte. Während meiner Reisen in Australien, dem Baltikum und selbst in Stockholm hatte ich dieses Problem nicht. Außerdem sitzen überall Straßenhändler auf Decken auf dem Boden und versuchen einem wahlweise glitzernde Eiffelturmanhänger, gefälschte Taschen oder kläffende Plastikhunde anzudrehen. Das nimmt dem Ganzen doch ziemlich den Flair.

Auf der anderen Seite ist Paris wunderschön, und man sollte auf jeden Fall einmal dort gewesen sein. Die Musiker, die in die Metro einsteigen, ein oder zwei Stationen lang mitfahren und dabei Musik spielen. Der riesige Wochenmarkt in der Nähe der Bastille, auf dem man Feigen, Erdbeeren, Blutorangen schier nachgeschmissen kriegt. Ein Picknick in den Tuileries. Original vietnamesisches Essen im 13° Arrondissement. Die Macarons von Ladurée. Die Karussells überall. Der Jardin du Luxembourg.

Die Fotos hat übrigens zum großen Teil Nils gemacht, bearbeitet habe ich sie mit der Lo-Fi-App.

Paradies auf der Fensterbank

Ich liebe Grünpflanzen, Kräuter, Blumen, selbstgezogenes Gemüse… Aber ich habe einen braunen Daumen. So braun, dass, wenn ich nicht 3 Wochen lang vergesse, die Pflanzen zu gießen, meine Kräuter mir von kleinen Pflanzenmaden oder anderem Getier weggefressen werden. Aber habe ich schon gesagt, dass ich Pflanzen liebe? Genau. Und deswegen probiere ich es dieses Jahr aufs Neue, diesmal ausgerüstet mit Pflanzendünger, vielen verschiedenen tollen Übertöpfen und dem festen Willen, die Pflanzen auch oft genug zu gießen. So ein kleines Paradies auf der Fensterbank ist einfach zuuu schön, finde ich. (Außerdem habe ich sowas in den letzten Jahren immer wieder auf den verschiedensten Blogs gesehen und habe immer gedacht, dass ich sowas auch haben will. Tja, so einfach ist das manchmal.)

Als Übertöpfe habe ich übrigens Tassen und Schälchen genommen, die entweder einen leichten Sprung haben oder die ich auf dem Flohmarkt ergattert habe. Und die Erde ist von Maulwurfshügeln vorm Haus, ich hoffe mal, das macht nix… Besonders nahrhaft wird die Erde nicht sein, aber dafür gibt es ja dann Dünger.

Die Tomatenpflanze ist übrigens – trotz Maulwurfshügelerde – in der letzten Woche um mindestens 50% größer geworden. Ich glaube, das kann echt heiter werden.

Im Folgenden noch zwei Bilder von meinem kleinen Paradies.

Verantwortung übernehmen!

Heute Morgen habe ich mich mit jemandem über Fukushima und die AKWs in der Nähe meiner Heimatstadt unterhalten. Ich komme aus einer Kleinstadt, die 50 Kilometer von Philippsburg entfernt liegt. Was nun aktuell in Japan passiert, macht auch uns hier in Deutschland Angst. Was, wenn irgendwas mit einem AKW bei uns schiefgeht? Meine Reaktion war zu fragen, ob er denn Ökostrom bezieht. Die Antwort war ein Drucksen.

Ich glaube fest daran, dass man bei vielen Dingen mit den Füßen und dem Geldbeutel abstimmen muss. Du hältst die Laufzeitverlängerung von AKWs für falsch? Dann bezieh keinen Atomstrom mehr, sondern wechsle deinen Anbieter! Du findest Massentierhaltung und dichtgedrängte Tiertransporte grausam? Dann kauf nur noch Biofleisch oder direkt beim Bauern! Du ärgerst dich über die Benzinpreise? Dann versuch, dein Leben so einzurichten, dass du das Auto weniger brauchst. All das kostet Zeit, Geld, Energie, all das braucht erst einmal Planung und Nachdenken. Aber es geht.

In einer Zeit, in der wir den Politikern nicht mehr vertrauen, weil wir vermuten, dass ihre Entscheidungen nicht vom Besten für die Bürger, sondern von den Interessen der Wirtschaft motiviert sind, reicht es nicht mehr, nur am Wahltag mit zwei Kreuzen auf einem Zettel abzustimmen. Wir müssen jeden Tag abstimmen – mit unseren Entscheidungen, unserem Verhalten. Wenn wir den Volksvertretern nicht mehr dahingehend vertrauen können, dass sie unsere Interessen im Kopf haben, müssen wir selbst handeln. Wenn die Politiker ihrer Verantwortung nicht mehr gerecht werden, müssen wir die Verantwortung wieder selbst übernehmen.

Wenn keiner mehr für Atomstrom zahlt, hat sich die AKW-Diskussion erledigt. Wenn keiner mehr 4 Hähnchenschenkel für 2€ kauft, lohnt sich die Massentierhaltung in Deutschland nicht mehr. Das passiert nicht in Tagen, Wochen oder Monaten. Aber es passiert, nach und nach. Indem wir innerhalb des Systems handeln. Mit jedem Bürger, der wieder selbst die Verantwortung für sein Leben übernimmt, mit jedem, der nicht nur zetert, sondern handelt. Mit dem Geldbeutel. Da, wo es der Wirtschaft am meisten weh tut.

Kate Sutton

Ah, schön illustrierte Rezepte machen mich immer ganz glücklich – besonders, wenn ich darüber einen tollen Illustratoren entdecke, so wie hier Kate Sutton (hier über Handsome Frank, eine Agentur für Illustratoren im UK). Ich liebe die Details in ihren Zeichnungen, da könnte ich einfach nur Ewigkeiten lang rumgucken und immer noch etwas neues entdecken. Total super.

Beim Weitersuchen habe ich dann noch ihre Arbeit für The Economist entdeckt und war nicht weniger begeistert. Wie sie die Ideenfindung illustriert – da finde ich mich total wieder.

Und jetzt genug der Worte und viel Spaß beim Bewundern ihrer Arbeit.

P.S.: Das Copyright für diese Arbeiten liegt natürlich bei Kate Sutton.

Letterpress fürs iPad

Ohgottohgottohgottohgottohgott. So, bevor ich diesen Blogbeitrag weiterschreiben kann, muss ich erstmal tiiiiief durchatmen. Aaaalso: … … …

Gut, ich habe meine Begeisterung ausreichend unter Kontrolle, um euch von dieser Entdeckung zu erzählen: Letterpress (Hochdruckverfahren) für das iPad. Als ich das heute morgen beim Notizbuchblog gelesen habe, bin ich fast vom Sofa gepurzelt. Es soll also eine App geben, mit der man das traditionelle Hochdruckverfahren auf dem Computer simulieren kann, statt mit der Druckerpresse, Farbe und vielen, vielen Einzellettern zu arbeiten. So viel Spaß es machen könnte, das tatsächlich per Hand zu machen, so teuer und schwierig ist es auch sicherlich, an das ganze Material heranzukommen. Außerdem passt eine Druckerpresse nicht mal so eben in das durchschnittliche Wohnzimmer. (Schade eigentlich.) Jedenfalls soll es jetzt eine Simulation für das iPad geben. Aktuell sammeln sie bei Kickstarter Geld, um das Projekt fertig zu finanzieren (ok, sie haben es schon mehr als doppelt finanziert). Leider besitze ich kein iPad, aber sie meinten, dass das Programm auch nur als erstes dafür veröffentlicht wird.

Das Schöne an solchen Simulationen ist ja, dass man erstmal rumprobieren kann, ohne sich das ganze Equipment besorgen zu müssen – ob nun gekauft oder geliehen. So mache ich es mit den ganzen Retro-Foto-Programmen auch, aber dazu demnächst mal mehr.

Wow.

Stockholm

Das letzte Wochenende habe ich in Stockholm verbracht, gemeinsam mit einem anderen Mädel, mit dem ich Schwedisch lerne. Sie hatte bei Ryan Air extrem günstige Flüge entdeckt (18€ hin und zurück, inklusive aller Gebühren), und ich hatte mich spontan angeschlossen.

Ich habe es in keinem Moment bereut, denn die drei Tage Stockholm waren einfach toll – und ich will auf jeden Fall wieder zurück in diese wunderbare Stadt. Während ich bei vielen Städten das Gefühl habe, dass die Stadt ohne wirkliche Rücksicht auf ihre Bewohner gebaut wurde, und die Leute sich eben arrangieren müssen oder hart werden, ist Stockholm eine sehr lebensfreundliche Stadt. Für eine Stadt mit nur 800.000 Einwohnern (was für eine Hauptstadt ja nun nicht wirklich riesig ist) sind die öffentlichen Verkehrsmittel sehr gut – und besonders fiel uns auf, dass überall Leute mit Kinderwägen herumlaufen, gerade auch Männer. In einem Kulturzentrum gab es sogar eine Art Parkhaus für Kinderwägen. Dabei ist – wie wir es für Skandinavien ohnehin erwartet hatten – die Stadt leider sehr teuer, aber wenn man darauf verzichtet, in Cafés und Restaurants zu gehen und ansonsten sparsam lebt, geht es irgendwie.

Wir haben also zwei Tage damit verbracht, Stockholm mit der U-Bahn zu erkunden, durch Supermärkte zu tigern, in Vintage-Shops, durch die Straßen zu laufen, über Märkte, durch die wunderbaren Süßigkeitenläden, mit der Fähre zu fahren und dabei zu reden, reden, reden. Eine Stadt lernt man nicht in Museen kennen, und so war das auch absolut perfekt. Die Abende über waren wir vollkommen groggy in unserem Hostel (das ich übrigens unbedingt weiterempfehle!), wo wir dann Drei-Gänge-Menüs produzierten (aus Salat, Pasta und Tütensuppe) und mit einigen der anderen Backpacker und einem lustigen Schweden wieder redeten, redeten, redeten. Mit Aktionen wie „Ich koche für dich, und du bringst mir bei, auf schwedisch zu fluchen“ und „Ich befrage jetzt mal alle über ihre Erfahrungen mit Hühnchen“ gingen die Abende sehr schnell rum.

Mehr davon, bitte. Sofort. (Hach, in drei Wochen bin ich ja schon in Paris. Yeah.)

So, und jetzt ein paar Fotos für euch. (Die sind übrigens mit der Lo-Fi-App bearbeitet, die man 7 Tage kostenlos nutzen kann.)

Kavamore Press

Wenn ich dieses Poster hier sehe, möchte ich sofort lernen, wie man sowas macht. Ich möchte eine Druckerpresse, ich möchte mein eigenes Atelier, am Besten mit einem farbbespritzten Betonfußboden, hohen Decken und großen Fenstern. Ich möchte viele Ideen verwirklichen, mit angenehmer Musik im Hintergrund, vollkommen versunken in meiner eigenen Welt. Und jeden Tag entsteht irgendwas – mal schön, mal ein ein bisschen daneben.

Merkt man, dass ich seit Wochen nicht mehr kreativ war? Eigentlich seit Monaten. Hmpf. Nach der Klausur nächsten Mittwoch haue ich aber wieder rein. Aber sowas von.

Jedenfalls: Die tollen Drucke von Kavamore Press machen, dass es mir wieder so richtig in den Fingern kribbelt, loszulegen. Ich mag die Farbkombinationen und die Tatsache, dass sie so richtig schön vintage sind. Es lohnt sich richtig, auf ihre Seite zu gehen und zu stöbern und sich zu freuen, dass all dies so schön aussieht. Das Poster oben kann man übrigens auch kaufen.

© der Drucke liegt bei Kavamore Press, aber das ist ja klar.

The Alphabet

Ja, ja. Sobald die Klausurenphase so richtig heiß und stressig wird, passiert hier weniger als sonst. (Ich sitze teilweise bis in Nacht hinein an den Vorbereitung für eine Geometrieklausur, durch die ich unbedingt gut durchkommen will.)

Ganz auf dem Trockenen will ich euch dann aber doch nicht sitzen lassen – also hier ein Typographie-Video, das mir sehr gut gefallen hat. (Habe ich schon mal erwähnt, dass ich Schriftarten sammle? Bin halt doch ein süßer, kleiner Nerd.)

Das Ganze ist von Alessandro Novelli.

The Alphabet from n9ve on Vimeo.

Schöne Spiele

In letzter Zeit bin ich ziemlich verrückt nach Point’n’Click-Spielen, die es zuhauf kostenlos im Internet zu spielen gibt. Ziemliche Zeitfresser, muss ich sagen – aber bei meinen stundenlangen Expeditionen durch fremde Häuser und Welten bin ich auf drei Spiele gestoßen, die graphisch einfach klasse sind. Es macht vor allem deswegen Spaß, diese drei Spiele zu spielen, weil sie so dermaßen schön sind, und zwei davon sind auch irgendwie poetisch in ihrer Story.

Zuerst ist da The Dreamerz. (Habe ich heute entdeckt.) Du bist ein Astronaut und musst in ein Planetensystem reisen, um die dortige Traummaschine zu reparieren. Weil die nämlich kaputt ist, müssen die Menschen in  unserer Welt ohne schöne Träume schlafen – und das musst du natürlich dringend ändern. Dazu läufst du auf den Planeten rum, die alle irgendwie besonders sind, und suchst die Traumbälle, die verloren gegangen sind. Die Welt sieht sehr kindlich aus – ich habe mich dabei einfach gefühlt, als sei ich in ein sehr schönes Kinderbuch geraten.

Dann gibt es Haunt The House. In diesem Spiel machst du als Gespenst ein Haus unsicher. Irgendwelche dreißig Leute haben nämlich beschlossen, in deinem Haus eine Party zu feiern und das passt dir so gar nicht – du willst sie da raus haben. Also fliegst du durch dein Haus und ergreifst von allen möglichen Gegenständen Besitz, was die Partygänger nach und nach immer mehr erschreckt, bis die Atmosphäre so gruselig ist, dass sie schreiend vor dir flüchten, und zwar idealerweise aus der Haustür rennend und nicht sich aus dem Fenster im dritten Stock stürzend. Verbunden mit einer herrlich „vintagigen“ Graphik und einem sehr skurrilen Humor ist das ein großer Spaß. Kann man auch mehrfach spielen – man probiert dann einfach, die Leute schneller in Panik zu stürzen und weniger aus Versehen zu töten. Schließlich ist man ja eigentlich lieb.

Und schließlich habe ich mich in Loondon verliebt. Als Buckliger bist du in der normalen Gesellschaft früherer Zeiten nicht besonders willkommen, also lebst du als Freak, als Ausgestoßener zusammen mit anderen „deiner Art“ auf einem Jahrmarkt, bis du eines Tages einen Zettel findest, auf dem von Loondon die Rede ist, der Stadt, in der alle glücklich sind – und so machst du dich auf den Weg. Dieses Spiel lässt sich sehr schnell durchspielen, weil man immer nur eine einzige Handlungsoption hat. Im Grunde ist es also weniger en Spiel als eine interaktive Geschichte, die du selbst erlebst – und als solche einfach traumhaft schön und vor allem unsagbar traurig.

Viel Spaß euch mit diesen wunderbaren Spielen und den ebenso schönen Bildern, Geschichten, Ideen dabei.


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