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Alltagshelden, die achtundfünfzigste

Jeden Dienstag aufs Neue Dinge, die mein Leben schöner machen, einfacher, genussvoller. Alltagshelden, die man sonst gerne mal übersieht. Nach einer Idee von Roboti.

Dinge, die ich mir aus England mitgenommen habe. Am liebsten kaufe ich im Urlaub Alltagsgegenstände, um mich bei jeder Nutzung an die tolle Zeit zu erinnern. Und aus jedem Urlaub kommt auch mindestens ein Kleidungsstück mit, damit ich die Erinnerungen am Körper tragen kann. Also gibt es heute Urlaubshelden:

Irgendwann in England habe ich beschlossen, dass ich eine Tasse brauche, die mir im Ref an schlechten Tagen in irgendeine Form Mut macht. Und an diesen Urlaub sollte sie mich auch erinnern. Dieser Emaille-Becher ist es geworden (zum Glück trinke ich meinen Tee nur lauwarm, sonst hätte ich ewig verbrannte Lippen):

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Mein blauer Schwalbenrock, den ich in Stratford-Upon-Avon im Ausverkauf gefunden habe. Aktuell in Kombination mit gelben Strumpfhosen die perfekte Medizin gegen den dunklen Winter.

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Eine tolle Totebag, die irgendwie für einen guten Zweck verkauft wurde, in einem Klamottenladen, der mir eigentlich zu teuer war. Aber die Tasche war locker bezahlbar – also kam sie mit. (Da steht „made for change“ drauf.)

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National Hugging Day

 

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Man muss die Feste feiern, wie sie fallen, und heute ist National Hugging Day. Perfekt im kalten Winter, wenn mir irgendwie nie mehr warm werden will, und wenn die Leute viel öfter als sonst mit einer Schnute durch den Tag laufen. Perfekt, wenn man sich plötzlich mit dem Faszinosum „Erwachsenenleben“ konfrontiert sieht, das täglich mehr nach Haifischbecken riecht (Kfz-Versicherungen sind so ein Beispiel).

Und dann muss man sich eben daran erinnern, warum man das alles macht, und dabei hilft – eine Umarmung. Die hilft immer, zumindest ein wenig.  Weil es letztlich nicht um den perfekten Tarif geht oder die ideale Wohnung, sondern um die Menschen, mit der wir unser Leben teilen. Um die kleinen Momente und um all die Beziehungen, die ein Leben ausmachen.

Also, umarmt die Leute, die euch wichtig sind. Sagt ihnen, dass sie euch viel bedeuten und macht ihnen kleine Freuden.

Sommerfarben

Ich bin ein Sommerkind, aus vollstem Herzen. Die Farben, die Sonne, das viele Licht, die Wärme. Im Winter dagegen muss ich mit meinem inneren Sonnentank auskommen, und wenn ich in meinem Freundeskreis zuhöre und meinen Feedreader durchgehe, vermissen auch viele andere den Sommer.

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Ich erlebe das in jedem Januar und Februar aufs Neue, dass ich unglaublich viel schlafen will, öfter Heißhunger habe, weniger erledigt bekomme und öfter auch mal schlecht gelaunt bin. Anders als in anderen Jahren akzeptiere ich das dieses Jahr. Anstatt mich zu fragen, was mit mir falsch ist, weil ich eben weniger erledigt bekomme, schaue ich mich um und merke, dass es jedem so geht. Dass das normal ist und vollkommen in Ordnung. Und das macht einen ganz gewaltigen Unterschied für mich und meine Stimmung. (Ohnehin gehe ich für mich persönlich davon aus, dass das Adrenalin durch den Beginn des Referendariats mir bis in die sonnigeren Tage helfen wird.)

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Was noch hilft gegen den Winterblues ist das, was ich am Sommer liebe: Helligkeit, Farbe und viel frisches Gemüse. Also gehe ich viel raus und habe, wenn ich drin bin, viel helles Licht an. Ich umgebe mich mit bunten Farben, gerade auch mit meiner Kleidung. Gelbe Schals, blaue Röcke, rote Strumpfhosen (nicht alles auf einmal). Ich gehe ins Kino, ins Theater, treffe mich mit Freunden – alles Dinge, die mich glücklich machen. Und natürlich muss auch der Winter genossen werden, mit den Freuden, die er bietet. Eine heiße Schokolade schmeckt bei Minustemperaturen eben am besten, und auch die Hühnersuppe, wie meine Oma sie gekocht hat. Auch einen Sonntag lang im Bett zu liegen und zu lesen – das mache ich im Sommer nicht ohne ein schlechtes Gewissen, dafür hätte ich angesichts von Sonnenschein viel zu sehr das Gefühl, das Wetter nutzen zu müssen. Und auch random acts of kindness mache ich im Winter viel häufiger, weil die Menschen weniger lächeln und ein bisschen Freude dringend Not tut.

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Und vom Sommer kann man natürlich auch träumen, deswegen auch die Fotos, die in den letzten beiden Sommern entstanden sind. Träumen. Dafür ist der Winter doch auch wie gemacht.

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Und, wie kommt ihr durch den Winter? Womit erleichtert ihr euch das Warten auf den Sommer?

Wochenrückblick 3/13

Ernsthaft

In Vorbereitung auf das Referendariat habe ich letztens irgendwo gelesen, dass es gut ist, wenn Lehrer im Unterricht möglichst viel mit nonverbalen Signalen ausdrücken, anstatt sich den Mund fusselig zu reden. Da ich aber meinen (durchaus funktionierenden) Lehrerblick nicht auf Knopfdruck gegenüber einer unschuldig aussehenden Webcam hinbekomme, müsst ihr eben mit anderen beeindruckenden Beispielen meiner ausdrucksstarken Mimik vorlieb nehmen.

|Gehört| “The Marriage Plot” von Jeffrey Eugenides. Einige Folgen „Bibi und Tina“, die mir aktuell ganz große Freude machen. Ich meine, einfach Geschichten, „subtile“ Gesellschaftskritik und einiges an Inhalten, das fünfjährige Kinder nie und nimmer verstehen können. Große Klasse. (Wobei eine Folge auch ziemlich rassistisch war, auch das darf nicht unterschlagen werden.)

|Getan| Den Mietvertrag für unsere tolle neue Wohnung unterschrieben. (Im März ziehen wir ein, und ich schwärme sicherlich noch öfter davon.) Drei Fahrstunden gehabt. Drei Stunden in einem Versicherungsbüro verbracht – Versicherungsmenschen können echt faszinierende Wesen sein.

|Gemacht| Mit Fingerfarben und Upcycling-Stempeln rumgepanscht und es zutiefst genossen. Schoko-Kirsch-Kuchen gebacken. Mandelmilch selbst gemacht (schmeckt, wie ich finde, nach überhaupt nix – dann kommt es eben morgen ins Henna).

|Gelesen| “The Drifters” von James A. Michener, immer noch. Das mit den 50 Büchern könnte dieses Jahr schwierig werden.

|Gesehen| Tatort. Ein bisschen „Two Broke Girls“ und „The Big Bang Theory“. Und einen Sonntag lang Filme, unter anderem „Sister Act“.

|Gegessen| Viele Brote mit Apfel-Zwiebel-Leberwurst und süßem Senf. Vegetarische Schnitzel, die ich ziemlich lecker fand. Unmengen an Eisbergsalat. Ein tolles Risotto vom Liebsten. Keks-Nutella-Keks-Sandwiches. Liebevoll von Rosi (der Dame im Schulkiosk) geschmierte Brötchen. Eine scharfe Ananas-Shrimp-Suppe, perfekt für den Winter. Knuspersalat mit Putenmedaillons.

|Getrunken| Viel Wasser. Africola. Schwarztee.

|Gefreut| Auf meine neue Klasse, die ich ab Anfang Februar eigenverantwortlich unterrichten werde. (Ich bin total kribbelig.) Darüber, dass wir so schnell eine Wohnung gefunden haben.

|Gelacht| Nach einem schulinternen Volleyballturnier über die Bemerkung eines Mädchens: „Boah, da haben wohl nur die hässlichen Jungs mitgespielt!“ (Kann ich nicht beurteilen, weil ich viel zu fasziniert davon war, dass die Jungs den Ball getroffen haben und das richtig sportlich aussah. Ich könnte das nicht.)

|Geplant| Grob, wie es in der neuen Wohnung aussehen soll. Viele Dinge, die in der kommenden Woche erledigt werden müssen.

|Gekauft| Gutes Essen, aber das ist ja immer wichtig. Rotstifte fürs Ref.

|Gewünscht| Hitzefrei. Endlich mal wieder nicht müde zu sein (das liegt bestimmt am Wetter). Und dass die Nachbarn in der neuen Wohnung ebenso nett sind wie in der aktuellen.

 

Lieblingslinks der Woche:

Fand ich hochinteressant: Ein Lehrer, der freiwillig auf seine Verbeamtung verzichtet. Ob ich das nachmachen würde, weiß ich nicht, aber ich habe großen Respekt vor ihm.

Color Me Katie bringt Farbe in den Winter. Und über ihr Bild zum Thema „making new friends“ muss ich noch immer grinsen.

Eine wunderbare Idee, den Valentinstag mit Schülern zu nutzen, in dem man als eine Art „random acts of kindness“ selbstgemachte Kleinigkeiten an irgendwelche Menschen verschenkt.

75% der weltweit hergestellten Spielsachen stammen aus China. Eine Fotostrecke, die zumindest einigen wenigen der Menschen ein Gesicht gibt, die ihr Leben als Fabrikarbeiter dafür investieren.

Gute Gründe, aus denen Schüler keine Hausaufgaben vorweisen können.

Schöne alte Bilderbücher über das Wetter und das Weltall.

Wunderschöne Bilder eines Unwetters, aus großer Ferne aufgenommen. Es stimmt schon, was die Raumfee sagt: Blauer Himmel ist wirklich deutlich weniger interessant als andere Himmelserscheinungen.

Die fünf am häufigsten genannten Dinge, die Menschen auf dem Sterbebett bereuen. Daraus lässt sich für das Leben verdammt viel lernen.

Emily Proud kann malen. Mit Wasserfarbe. Aber so richtig. (Keine Zeit für komplette Sätze, angucken!)

Warum es gut ist, Dinge selbst zu machen. Ich vermute, ihr, die ihr hier öfter reinschaut, wisst das eigentlich. Aber man kann auch die bekannten Dinge manchmal wiederholen.

Wenn ich dann meine eigenen Schüler habe (bald!), will ich das mit dem Schülerfeedback auch so ausprobieren. Keine Fragebögen, sondern freies Feedback.

Die Antwort, auf die Frage, warum wir im Winter mehr essen.

Alltagshelden, die siebenundfünfzigste

Jeden Dienstag aufs Neue Dinge, die mein Leben schöner machen, einfacher, genussvoller. Alltagshelden, die man sonst gerne mal übersieht. Nach einer Idee von Roboti.

Die Kunstwerke, die so in meiner AG entstehen.

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Heute wurde Geschenkpapier (simples Packpapier) bedruckt, mit Fingermalfarbe (denn man lernt – Farbe landet immer auch da, wo sie nicht landen soll) und allem möglichen „Müll“. Eigentlich sollen die Schüler da selbst sammeln, als Kreativitätsübung, als Bewusstseinsmachung von „Müll ist auch eine Ressource“. Tun sie aber oft nicht, weil es Kinder sind. Und wenn Weihnachtsferien waren und ich danach eine Woche krank war, muss ich alles selbst mitbringen. (Mittlerweile bin ich aber stolz darauf, dass sie die Basics wie Schere und Kleber meistens dabei haben. Ich bin wirklich stolz auf solche Erfolge.) Also durchwühle ich meine Schränke und bringe „Stempel“ mit: Da gab es Flip-Flops, die ich nicht mehr trage, Schminkschwämmchen, einen Kamm, Filmdöschen, einige selbstgemachte Stempel, Spülschwämme und einiges mehr. (Nils, falls du die Spülschwämme suchst – äh. Ja. Sorry. Ich besorge neue.)

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Nächsten Dienstag werde ich übrigens das letzte Mal mit der Gruppe arbeiten. Ich werde sie vermissen, und ihren Aussagen nach geht es ihnen ganz genauso. Sie kündigen ja an, dass sie sich an mich ketten wollen, wahlweise wollen sie mich auch einfach an einen Stuhl fesseln. Solltet ihr also nichts mehr von mir hören nach Dienstag, informiert die Behörden…

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Und was habe ich durch die Gruppe gelernt?

  • Ein bisschen Chaos schadet dem Lernprozess nicht. Die Kinder hatten einen Riesenspaß und haben auch immer geholfen, hinterher zu putzen und aufzuräumen.
  • Es funktioniert, sich in einer AG duzen zu lassen. Im Unterricht würde ich das aber nicht wollen, weil ich die Distanz dann manchmal doch brauche. (Allein schon, wenn ich die Schüler bewerten muss.)
  • Es ist gut, Kindern ganz ehrlich zu zeigen, wie sehr man sie mag.
  • Kinder lieben Glitzer. Deswegen: Glitzer überall einbauen, wo es nur geht. (Auf eigentlich allen gezeigten Bildern ist Glitzer.)

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Und sie merken es auch, wie man sieht:

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Oh, und seit gestern weiß ich, was für eine Klasse ich ab Februar übernehme: Ich werde eine neunte Klasse in Mathematik unterrichten, eigenverantwortlich, mit Benotung und allem. Ich bin total gespannt und hibbelig auf „meine“ erste richtige Klasse. (Aber euch vergesse ich trotzdem nicht, meine Hasen!)

 

7 Sachen, die neunundfünfzigste

(Ab heute wieder) jeden Sonntag aufs Neue: 7 Sachen, die ich mit meinen zwei Händen gemacht habe, egal, ob das 5 Minuten oder 5 Stunden gedauert hat. Die Idee dazu stammt von Frau Liebe.

Frühstück gemacht. (Seht ihr, dass das Brot dreieckig ist? Brot in lustigen Formen, dafür sollte es eine Ladenkette geben, finde ich. Ich hätte bitte gerne Fünfecke oder Parallelogramme. Bunte Farben fände ich auch noch gut.)

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Nach einer Weile Rumgefaulenze dann auch Mittagessen gemacht. Hier seht ihr, wie die Pfanne für das Veggie-Schnitzel heiß wird. (Drama! Spannung!)

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Ferngesehen. „Sister Act“, aber auch das ZDF-Melodram für den Sonntagnachmittag und einen Mantel-und-Degen-Film. Ich weiß gar nicht, wie lange das her ist, dass ich einen kompletten Sonntag vorm Fernseher verdrömelt habe.

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Mit dem Liebsten einen Schokoriegel geteilt. („Boost“, haben wir uns aus England mitgenommen. Während der Zeit in Australien war ich süchtig danach.)

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Dem Liebsten außerdem eine Fußmassage verpasst. („Duuuu?“ – „Jaaaa?“ – „Mir fehlt da noch irgendwas für die 7 Sachen… Soll ich dir die Füße massieren und du fotografierst das?“)

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Ablage gemacht begonnen auf dem Boden verstreut und dabei erst einen Vortrag von Gunter Dueck und dann eine Folge „Bibi und Tina“ gehört. Mein Bedürfnis nach Niveau ist sehr schwankend.

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Und weil heute ein extrem fauler Sonntag war, gibt es einfach wenig anderes als Essen, das sich fotografieren lässt. Also: Noch ein Foto von den zwei Blutorangen, die ich mir als Tatort-Essen zerpflückt habe. Dazu ein Schälchen Honig und ich bin glücklich. Gibt es ab jetzt öfter.

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Wochenrückblick 2/13

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|Gehört| Den Rest von „Trauma“ von Dean Koontz. „The Marriage Plot“ von Jeffrey Eugenides.

|Getan| Die theoretische Führerscheinprüfung mit null Fehlerpunkten bestanden. Zwei Fahrstunden gehabt. Mich mit lauter komischem Erwachsenenzeug rumgeschlagen: Autokauf, Wahl der Krankenversicherung, Telefonate mit der Hausverwaltung. Vertretungsunterricht gehabt und neue Dinge ausprobiert. Krank rumgelegen und das Beste daraus gemacht. Mit guten Freunden lange telefoniert und gechattet. Meine ganzen Englandfilme abgegeben.

|Gemacht| Teller bemalt. (Zeige ich euch demnächst.) Ein Nagelbild ausprobiert. Eine Englandflagge gemalt.

|Gelesen| „The Drifters“ von James A. Michener. Das wird mich auch noch länger beschäftigt halten, so gut es ist.

|Gegessen| Eine Pizza Italy (die natürlich, wie der Name schon sagt, mit Thunfisch, Ananas und Zwiebeln war). Ganz viele Nudeln, weil Nudeln glücklich machen und sie bestimmt gegen Winterblues helfen. Unter anderem Nudelsalat mit Ananas, Minze und Avocado. Vegetarisches Geschnetzeltes. Couscoussalat mit Cranberries, Aprikosen, Pilzen, Pistazien und Gurke.

|Getrunken| Viel Wasser. Africola. Schwarztee. (Zurück im Alltag!) Heiße Schokolade. Frisch gepressten Orangensaft. Kalten Kakao. Birnenlimonade.

|Gefreut| Über die bestandene Prüfung.

|Geärgert| Während einer Diskussion mit Amerikanern über deren Waffengesetze. Wenn dann begründet wird, dass man „unschuldige Menschen enteignen würde“, was aber in der deutschen Geschichte ja nichts neues sei, gehe ich die Wände hoch.

|Gelacht| Bei meinen Fahrstunden, weil der beste Fahrlehrer der Welt und ich uns manchmal zu gut die Pointen zuwerfen.

|Geplant| Leben. Ganz viel davon.

|Gekauft| Mehrere Bücher für die Schule: Zwei Bücher zur spielerischen Vermittlung von Mathematik und eines über die theatralen Aspekte des Lehrerberufs. Ganz viele Postkarten. Bürokrams für das Referendariat. Mal wieder für eine Weile ein Audible-Abo.

|Gewünscht| Dass der Staat für Beamte den Arbeitgeberanteil der gesetzlichen Krankenversicherung übernimmt.

 

Lieblingslinks der Woche:

Bilder von einem Eis-und-Schnee-Festival in Harbin (China). Diese Bilder von bunt beleuchteten Eisschlössern und lachenden Menschen, die da runterrutschen, wecken in mir die große Lust, da auch mal hinzufahren. Und für die unter euch, denen das ein zu weiter Weg ist, gibt es hier eine Anleitung dazu, wie man ein bunt leuchtendes Iglu im eigenen Vorgarten baut.

Eine schöne Kombination aus ruhiger Fotografie und mandalaartiger Malerei. Hier.

Holzspielzeug in Form eines Atomkraftwerks.

Tetris-Kekse. Die wären bestimmt gut für die Figur, weil sie so schön sind (und ich so nerdig), dass ich einfach nur damit spielen würde.

In den 1920ern fuhren sie mit Straußen-Kutschen durch die Gegend. Irgendwie ist das cooler als ein Auto.

Und 1937 konnte man in Los Angeles einen Mäusezirkus sehen. Das macht mich jetzt neugierig und ich würde es zu gerne sehen.

Falls ihr nicht wisst, wie ihr euren Blinddarm loswerdet, wenn ihr in der Londoner Tube sitzt, gibt es hier Tipps. Man weiß ja nie.

Alltagshelden, die sechsundfünfzigste

Jeden Dienstag aufs Neue Dinge, die mein Leben schöner machen, einfacher, genussvoller. Alltagshelden, die man sonst gerne mal übersieht. Nach einer Idee von Roboti.

Und weil ich heute krank bin, muss das gefeiert werden. Oder so. (Man muss alles feiern. Wenn ich krank bin, sagt mein Körper mir, dass in irgendeiner Form etwas nicht stimmt, und dann höre ich auf ihn, wenn ich klug bin, und gebe ihm, was er braucht. Und wenn man so will, ist das doch auch eine Form des Feierns – ich feiere meinen Körper, ich nähre ihn, ich achte ihn. Außerdem ist das auch in gewisser Form angenehm.) Ich hab nen Infekt, der schon einige Leute in meinem Kreis durch hat, und der sich irgendwie nicht auf Symptome festlegen kann. Immerhin weiß er, dass er meine Nase verstopfen möchte, mir Schwindelgefühle verursachen mag und ansonsten munter ausprobiert, was gerade so in ist: Husten, Übelkeit, Ohrenschmerzen, Kopfschmerzen, Lungenschmerzen, Zittern, Gliederschmerzen. Was halt gerade da ist. Ein Infekt-Bento. Manchmal geht’s mir auch toll. Merkwürdiges Ding.

Jedenfalls hat der Onkel Doktor mich gestern für heute und morgen krankgeschrieben. Genügend Schlaf (12 Stunden heute nacht), ein bisschen betüdelt zu werden und die heutigen Helden werden das Ganze deutlich angenehmer machen.

Bücher und Zeitschriften. Lesestoff ist ohnehin mein absolut liebster Alltagsheld, aber an Krankentagen noch viel wichtiger. In der einen Welt liege ich mit Erkältungsmedikamenten und Schlabberpyjama im Bett, in der anderen begleite ich Idealisten der 1968er-Generation auf ihrer Suche nach dem richtigen Leben durch die Welt.

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Das Telefon. An manchen Tagen muss man einfach jede freie Minute (also, jede Minute, in der die Nase frei ist) nutzen, um mit guten Freunden zu telefonieren. Einander erzählen, was gerade aktuell ist. Einander in den jeweiligen Plänen bestätigen, aber auch mal kritisch nachfragen. Zusammen träumen.

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Fette Brühe. Hat meine Oma immer benutzt, um Hühnersuppe zu machen. (Wann immer ich wie Oma kochen will, benutze ich Maggi oder Knorr. So war sie, die Oma.) Und auch heute noch schmeckt diese Glutamatbombe nach Kindheit, auch, wenn ich einfach nur TK-Gemüse und Markklößchen reinwerfe.

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Wochenrückblick 1/13

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|Gesehen| „The Descendants“. „Milk“. „Kiss me, Kate“ im Old Vic Theatre in London. (Da ist Kevin Spacey künstlerischer Leiter, schade nur, dass er bei diesem Stück nicht mitspielt.)

|Gehört| Radio Paradise.

|Getan| Silvester mit alten Freunden des Liebsten in Leicester verbracht. Sehr viel Zeit in Buchläden verbracht – eigentlich aber immer nur in verschiedenen Filialen von Waterstones. Wenn es doch solche Buchläden auch in jeder deutschen Stadt gäbe. Bei Waterstones zwar keine Bücher gekauft, aber viel geschmökert – meine Bücherwunschliste umfasst jetzt 156 Bücher. Mir verschiedene Monatschallenges für 2013 überlegt, statt großer Vorsätze. Scrabble auf englisch gespielt, und gemeinsam mit dem Liebsten jedes einzelne Mal gewonnen – es lohnt sich wirklich, fast nur englischsprachige Literatur zu lesen.

|Gelesen| „The Necessary Beggar“ von Susan Palwick. „Drifters“ von James A. Michener.

|Gegessen| Noch immer viele englische Süßigkeiten – hier muss diese Woche dringend die Aero-Schokolade genannt werden, die es auch als Nachtisch im Kühlregal gibt. Göttlich. Fish’n’Chips. Bubble and Squeak. Christmas Pudding mit Brandy-Sahne (muss ich beides nicht öfter essen in diesem Leben). Ein echtes Christmas Dinner an Silvester. Grandioses indisches Essen, mit drei verschiedenen Sorten Reis und drei Sorten Brot. Lachs in Weißweinsauce. Reis mit Fleischklößchen.

|Getrunken| Wasser, Tee, Rotwein, Feuerzangenbowle, Cider, Cola, Cloudy Lemonade. Aber die Getränke in England sind meist so unerträglich süß, dass ich gerne bei Wasser bleibe.

|Gefreut| Über die Zeit hier. Es ist einfach schön. (Auch wenn die Rückfahrt leider, leider schon heute ist.)

|Gelacht| Bei Scrabble.

|Geplant| Einige Challenges für mich, aber sonst? Nix.

|Gekauft| Viele DVDs, weil die hier gerade im Sale sind. Meine Tasse fürs Lehrerzimmer im Referendariat, die es bestimmt demnächst unter meine Alltagshelden schaffen wird. Blümchenaufkleber fürs Fahrrad. Ein Buch darüber, wie man Literatur mit theatralen Methoden lebendig vermittelt, am Beispiel dreier Stücke Shakespeares. Zink, Haargummis – Zeug, das man einfach in England besser und günstiger bekommt.

Auf nach 2013…

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Ich mag das, wenn ein neues Jahr vor mir liegt. Ich finde immer, dass sich das wie ein weißes Blatt Papier anfühlt, nur ohne Schreibblockade, sondern mit tausend Ideen und Kribbeln überall. Jedes Jahr, wenn das Jahr noch ganz frisch ist, fühle ich mich nach Neubeginn.

Dieses Jahr ist das auch wirklich einer. Am 25.1. starte ich ins Referendariat. Eine Zeit, auf die ich unheimlich gespannt bin. Ich freue mich darauf, zu einer Lehrerin zu werden, und so vieles zu lernen, was mir jetzt in meinen Vertretungsstunden noch ein vollkommenes Rätsel ist. Ich freue mich auf eine neue Wohnung, auf neue Orte, neue Menschen, neue Aufgaben. So vieles neues, und hoffentlich bleiben mir viele Dinge und vor allem Menschen erhalten, die mir 2012 soviel bedeutet haben.

Insofern gibt es verglichen mit den Vorsätzen, die ich für das letzte Jahr gefasst habe, dieses Mal keine Liste. Ich will das Jahr nehmen, wie es kommt, Tag für Tag und Herausforderung für Herausforderung. Aber für das Referendariat, da habe ich ein Motto und auf der Tasse, die ich mir hier in England gekauft habe, steht „Keep calm and carry on“. Ich liebe diesen Spruch und seine Geschichte, und außerdem stimmt es doch, dass ich einfach ruhig bleiben und weitermachen sollte, egal, wie stressig die Zeiten sein mögen. (Atempausen und kleine Alltagsfluchten gehören natürlich auch dazu.)

Euch wünsche ich, dass das Jahr 2013 für euch ein Annus Mirabilis wird, ein Jahr voller Wunder. Voller kleiner und großer Abenteuer, voller Zeit mit alten Freunden und Gelegenheiten für neue, voller Walderdbeeren, Sternschnuppennächten und Osterfeuer. Vergesst bei allen Projekten, Zielen und bei allem Stress nicht das Staunen.

Ach, und wenn ihr das Jahr gerne mit Träumen, Planen und dem Abschließen des alten beginnen wollt, schaut doch mal bei Susannah Conway vorbei, bei ihr gibt es dazu eine Art Workbook. Ich finde es sehr schön und habe mir auch schon ein Wort des Jahres auserkoren. (Dazu vielleicht irgendwann mehr.)


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