Wenn ihr die Designerin und Illustratorin Iris Luckhaus noch nicht kennt, dann habt ihr ernsthaft was verpasst. Wie man auf ihrer Website nachlesen kann, macht es ihr besonders große Freude, Geschichten visuell und mit viel Liebe zum Detail zu erzählen. Wühlt euch da mal durch, und ihr werdet die schönsten Illustrationen und Designs finden.
Entdeckt habe ich ihre wunderschönen Werke durch Lily Lux, eine Figur, die sie geschaffen hat. Zuerst habe ich die Kühlschrankmagnete mit Lily Lux entdeckt, eine magnetische Anziehpuppe mit verschiedenen Outfits, Frisuren und Accessoires. Beim späteren Stöbern bin ich dann noch auf das Buch „Die wunderbare Welt der Lily Lux“ gestoßen, im September kam außerdem „Das Lily Lux Notizbuch“ heraus.
Lily Lux ist deshalb etwas so besonderes, weil sie eine derart leuchtende Lebensfreude ausstrahlt. Eine junge Frau, die gerne träumt, findet, dass jeder Tag in gewisser Weise ein Feiertag ist (und sich auch selbst welche ausdenkt – oder kanntet ihr bisher den Tag der Vorfreude?) und das Leben einfach wahnsinnig positiv lebt. Das Ganze in wunderschönen Zeichnungen mit einer unglaublichen Liebe zum Detail. Jede Seite in beiden Büchern ist fast schon ein Wimmelbild, so lange kann man sich damit beschäftigen und immer wieder neues entdecken.
Die beiden Bücher sind allerdings nicht alleine aus Iris Luckhaus‘ buntem Hirn entsprungen, sondern sind eine Kooperation mit Matthias Klesse, dessen Website man sich hier ansehen kann. Auch dieser Mensch hat durchaus ne Menge Kreatives vorzuweisen, ob nun als Autor, Zeichner, Schauspieler, Dramaturg oder Regisseur, und so ganz „nebenbei“ arbeitet er noch als Lektor und unterrichtet. Also – wow.
Auf die Frage, wie diese Kooperation jetzt aussah, schreibt Iris Luckhaus:
„Matthias Klesse und ich haben Lily Lux zusammen erfunden, oder besser: gefunden… und zwar als eine Art liebevoller Karikatur von mir selbst, die wir an einem Februarabend vor ein paar Jahren in einem kleinen Berliner Supermarkt ganz zufällig kennengelernt haben. Als dann der Hoffmann und Campe Verlag einige Zeit später gefragt hat, ob ich nicht gern mal ein Geschenkbuch machen wolle, hat sich diese Idee einer Figur mit Hilfe einer eigentlich ganz anderen Buchskizze, einer schlauen Lektorin und einiger wunderbarer Lieblingsmenschen erstaunlicherweise völlig verselbständigt und ganz plötzlich einen eigenen Willen, einen eigenen Geschmack und eine ganz eigene Logik entwickelt. Das Ganze ist sehr organisch über einen recht langen Zeitraum gewachsen und hat sich irgendwann wie von allein zu einem ganz klaren, lebendigen Bild zusammengefügt. Als das erste Buch schließlich konkret wurde, haben Matthias und ich zunächst die Seitenideen und Texte gemeinsam entwickelt. Illustriert und zusammengebaut habe ich Lily Lux und ihre wunderbare Welt dann hauptsächlich allein, wobei Matthias als zweites Paar Augen auch da sehr wichtig war – einerseits als Korrektur, andererseits aber auch als Hilfe bei der Ideenfindung, beim Weiterspinnen und bei den Detailgeschichten, die sich da im Hintergrund abspielen… allein kann man halb so schön herumfabulieren wie zu zweit. Und das Schöne, wenn man zu zweit arbeitet, ist ja auch, dass meistens einer den Wald überblickt, wenn der andere zwischen Bäumen verloren geht – und umgekehrt.“(Schöner kann man es doch nicht formulieren, was?)
Das Notizbuch, das als zweites gemeinsames Buch der beiden herausgekommen ist, ist ein wunderbares Sammelsurium, in dem man Ewigkeiten lang stöbern kann. Und wenn man fertig ist, kann man eine Stunde oder auch einen Tag später nochmal weitergucken. Danach schenkt man ein weiteres Exemplar der besten Freundin, der zweitbesten Freundin und der Schwester, und lässt es bei sich rumliegen, damit andere Freundinnen (Lernpartnerinnen und Zeuginnen Jehovas eingeschlossen) auch mal drin rumblättern können und sich dann freuen.
Eigentlich ist das Buch kein Notizbuch, zumindest keines, in dem ich mich verewigen werde. Vielmehr ist es Lily Lux‘ Notizbuch, in dem sie alle möglichen Erinnerungen gesammelt hat, angefangen mit einem Kalendarium mit den wunderbarsten Feiertagen (darunter auch welche, die sie selbst erfunden hat), ihren Lieblingsrezepten für alle Gelegenheiten, Bastelanleitungen und noch so vielem mehr. Nachdem ich in diesem Buch gelesen habe, habe ich für die nächste Zeit beschlossen, dass ich dringend Lampions bauen muss, schöne Frisuren üben, Eis und Kürbiskuchen machen – und das sind nur einige der Dinge, die mir die kalte Jahreszeit versüßen werden. (Wer hat schließlich gesagt, dass man nur im Sommer Eis essen kann?)
Für alle, die positive Menschen mögen, die die kleinen Freuden des Lebens genießen und alle, die gutes Design schätzen, ist dieses Buch eine große Freude.
Viel Spaß mit den folgenden Bildern und auf der Website von Lily Lux!