In letzter Zeit bin ich ziemlich verrückt nach Point’n’Click-Spielen, die es zuhauf kostenlos im Internet zu spielen gibt. Ziemliche Zeitfresser, muss ich sagen – aber bei meinen stundenlangen Expeditionen durch fremde Häuser und Welten bin ich auf drei Spiele gestoßen, die graphisch einfach klasse sind. Es macht vor allem deswegen Spaß, diese drei Spiele zu spielen, weil sie so dermaßen schön sind, und zwei davon sind auch irgendwie poetisch in ihrer Story.
Zuerst ist da The Dreamerz. (Habe ich heute entdeckt.) Du bist ein Astronaut und musst in ein Planetensystem reisen, um die dortige Traummaschine zu reparieren. Weil die nämlich kaputt ist, müssen die Menschen in unserer Welt ohne schöne Träume schlafen – und das musst du natürlich dringend ändern. Dazu läufst du auf den Planeten rum, die alle irgendwie besonders sind, und suchst die Traumbälle, die verloren gegangen sind. Die Welt sieht sehr kindlich aus – ich habe mich dabei einfach gefühlt, als sei ich in ein sehr schönes Kinderbuch geraten.
Dann gibt es Haunt The House. In diesem Spiel machst du als Gespenst ein Haus unsicher. Irgendwelche dreißig Leute haben nämlich beschlossen, in deinem Haus eine Party zu feiern und das passt dir so gar nicht – du willst sie da raus haben. Also fliegst du durch dein Haus und ergreifst von allen möglichen Gegenständen Besitz, was die Partygänger nach und nach immer mehr erschreckt, bis die Atmosphäre so gruselig ist, dass sie schreiend vor dir flüchten, und zwar idealerweise aus der Haustür rennend und nicht sich aus dem Fenster im dritten Stock stürzend. Verbunden mit einer herrlich „vintagigen“ Graphik und einem sehr skurrilen Humor ist das ein großer Spaß. Kann man auch mehrfach spielen – man probiert dann einfach, die Leute schneller in Panik zu stürzen und weniger aus Versehen zu töten. Schließlich ist man ja eigentlich lieb.
Und schließlich habe ich mich in Loondon verliebt. Als Buckliger bist du in der normalen Gesellschaft früherer Zeiten nicht besonders willkommen, also lebst du als Freak, als Ausgestoßener zusammen mit anderen „deiner Art“ auf einem Jahrmarkt, bis du eines Tages einen Zettel findest, auf dem von Loondon die Rede ist, der Stadt, in der alle glücklich sind – und so machst du dich auf den Weg. Dieses Spiel lässt sich sehr schnell durchspielen, weil man immer nur eine einzige Handlungsoption hat. Im Grunde ist es also weniger en Spiel als eine interaktive Geschichte, die du selbst erlebst – und als solche einfach traumhaft schön und vor allem unsagbar traurig.
Viel Spaß euch mit diesen wunderbaren Spielen und den ebenso schönen Bildern, Geschichten, Ideen dabei.