Einfach raus.
Plötzlich ist die Examensarbeit abgegeben, endlich, endlich. Und es dreht sich nicht mehr alles darum, wie man ein irres Arbeitspensum bewältigen muss. Auf einmal ist da ein bisschen Zeit, die nicht genutzt und optimiert werden muss, sondern vertrödelt werden darf. Mit einem dicken Schmöker auf dem Sofa, eingekuschelt in die Lieblingsdecke, und ich darf so lange lesen, wie ich will, höchstens unterbrochen von einem Nickerchen oder einem Spaziergang.
Herrlich, zumal der Liebste und ich einen Teil dieser Zeit genutzt haben, um einfach mal wegzufahren. Nicht weit weg, aber doch so, dass das Arbeitszimmer plötzlich nicht nur einige Stufen entfernt war, sondern 80 Kilometer. Einfach ans Meer. Mitten im Winter, wenn dort nur Leute sind, die einfach raus wollen, die ihre Ruhe wollen. Der eiskalte Wind im Gesicht, warm eingepackt und mit keiner einzigen Pflicht weit und breit. Schön, wenn das einzige, das an mir zerrt, der Wind ist.
Schön auch, wenn die Sonne gerade untergeht, und plötzlich wieder der Kopf frei genug ist, um das wirklich zu genießen. Wir hatten eine Ferienwohnung, die einige Kilometer vom nächsten Ort entfernt lag, und hatten auch geliehene Fahrräder. Und als wir dann durch den Sonnenuntergang geradelt sind, auf diesem Feldweg, auf dem wir immer wieder im Schnee stecken blieben, das war einfach lebendig. Mittendrin dann das Gefühl, unbedingt ein Foto machen zu müssen. Anhalten, sich für den richtigen Winkel in den Matsch knien. Einfach nur von Moment zu Moment.
Platz im Kopf. Für Abenteuer und für neue Ideen, für Geschichten und in einigen Momenten sogar für Leere.
Müssen wir öfter machen. Einfach raus gehen. Für eine Stunde, einen Tag oder ein Wochenende, gerne auch für länger. Raus zu den kleinen und großen Abenteuern.
hach. so schöne Fotos. da bekomme ich Sehnsucht nach Meer. und ich mag es dort auch gern im Winter, wenn kaum Leute da sind…