Wochenrückblick 3/13

Ernsthaft

In Vorbereitung auf das Referendariat habe ich letztens irgendwo gelesen, dass es gut ist, wenn Lehrer im Unterricht möglichst viel mit nonverbalen Signalen ausdrücken, anstatt sich den Mund fusselig zu reden. Da ich aber meinen (durchaus funktionierenden) Lehrerblick nicht auf Knopfdruck gegenüber einer unschuldig aussehenden Webcam hinbekomme, müsst ihr eben mit anderen beeindruckenden Beispielen meiner ausdrucksstarken Mimik vorlieb nehmen.

|Gehört| “The Marriage Plot” von Jeffrey Eugenides. Einige Folgen „Bibi und Tina“, die mir aktuell ganz große Freude machen. Ich meine, einfach Geschichten, „subtile“ Gesellschaftskritik und einiges an Inhalten, das fünfjährige Kinder nie und nimmer verstehen können. Große Klasse. (Wobei eine Folge auch ziemlich rassistisch war, auch das darf nicht unterschlagen werden.)

|Getan| Den Mietvertrag für unsere tolle neue Wohnung unterschrieben. (Im März ziehen wir ein, und ich schwärme sicherlich noch öfter davon.) Drei Fahrstunden gehabt. Drei Stunden in einem Versicherungsbüro verbracht – Versicherungsmenschen können echt faszinierende Wesen sein.

|Gemacht| Mit Fingerfarben und Upcycling-Stempeln rumgepanscht und es zutiefst genossen. Schoko-Kirsch-Kuchen gebacken. Mandelmilch selbst gemacht (schmeckt, wie ich finde, nach überhaupt nix – dann kommt es eben morgen ins Henna).

|Gelesen| “The Drifters” von James A. Michener, immer noch. Das mit den 50 Büchern könnte dieses Jahr schwierig werden.

|Gesehen| Tatort. Ein bisschen „Two Broke Girls“ und „The Big Bang Theory“. Und einen Sonntag lang Filme, unter anderem „Sister Act“.

|Gegessen| Viele Brote mit Apfel-Zwiebel-Leberwurst und süßem Senf. Vegetarische Schnitzel, die ich ziemlich lecker fand. Unmengen an Eisbergsalat. Ein tolles Risotto vom Liebsten. Keks-Nutella-Keks-Sandwiches. Liebevoll von Rosi (der Dame im Schulkiosk) geschmierte Brötchen. Eine scharfe Ananas-Shrimp-Suppe, perfekt für den Winter. Knuspersalat mit Putenmedaillons.

|Getrunken| Viel Wasser. Africola. Schwarztee.

|Gefreut| Auf meine neue Klasse, die ich ab Anfang Februar eigenverantwortlich unterrichten werde. (Ich bin total kribbelig.) Darüber, dass wir so schnell eine Wohnung gefunden haben.

|Gelacht| Nach einem schulinternen Volleyballturnier über die Bemerkung eines Mädchens: „Boah, da haben wohl nur die hässlichen Jungs mitgespielt!“ (Kann ich nicht beurteilen, weil ich viel zu fasziniert davon war, dass die Jungs den Ball getroffen haben und das richtig sportlich aussah. Ich könnte das nicht.)

|Geplant| Grob, wie es in der neuen Wohnung aussehen soll. Viele Dinge, die in der kommenden Woche erledigt werden müssen.

|Gekauft| Gutes Essen, aber das ist ja immer wichtig. Rotstifte fürs Ref.

|Gewünscht| Hitzefrei. Endlich mal wieder nicht müde zu sein (das liegt bestimmt am Wetter). Und dass die Nachbarn in der neuen Wohnung ebenso nett sind wie in der aktuellen.

 

Lieblingslinks der Woche:

Fand ich hochinteressant: Ein Lehrer, der freiwillig auf seine Verbeamtung verzichtet. Ob ich das nachmachen würde, weiß ich nicht, aber ich habe großen Respekt vor ihm.

Color Me Katie bringt Farbe in den Winter. Und über ihr Bild zum Thema „making new friends“ muss ich noch immer grinsen.

Eine wunderbare Idee, den Valentinstag mit Schülern zu nutzen, in dem man als eine Art „random acts of kindness“ selbstgemachte Kleinigkeiten an irgendwelche Menschen verschenkt.

75% der weltweit hergestellten Spielsachen stammen aus China. Eine Fotostrecke, die zumindest einigen wenigen der Menschen ein Gesicht gibt, die ihr Leben als Fabrikarbeiter dafür investieren.

Gute Gründe, aus denen Schüler keine Hausaufgaben vorweisen können.

Schöne alte Bilderbücher über das Wetter und das Weltall.

Wunderschöne Bilder eines Unwetters, aus großer Ferne aufgenommen. Es stimmt schon, was die Raumfee sagt: Blauer Himmel ist wirklich deutlich weniger interessant als andere Himmelserscheinungen.

Die fünf am häufigsten genannten Dinge, die Menschen auf dem Sterbebett bereuen. Daraus lässt sich für das Leben verdammt viel lernen.

Emily Proud kann malen. Mit Wasserfarbe. Aber so richtig. (Keine Zeit für komplette Sätze, angucken!)

Warum es gut ist, Dinge selbst zu machen. Ich vermute, ihr, die ihr hier öfter reinschaut, wisst das eigentlich. Aber man kann auch die bekannten Dinge manchmal wiederholen.

Wenn ich dann meine eigenen Schüler habe (bald!), will ich das mit dem Schülerfeedback auch so ausprobieren. Keine Fragebögen, sondern freies Feedback.

Die Antwort, auf die Frage, warum wir im Winter mehr essen.