Typo und ich

Früher dachte ich, für Schrift brauche man das Grundwissen der ersten Klasse, einen Stift und Papier. Als ich dann anfing, mich etwas näher mit Word zu befassen, habe ich nachmittagelang mit den Schriftarten rumgespielt. Meistens habe ich einfach ausprobiert, wie mein Name (oder der Name des Jungen, in den ich gerade verliebt war) in dieser und jener Schriftart aussieht. Schon damals fiel mir auf, wie sehr eine Veränderung der Schriftart beeinflusst, wie ein Wort oder auch ein ganzer Text wirkt. Aus diesem Grund habe ich beispielsweise meine Schul- und Uniaufschriebe jahrelang mit Comic Sans MS geschrieben – damit sie nicht ganz so sachlich wirken. (Mittlerweile fände ich das gar nicht mehr ansprechend – aber es ist ein gutes Beispiel dafür, wie Schrift die Wirkung eines Textes beeinflusst.)

Typo-Experimente auf Gewürzstreuern

Anfang letzten Jahres dann bin ich bei im Internet auf einige Seiten mit kostenlosen Schriftarten gestoßen, wo ich erst einmal voller Begeisterung Dutzende Schriftarten heruntergeladen habe. Danach habe ich wochenlang damit gespielt, diese Schriftarten entweder teilweise abzuzeichnen oder damit Beschriftungen für Gewürzstreuer oder Ordner zu machen. Auf diese Weise habe ich extrem viel gelernt; besonders bin ich jetzt in der Lage,  Studien wie diese für ein Projekt zu machen. Mittlerweile spiele ich für viele meiner Kreativprojekte mit den Möglichkeiten, die sich durch Schrift und Wort ergeben – denn nicht nur im reinen Text, sondern auch im Zusammenspiel mit Illustrationen und Mustern ist Typographie ein mächtiges Werkzeug.

Wer jetzt mehr lesen möchte über Serifen, Ligaturen, Laufweiten, Kapitälchen und all die anderen wunderbaren Begriffe, kann sich bei der Wikipedia und bei Typefacts umsehen. Diejenigen, die weniger die Information als vielmehr Inspiration suchen, sind beim Notizbuchblog, bei We Heart It und beim Inspirationlab richtig.