Unprocessed, die zweite und letzte
Ein Monat „unprocessed“ hin oder her – ich habe keine Lust mehr. Hat man vielleicht auch daran gemerkt, dass ich letzte Woche überhaupt nicht mehr gebloggt habe darüber.
Durchgehalten habe ich 10 Tage lang. In der Zeit habe ich sehr viel gekocht, was mir auch sehr viel Spaß macht. Ich habe Lunchboxen gepackt, meine eigenen Kekse gebacken, Brühe selbst gekocht.
Und am letzten Freitag dann war irgendwie nichts zum Frühstücken im Haus. Nichts, was sich hätte essen lassen können, wenn man nicht gerade Lust auf den Rest vom Abendessen hat. Also stand ich eine Viertelstunde später beim Bäcker und habe einen Berliner gekauft. Ja, klar, die hatten auch Vollkornbrötchen. Die hatten sogar richtig vernünftiges Zeug, unprocessed eben. Aber sie hatten eben auch Berliner da, mit Zuckerguss und Johannisbeergelee, in Fett gebacken, ungesund und herrlich. Das war das Ende, und seitdem habe ich zwar keine Unmengen an Mist gegessen, aber ein bisschen Ketchup hier und ein Essen in der Mensa dort beenden die Aktion auch,
Jetzt aber zu den Dingen, die mir besonders aufgefallen sind in den 10 Tagen des Experiments:
- Ich habe für meine Verhältnisse verdammt wenig Fleisch gegessen. Eigentlich nur das Fleisch, das wir zubereitet haben – vielleicht an drei Mahlzeiten pro Woche. Vielleicht 350g pro Person und Woche. Normalerweise esse ich da doch recht viel von, ob nun in der Mensa oder zum Frühstück aufm Wurstbrot.
- Weißmehl hält wirklich, wirklich nicht lange vor. Der Tag, an dem ich den Berliner gegessen habe, war auch der Tag, an dem ich ständig und andauernd Hunger hatte. Vollkornprodukte machen einfach dauerhafter satt.
- Selbstgekochte Brühe ist was wunderbares.
- Alle Mahlzeiten des Tages vorzubereiten ist eine sehr aufwändige Sache.
- Sobald etwas in Plastik verpackt ist, sind wahrscheinlich auch Chemikalien drin. Was man so alles in Fruchtjoghurt, Tomatendosen und Frischkäse reintun kann, ist mir wirklich ein Rätsel.
- Processed food ist verdammt bequem.
Das sind jetzt keine absolut überraschenden Weisheiten, die die Welt verändern werden. Meine aber vielleicht schon ein wenig.
Das Studium läuft 🙂