Crumble
Ich hatte heute den zweiten der vier großen Unterrichtsbesuche im Referendariat. Zwei Fachleiter, eine Schuldirektorin und drei Referendarinnen saßen hinten in meiner wundervollen Lieblingsklasse und sahen mir beim Unterrichten zu. Nicht unbedingt die natürlichste aller Situationen, zumal ich vorher fast eine Woche lang vollkommen in einer Unterrichtsstunde verschwunden war und sie von allen erdenklichen Seiten her geplant habe. (Und verdammt, es gibt viiiiele Seiten, von denen man sowas angehen kann.) Anstrengend, sehr sogar.
Und irgendwann, wenn der erste Entwurf des Entwurfs steht, ist der Kopf dann endgültig leer, und ich brauche Trost, und einen schnellen Erfolg dazu. Also gehe ich in die Küche und backe.
Was irgendwie immer geht, ist Crumble. Süße, saftige Früchte, knackige Streusel. Wie Streuselkuchen, nur ohne den doofen Hefeteig.
Also wühle ich in Vorratsschränken und Kühlschränken und sehe mal nach, was noch so da ist. Pflaumenkompott, irgendwann am Wochenende gekocht. Ein schrumpeliger Apfel. Drei Nektarinen. Eine Handvoll Trockenobst. Schneiden, und in eine Auflaufform geben.
Und dann die Streusel. Ungefähr 90g Zucker (davon 75g brauner Rohrzucker und 15g selbst gemachter Vanillezucker), 120g Margarine und 150g Mehl mischen. Und weil der Vorratsschrank noch so viele spannende Dinge enthält, noch zwei verprügelte Löffelbiscuits, ein paar gehackte Pekannüsse und eine Handvoll Haferflocken dazu. Fleißig Streusel machen, und über das Obst geben.
Das Ganze bei 200° in den Ofen, bis die Streusel goldbraun sind und an einigen Stellen das Kompott durch die Streusel suppt. Zwischendurch aufgeregt durch die Wohnung rufen, dass der Liebste dringend mal riechen kommen muss.
Und dann, eine Stunde später, in die Kuscheldecke eingemummelt auf dem Sofa sitzen, Lieblingsserie gucken und Crumble essen. Noch lauwarm, mit einem großzügigen Löffel Macadamia-Eiscreme. Glück und Geborgenheit und alles auf einmal. Und der Entwurf ist Welten entfernt.
Und weil das eine Freude ist, die so viel besser in den Herbst passt als in den Sommer, reihe ich mich mit diesem Beitrag in Julis #halloherbst13 ein, in der Hoffnung, vielleicht sogar ein tolles Überraschungspaket zu gewinnen.
Und wie das in den Herbst passt! Klasse Idee, ich schnuppere auch mal 🙂