Alltagshelden, die vierundsechzigste

Jeden Dienstag aufs Neue Dinge, die mein Leben schöner machen, einfacher, genussvoller. Alltagshelden, die man sonst gerne mal übersieht. Nach einer Idee von Roboti.

Die Nachbarskatzen aus der alten Wohnung (hier: ein wirklich schräges Fledermaus-Look-Alike-Bild von Kitty):

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Ich wollte nämlich schon immer Katzen haben, mindestens eine. Die wäre dann schwarz-weiß, hieße Minou, und wir würden zusammen mit vielen Büchern und Blümchenstoffen in einer Pariser Mansardenwohnung leben, ganz bohémien. Nun geht das aber nicht, weil der Liebste sich als Haustier eine Allergie hält, und da komme ich nicht gegen an. Einen Mann und seine Allergie soll man schließlich nicht trennen, das steht schon bei Goethe, glaube ich.

Umso schöner, dass wir jahrelang Mietskatzen hatten, mit denen man ein Weilchen knuddeln konnte, die aber ihre Haare nicht in die Wohnung tragen. Und weil diese Zeit jetzt durch den Umzug der Vergangenheit angehört, ist es jetzt allerhöchste Zeit, den drei Lieblingskatzen den Titel „Alltagshelden“ zu verleihen.

Weil es nämlich immer wunderbar war, wie eigen diese Katzen waren, wieviel Charakter in so einem Tier steckt. Die schreckhafte, aber sehr liebesbedürftige Amy, die immer in unsere Wohnung wollte, aber eben nie durfte. Die sich so gerne in der Sonne geräkelt hat, und bei der man immer dachte: Ja, so muss ein Katzenleben sein. Die kleine Kitty, die ich noch als Kätzchen kennenlernen durfte. Irgendwie mädchenhaft und verspielt, aber durchaus auch wehrhaft gegenüber anderen Katzen, und unglaublich grazil – die Akrobatin unter den Mietskatzen. Und schließlich Basti, der Machokater, der durchaus gerne Vögel und Mäuse in Einzelteilen quer durchs Treppenhaus verstreute, dessen Miauen aber nach Kinderklagen klingt.

Die Katzen waren das, was ich an der Wohnung am meisten geliebt habe. Naja, die Katzen und die unglaublich gute Hausgemeinschaft, die wir hatten. Weil so eine Wohnung, in der man lebt, nie perfekt sein wird, irgendwo hakt’s immer. Bei uns gab es beispielsweise in der Küche nur tröpfchenweise Wasser, und gelegentlich vibrierte das Haus, wenn Güterzüge vorbei donnerten. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass so eine gute Hausgemeinschaft, auf die man sich im Zweifelsfall verlassen kann,ungefähr alles wettmachen kann. Und Katzen sind dann eben das Sahnehäubchen.

Deswegen hier nochmal ein paar Fotos.

Die Tapsekatze Amy, die jedes mal, wenn wir den Schuhschrank im Flur geöffnet haben, sofort reinhuschte.

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Kitty, die so süß aussieht, immer überall herumklettern muss und es ziemlich faustdick hinter den Ohren hat.

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Und schließlich der Muskel-Macho-Kater Sebastian, der es gut schafft, Vögel, Mäuse und sonstige niedliche Tiere in handliche Ikea-Bausätze zu zerlegen, dann aber eben doch wieder ziemlich schüchtern ist.

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Und schließlich: Tatzenspuren im Schnee. Und die Hoffnung, dass die Tiere auch weiterhin ein schönes Katzenleben vor sich haben, mit vollkommen vernarrten Nachbarn und viel Raum zum Toben.

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