Sommerfarben

Ich bin ein Sommerkind, aus vollstem Herzen. Die Farben, die Sonne, das viele Licht, die Wärme. Im Winter dagegen muss ich mit meinem inneren Sonnentank auskommen, und wenn ich in meinem Freundeskreis zuhöre und meinen Feedreader durchgehe, vermissen auch viele andere den Sommer.

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Ich erlebe das in jedem Januar und Februar aufs Neue, dass ich unglaublich viel schlafen will, öfter Heißhunger habe, weniger erledigt bekomme und öfter auch mal schlecht gelaunt bin. Anders als in anderen Jahren akzeptiere ich das dieses Jahr. Anstatt mich zu fragen, was mit mir falsch ist, weil ich eben weniger erledigt bekomme, schaue ich mich um und merke, dass es jedem so geht. Dass das normal ist und vollkommen in Ordnung. Und das macht einen ganz gewaltigen Unterschied für mich und meine Stimmung. (Ohnehin gehe ich für mich persönlich davon aus, dass das Adrenalin durch den Beginn des Referendariats mir bis in die sonnigeren Tage helfen wird.)

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Was noch hilft gegen den Winterblues ist das, was ich am Sommer liebe: Helligkeit, Farbe und viel frisches Gemüse. Also gehe ich viel raus und habe, wenn ich drin bin, viel helles Licht an. Ich umgebe mich mit bunten Farben, gerade auch mit meiner Kleidung. Gelbe Schals, blaue Röcke, rote Strumpfhosen (nicht alles auf einmal). Ich gehe ins Kino, ins Theater, treffe mich mit Freunden – alles Dinge, die mich glücklich machen. Und natürlich muss auch der Winter genossen werden, mit den Freuden, die er bietet. Eine heiße Schokolade schmeckt bei Minustemperaturen eben am besten, und auch die Hühnersuppe, wie meine Oma sie gekocht hat. Auch einen Sonntag lang im Bett zu liegen und zu lesen – das mache ich im Sommer nicht ohne ein schlechtes Gewissen, dafür hätte ich angesichts von Sonnenschein viel zu sehr das Gefühl, das Wetter nutzen zu müssen. Und auch random acts of kindness mache ich im Winter viel häufiger, weil die Menschen weniger lächeln und ein bisschen Freude dringend Not tut.

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Und vom Sommer kann man natürlich auch träumen, deswegen auch die Fotos, die in den letzten beiden Sommern entstanden sind. Träumen. Dafür ist der Winter doch auch wie gemacht.

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Und, wie kommt ihr durch den Winter? Womit erleichtert ihr euch das Warten auf den Sommer?