Adventskalendrophilie

Weihnachten kann mir in den meisten Jahren gestohlen bleiben. Also, das mit dem guten Essen und den Weihnachtsferien und den lieben Menschen und den Geschenken ist schon ganz schön, aber irgendwie freue ich mich in jedem Jahr an Neujahr darüber, dass endlich der Punkt im Jahr da ist, wo Weihnachten so weit wie möglich weg ist.

Aber den Advent, den liebe ich total. Dominosteine und Glühwein, Lichter überall und das Weihnachtslied im Theater, das Vorbereiten von Überraschungen an allen Ecken. Selbstgebackene Kekse und Gebastle. Da liegt Liebe in der Luft, weil man soviel füreinander tun will. Rituale und Geborgenheit.

Ich vermute, Weihnachten kann (in den meisten Jahren) einfach nur abstinken, wenn es das Finale einer so tollen Zeit sein soll. Wie die letzte Folge einer geliebten Serie, in der alles aufgelöst wird und man nicht ganz einverstanden ist mit den Lösungen all der Konflikte. Oder die letzte Seite eines wunderbaren Buchs, bei dem man die geliebten Figuren verlassen muss. Da kann Weihnachten gar nichts für. Vor allem aber ist Heiligabend der Tag, an dem man die letzte Tür des Adventskalenders öffnet. Und dann? Dann ist auch diese Vorfreude futsch. Egal, wie toll das Schokoladenfigürchen/das Bildchen/das Zitat/die Überraschung war, plötzlich ist die Spannung weg.

Ja, ich bin adventophil. Und noch viel mehr bin ich adventskalendrophil.

Falls es dieses Wort bisher noch nicht gab, gibt es das jetzt. Adventskalendrophilie. Ich bin nämlich mal wieder im Bastel- und Verschenkewahn, und es sind wieder Adventskalender. Dieses Jahr gibt es für acht Menschen Kalender, davon drei selbstgemachte. Einmal mit Zitaten, die ich sehr schön finde, einmal mit Artikeln, die mich dieses Jahr fasziniert haben und für den Liebsten ganz einfach mit richtig guten Süßigkeiten.

Und für die von euch, die Lust haben, auch einen Kalender zu verschenken, denen aber die Inspiration fehlt: Hier findet ihr die Zitate, die ich meiner besten Freundin in diesem Jahr schenke. Die zwei Seiten ausdrucken, in Zettelchen schneiden. Kleine Umschläge basteln – was auch immer ihr dafür nehmt, ob Zeitschriften, buntes Papier oder Buchseiten – Zettelchen rein, Zahl drauf, fertig. Kann aufwändig sein, muss aber nicht. Macht auf jeden Fall Freude.

P.S.: Den Adventskalender auf dem Bild habe ich im letzten Jahr vom Liebsten geschenkt bekommen. Befüllt hat er ihn selbst, die Verpackung selbst aber stammt von der Nähmarie.