Auf dem Jahrmarkt
Im Urlaub gab es einen Tag, an dem ich mit meinem Vater durch die Gegend gegondelt bin, ein paar Fotos folgen da auch noch. Ein ganz und gar großartiger Tag mit schönen Städten, guten Gesprächen und hervorragendem Essen – und einem Vater, der ob meiner Foto-Verrücktheit ziemlich geduldig blieb.
Als wir einen Zwischenstopp in Speyer einlegten, parkte mein Vater auf einem Parkplatz, auf dem ein teilweise aufgebauter Jahrmarkt stand. Es war Sonntag, keiner arbeitete und die Fahrgeschäfte standen da so unvollständig. Da musste mein Vater dann sehr geduldig sein, denn ich musste mir dringend alles anschauen und vor allem: Alles aus den unterschiedlichsten Perspektiven fotografieren. Ich meine – wann hat man mal diese Gelegenheit? Man kann sich die Aufbauten genau ansehen, ohne dass man von irgendwem bei Seite gedrängt wird. Und es ist ganz still, ungewöhnlich für einen solchen Ort.
Begeistert war ich beispielsweise vom Riesenrad, dem noch die Gondeln fehlten. Man erkennt es dennoch, und ich fand es fast noch schöner in diesem rohen Zustand:
Und hier sieht man sie dann, die Gondeln. Noch gestapelt zu Füßen des Riesenrads. (Und bei diesem Foto merke ich: Ich hätte mittlerweile ganz gerne eine SLR, um mehr Kontrolle über die Schärfen und Unschärfen meiner Fotos zu haben. Zumindest manchmal.)
Aber auch die anderen Fahrgeschäfte hatten ganz viel. Bei diesem hier bin ich ganz verliebt in die Bonbonfarben, die ich im Alltag zwar nicht mag, die aber ganz hervorragend zu einer Kirmes passen.
Weil es so schön ist, gleich noch einmal. Diesmal sieht man dann auch, dass es keine Bonbonmaschine ist, sondern tatsächlich ein Fahrgeschäft.
Eine Achterbahn ohne Wägen darauf. Nur das blanke Gerüst und die Ahnung, dass dort einige Tage später viel Gekreische zu hören sein könnte.
Und noch ein Gedanke des Liebsten: Ist doch eigentlich schon merkwürdig, wenn man so begeistert wie ich analog fotografiert, dann aber die Fotos nicht aufhängt, sondern einscannt und verbloggt. (Das mit dem Aufhängen soll allerdings in der nächsten Wohnung geändert werden.) Und er hat recht… Diese ganze Blogwelt ist herrlich, aber gerade die vielen Craftingblogs zeigen auf ganz erstaunliche Weise, wie stark digitale und analoge Welt verschränkt sind. Wir tun etwas mit unseren Händen – wir nähen, zeichnen, fotografieren, kochen – und dann pflegen wir es in diese virtuelle Parallelwelt ein, die sich Internet nennt. Wir leben in interessanten Zeiten.