Besticktes Holz
Aufgepasst – ein Super-Selbermacher!
Vor einigen Wochen bin ich zum Baumarkt gefahren, um ein bisschen rumzustöbern und zu schauen, wo mich Ideen anspringen. Mitgenommen habe ich unter anderem eine Heißklebepistole für einen Winzpreis – und einige dünne Holzbretter, die schon in A4 zurechtgeschnitten waren. Was genau ich damit wollte, wusste ich nicht, aber seitdem probiere ich damit viel herum. Ich probiere verschiedene Farbarten aus, versuche Holzschnitte und eben noch einige andere Sachen.
Mein aktuelles Lieblingsergebnis ist das hier:
Dazu habe ich Brett erst gefärbt, dann gründlich trocknen lassen und dann bestickt.
Für Färben braucht ihr:
einen großen Topf
viel heißes Wasser
Curcuma (ca. 20g)
das Brett
Das Färben selbst ist wirklich einfach. Dazu gebt ihr das Curcuma in den Topf, gebt kochendes Wasser dazu, rührt um und tut das Holz rein. Da es bei mir eh nicht ganz reingepasst hat, habe ich das Brett immer verschieden tief reingetan, sodass sich verschiedene Gelbtöne ergaben – in der Mitte ist das Brett sanfter gelb (aber kräftiger, als das Foto es zeigt). Gebt dem Holz ruhig ne halbe Stunde und rührt das Wasser zwischendurch immer wieder um. Je länger das Holz im Wasser bleibt, desto kräftiger wird der Farbton, klar, ne? (Für andere natürliche Farben könnt ihr mal hier gucken, da sind gute Tipps mit normalem Küchenkram.)
Wenn das Holz einige Tage getrocknet ist, könnt ihr mit dem Sticken weitermachen. Dazu braucht ihr:
ein dickes Brett zum Unterlegen oder einen Tisch, der viele Macken vertragen kann
einen Hammer
eine Zange
relativ dicke Nägel (mir hat einer gereicht)
einen Bleistift
einen Radiergummi
Stickgarn
eine Sticknadel
das Brett
geduldige Nachbarn
Zeichnet euch auf, was ihr später aufgestickt haben wollt, aber drückt nicht stark auf, sonst kriegt ihr die Zeichnung danach nicht mehr wegradiert. Nur die Umrisse, sonst wird das mit dem Gehämmere etwas heftig – ich wurde von diesem Bild inspiriert. Wenn ihr es euch aufgezeichnet habt, legt euch das dicke Brett hin, das dünne Brett darüber und hämmert los, und immer so 3 bis 5mm Abstand zwischen den Löchern lassen, schließlich wollt ihr das Brett ja nicht perforieren. Und immer wieder den Nagel mit der Zange rausziehen und das nächste Loch machen – man braucht nicht unbedingt ne Zange, aber es tut irgendwann an den Fingern weh, wenn man den Nagel so rauszieht. Der Nagel muss ganz durch das Holz, damit die Sticknadel das danach auch schafft. Wenn ihr fertig seid, prüft auf der Rückseite, ob ihr wirklich überall ganz durchs Holz gekommen seid und korrigiert im Zweifelsfall nochmal von der Rückseite aus. Dann die Bleistiftskizze wegradieren und lossticken. Fertig!
Und jetzt habe ich ein leuchtend gelbes, lebensbejahendes Bild in meinem Zimmer, das gegen den doofen Februar anleuchtet.
Ein Brett besticken! Auf die Idee wär ich nie gekommen.