Gefilzte Handyhülle

Bei meinem letzten Theaterwochenende hatte eine Freundin dort eine Handyhülle dabei, die ich super fand. Wenn ich mich richtig erinnere, war sie rot mit orangen Blumen, gestrickt und gefilzt. Ich hatte zwar noch nie eine Handyhülle, aber so eine wollte ich haben. Auch, weil ich mir an meinem gelben Kuschelschal immer noch einen Wolf stricke und ein Projekt wollte, das schnell geht.

Bevor ich euch jetzt zeige, wie man so eine Hülle macht, erstmal ein Bild, wie sie am Ende aussieht:

Auf diese Art wird mein Handy gaaarantiert niemals wieder frieren. (Das zittert nicht, das ist der Vibrationsalarm? Oh. Ok.)

Erstmal braucht ihr Wolle, die beim Waschen verfilzt. Ich habe Lana Grossa Feltro benutzt, die kriegt man ab 2,95 online, das fand ich ok. Ich hab meine einfach von hier. Ein kleines Knäuel reicht total aus. Und falls ihr keine Stricknadeln besitzt, braucht ihr zwei Stück der Größe 8.

Und dann, sobald der Paketbote da war (wobei ihr hoffentlich vollständig angezogen seid – irgendwie, naja, die haben ein doofes Timing), kanns mit dem Stricken losgehen. Für ein niedliches kleines Handy wie meins braucht ihr eine Breite von 16 Maschen, und da reicht es auch vollkommen, wenn ihr konsequent rechte Maschen strickt. (Ich bin eine Anfängerin, also mache ich Anfängertutorials. Was sonst.) Sieht man nach dem Filzen ja eh nicht mehr viel von. Auf jeden Fall solltet ihr das Handy reinwickeln können und es sollte noch Raum sein, weil die Wolle um 30 bis 40% schrumpfen wird.

Stricken, stricken, stricken, bis ihr einen Lappen habt, der um ca. 30% bis 40% länger ist als euer Handy. (Ich war zu ungeduldig, deswegen ist meine etwas zu kurz geworden.)

Und dann wird genäht. Den Lappen zusammenklappen, und dann so nähen, dass eine Handytasche entsteht. Macht es mit der Wolle und ner dicken Stopfnadel odermit Nadel und Faden. Die Tasche auf rechts drehen. So sieht das dann aus:

Ab in die Waschmaschine damit – mit anderen Klamotten, damit es besser verfilzt, aber nur mit welchen, die notfalls ein bisschen Farbe vertragen könnten.

Danach muss die Tasche getrocknet werden. Sie kommt schon relativ trocken aus der Waschmaschine, aber eben nur relativ. Sieht dann so aus:

Und dann kann man sie noch besticken, mit einfachem Stickgarn und einer Sticknadel. Ich hab drei Blumen draufgestickt, einfach frei Schnauze. Deswegen ist das jetzt (von links nach rechts) ein „Stern“ am Stiel, eine Tulpe und ein „Wagenrad“ am Stiel. Ich wollte ein wenig abstrahieren, und das wurde eben draus.

Und dann: Handy rein und sich freuen. Oder sich freuen und Handy rein. Das ist dann künstlerische Freiheit.

Viel Spaß!