the realist

Ich liebe gute Cartoons, bin aber relativ speziell, wenn es darum geht, was ich nun gut finde. Ohne meinen täglichen „Calvin & Hobbes“-Strip beispielsweise wäre der Tag um ein breites Grinsen ärmer, und auch von Nichtlustig bin ich ziemlich begeistert (das sind auch so ziemlich die einzigen E-Cards, die ich jemals verschicke). Die meisten anderen Cartoons dagegen mag ich einfach nicht so.

Asaf Hanukas Cartoons sind anders. Sie entlocken mir kein Lächeln, aber Bewunderung. In neun Einzelbildern erzählt er von einer melancholischen Welt, von seinem Zuhause Israel. Von seinem Alltag, oft ins Extreme verfremdet. Als ich mich durch seine Cartoons geklickt habe, musste ich unwillkürlich an Sin City denken, wobei ich da nur den Film kenne.

Seine Welt ist dunkel. Wenn ich das richtig verstehe, nimmt er oft Bezug auf Dinge, die in Israel (und oft genug nicht nur dort) gesellschaftlich schief laufen oder auf aktuelle Ereignisse dort. Der Cartoon in diesem Bild bezieht sich beispielsweise auf Beit Shemesh, eine sehr radikale Sekte, die Frauen stark unterdrücken will und dies in der kleinen Region, in der sie stark ist, auch konsequent tut. Frauen sollen im Haushalt arbeiten und das Geld ranholen, damit die Männer sich Gott widmen können. Mittlerweile wird die Sekte auch in anderen Teilen Israels stärker – und dies empfindet nicht nur Asaf Hanuka als bedrohlich und verarbeitet es in diesen Bildern:

(Wenn ihr den Cartoon besser lesen wollt, klickt einfach drauf, dann kommt ihr auf Asaf Hanukas Seite.)

Die Cartoons werden immer auf Englisch und Hebräisch veröffentlicht, und im Englischen sind sie dann quasi spiegelverkehrt. Ich finde es spannend, wie anders so ein Bild teilweise wirkt, wenn es andersrum ist. Einfach nur gespiegelt, und schon wirkts fremd.

Schaut euch einfach seine Cartoons an, lohnt sich!

Das Copyright des gezeigten Bilds liegt bei Asaf Hanuka.