Lieblingsbücher 2011

Inspiriert durch die vielen Blogbeiträge in meinem Reader, die sich mit den besten Büchern, die jemand im letzten Jahr gelesen hat befassen, muss ich da auch dringend mitmachen. Einerseits, weil jedes der folgenden Bücher ein kleines Wunder ist, oft sogar ein großes Wunder, andererseits, weil ich soviele Leseideen durch die anderen Blogs bekomme, dass ich da auch dringend mal was zurückgeben muss. Außerdem bin ich eine totale Büchernärrin, verbringe Stunden in Bücherläden und laufe mit der Nase in Schmökern rum. Hauptberuflich lesen wäre so eine Traumgeschichte für mich.

Die meisten dieser Bücher sind auf Englisch, weil sie so billiger zu kaufen sind, die Sprache besser ist und ich mir einbilden kann, dass ich gerade etwas für mein Studium tue. Drei Fliegen mit einer Klappe, so mag ich das.

Hier also meine Favoriten 2011:

  • The Oracle of Stamboul von Michael David Lukas. Weil es auf so schillernde Weise ein Bild einer fremden Zeit, eines fremden Ortes und eines sehr klugen Mädchens zeichnet, und weil die Sprache wunderschön ist.
  • The Hundred-Foot-Journey von Richard C. Morais. Weil er auf eine Art über Essen schreibt, dass ich vom Lesen des Buchs Magenknurren bekomme.
  • Die Soulless-Reihe von Gail Carriger. Weil sie Vampire, Werwölfe, Steampunk und einen wunderbar schrägen Humor zu verbinden weiß. Und weil sie trotz aller leicht trashigen Tendenzen dieser Reihe sehr spannend schreibt. So spannend, dass ich die Bücher mittlerweile bei Erscheinen kaufe und dann einen Tag im Bett bleibe.
  • Rico, Oscar und die Tieferschatten von Andreas Steinhöfel. Der Sprache wegen, des Humors und der Figuren. Besonders Rico ist mir ans Herz gewachsen.
  • Improv Wisdom von Patricia Ryan Madson. Weil ich jahrelang Improtheater gemacht habe und es spannend ist zu sehen, wie sehr Theater – und besonders Improtheater – den ganzen Menschen verändert. Und weil es dabei gut geschrieben ist.
  • Brooklyn von Colm Tóibín. Weil die Geschichte gut geschrieben ist. Von einer jungen Frau, die in den 50er Jahren aus Irland weggeht, um in Brooklyn ein neues Leben zu beginnen. Weil das Buch von Sehnsucht erzählt, ein Gefühl, das ich in Australien sehr gut kennengelernt habe.
  • The Girl with Glass Feet von Ali Shaw. Weil es eine schöne, traurige und irgendwie sperrige Liebesgeschichte ist. Weil Liebesgeschichten sich noch besser lesen, wenn sie schon im Buch einem Verfallsdatum unterliegen. (So wie beispielsweise bei „Die Frau des Zeitreisenden“ von Audrey Niffenegger.)
  • Water For the Elephants von Sara Gruen. Weil die Geschichte wunderschön ist. Weil sie in einem Zirkus spielt und das ja an sich schon ein Lesegrund ist. Und weil sie das befriedigendste Ende hat, das ich seit langem in einem Buch erlebt habe.
  • Thirteen Reasons Why von Jay Asher. Weil die Geschichte eindringlich von verpassten Chancen, vom Pubertieren und von der Zerbrechlichkeit von Menschen erzählt. Könnte ich mir auch als Schullektüre vorstellen, weil man gerade mit Jugendlichen bestimmt toll darüber diskutieren kann.
  • Die Mondschwimmerin von Brunonia Barry. Weil es wieder eine zarte Geschichte von der Zerbrechlichkeit von Menschen erzählt. Weil ein bisschen Übernatürliches darin vorkommt. Weil die Charaktere teilweise sehr besonders sind.
  • Samuel und die Liebe zu den kleinen Dingen von Francesc Miralles. Weil ich solche Geschichten mag, in denen ein verschrobener Einzelgänger plötzlich aus seinem Schneckenhaus auftaucht. Und weil ich durch dieses Buch die Idee für meinen Adventskalender 2011 hatte.
  • Ein Riss im Himmel von Jeanny Brewer. Weil es eine schöne, traurige Liebesgeschichte ist. Weil sie wenig verklärt und vielleicht sogar deswegen umso heftiger trifft. Weil mir am Ende die Tränen kamen. Und weil das Leben auch nach dem Ende einer Liebe weitergeht und es gut ist, das zu wissen, selbst wenn man gerade heftig verliebt in einer schönen Beziehung ist.
  • Wiedergelesen: Der Pate von Mario Puzo. Weil es hervorragend geschrieben ist, ein echter Wegfresser. Weil die etwas anderen Moralvorstellungen in der Welt des Paten zum Nachdenken anregen.
  • Auch wiedergelesen: Die Mitte der Welt von Andreas Steinhöfel. Weil es einfach wunderschön geschrieben ist. Mit ganz eigenen Charakteren und Bildern. Wenn es eine Liebeserklärung ist, den Vater im Garten zu vergraben und das Zerbrechen einer schwarzen Puppe ein ganzes Leben ändern kann und man von diesen kleinen Beschreibungen total in Atem gehalten wird.

P.S.: Die Links führen meistens zu den preisgünstigsten Ausgaben der Bücher. Wenige Male war diese Ausgabe ziemlich hässlich, dann habe ich die nächstgünstigere genommen. Außerdem laufen die Links über das Amazon-Affiliate-Programm meines Freundes, sodass er ein paar Prozent von jedem gekauften Buch bekommt. So als Dankeschön fürs Administrieren dieses Blogs. Für euch macht das nicht den geringsten Unterschied, aber ich wollte das offen machen. Außerdem ist das hier ohnehin kein „Kauft Bücher!“-Beitrag, sondern ein „Schaut mal, das hier liest sich gut!“.