Unprocessed, die erste

Vier Wochen – eine Herausforderung. (Und dazu jetzt die Musik von irgendsoeinem Rambo-sonstwas-Film laufen haben! Yeah!)

Nur „unprocessed food“ essen.

Wie man entscheidet, welches Essen jetzt processed ist und welches nicht, ist nicht ganz einfach. Auf dem Blog, der diese Aktion koordiniert, nämlich Eating Rules, gibt es eine Liste von Lebensmitteln die man darf und nicht darf. (2400 Leute machen bei der Aktion mit!) Die Daumenregel für die Entscheidung lautet: „Wenn es irgendwo einen Verrückten gibt, der dieses Lebensmittel zu Hause herstellt, ist es nicht processed.“ Also gehen alle Gemüse-, Obst-, Kräuter-, Fleisch-, Getreidesorten, aber beispielsweise kein Weißmehl, kein raffinierter Zucker und nichts, was ich nicht aussprechen kann, denn dann entstammt es recht wahrscheinlich einem Chemielabor oder braucht Geräte, die niemand zu Hause hat. Käse geht aber, Wein auch, Schokolade manchmal auch (wenn Rohrohrzucker drin ist und auf Lecithin verzichtet wurde).

Gestern also wurden unsere Regale aussortiert: Alles, was processed ist, kam in einen Umzugskarton auf den Dachboden, damit man nicht dauernd in der Küche steht und bei jeder Zutat lange überlegt.

An unseren Abendessen ändert sich nicht viel – gekocht haben wir immer, Fertigzeugs gabs kaum. Schwierig sind dagegen Frühstück (ihr wollt nicht wissen, was in Wurst alles drin ist, also außer Tier, Nutella und Marmelade und viele unserer Müslisachen sind auch kompliziert) und Mittagessen, denn letzteres findet immer in der Uni statt – und die nimmt natürlich keine Rücksicht auf unser Experiment. Also gibt es morgens Müsli für den Süßen, Obst, Vollkornbrot mit Käse oder Quark oder Avocado geht auch. Saft gibts auch – aber nur, wenn es nur Saft ist, ohne Zwischenkonzentrate und Vitaminzusätze. Fürs Mittagessen packe ich uns Lunchpakete, und werde dabei sehr kreativ.

Warum wir das machen? Weil es interessant ist. Weil wir mehr über unsere Ernährung lernen wollen, und das passiert in solchen Aktionen meiner Erfahrung nach am besten. Ich habe auch schon mal wochenweise vegan gelebt, wir haben versucht, nur Bio zu essen. Bei jedem „Essperiment“ haben wir eine Menge mitgenommen, neue Lebensmittel entdeckt, einige aus unserer Ernährung rausgeworfen.

Um übrigens mal ein Beispiel zu geben, was wir da so essen:

Frühstück: Orangensaft, Vollkornbrot mit lecker Streichkäse und Paprikastreifen

Mittagessen: Salat mit Vollkornnudeln, Tomaten, Parmesan und Pistazien, ein Apfel und eine Handvoll Nüsse, Datteln und Feigen

Abendessen: Kürbis und Zucchini aus dem Backofen, Putenschnitzel

Alles lecker, finde ich.

Reizen euch solche Essperimente auch? Habt ihr sowas schon gemacht?

Das Foto stammt übrigens von LollyKnit.