Marathon-Woman

http://www.somuchtotellyou.co.nz/2009/08/its-season.html

Der große Tag ist gekommen – und mit ihm die bibliophile Herausforderung schlechthin. 24 Stunden lang lesen, das klingt erstmal klasse, aber auch anstrengend. Ich bin gespannt, wie der Tag wird – und ob es mir nicht doch nach einer Weile reicht oder ich irgendwann einfach einschlafe. Von 10 bis 10 wird es dauern – wow.

Es wird auf jeden Fall helfen, dass Nils auch dabei ist. Als er mir davon erzählte, habe ich ihn kurzzeitig für verrückt gehalten – und dann beschlossen, mitzumachen.

9:58 Das Bett und mein Buch warten auf mich. Habe mir ein sehr gemütliches Nest gemacht und werde mich (noch im Pyjama) gleich an „My Friend Leonard“ von James Frey machen. Ich bin auf Seite 39.

11:06 Schon 61 Seiten gelesen – tief eingemummelt in meine Decke. Das Buch ist ziemlich hart, das schlägt ein bisschen auf die Stimmung.

12:05 Mittlerweile bin ich bei insgesamt 111 Seiten, aber ich bin ziemlich dösig und werde gleich ne Viertelstunde schlafen. Dann gehts weiter.

13:30 Aus einer Viertelstunde, die ich vorher schlafen wollte, wurde eine Stunde. Dafür bin ich jetzt wieder frisch genug, um weiterzumachen.

15:03 2/3 meines ersten Buchs heute sind geschafft, insgesamt 204 Seiten bisher. Das ist weniger, als ich sonst pro Stunde schaffe – aber ich hab es ja auch nicht eilig. Hab mich eben mit einem halben Flammkuchen gestärkt, und jetzt geht’s weiter.

17:07 Das erste Buch ist fertiggelesen, insgesamt 336 Seiten heute, also 48 Seiten pro Stunde. Gleich suche ich mir ein neues Buch raus, irgendwann nachher will ich mich mit einer Dusche erfrischen. Ich plane mittlerweile nicht mehr, die ganzen 24 Stunden zu lesen – aber vielleicht mache ich das doch noch. Aktuell tut mein Rücken weh, aber es macht noch großen Spaß. Ich habe vorher mit Nils abgemacht, dass wir vielleicht regelmäßig Halbmarathons machen könnten… 12 Stunden bekommt man ganz gut hin.

18:57 Das Lesen geht momentan nur sehr langsam voran, obwohl auch „Juliet Naked“ von Nick Hornby ein ganz gutes Buch ist. Ich habe allerdings seit vorhin nur 42 Seiten gelesen. Stattdessen lenke ich mich mit Fußbad, Handy suchen und auf den Asia-Lieferservice warten vom Lesen ab. Den ganzen Tag lesen hat einen Vor- und einen Nachteil: Einerseits muss man den ganzen Tag lesen, andererseits muss man auch sonst nichts.

14.5.10 Irgendwie war ich wohl gestern irgendwann so müde, dass ich zwar weter gebloggt habe, aber vergessen habe, das abzuspeichern. Tja, auch das kann passieren. Jedenfalls hat sich die Aktion gestern gelohnt. Ich habe 518 Seiten gelesen, fast zwei Romane. Beide Romane auf englisch (was ich eigentlich immer tue, was aber nichtsdestoweniger sehr gut für meine Sprachkenntnisse ist), und beide Romane sehr gut. Bis Mitternacht habe ich durchgehalten.
In Zukunft werde ich möglicherweise öfter Lesetage machen, weil es schön ist, einfach nur zu lesen, und sonst nichts zu müssen. Wie ein Date mit sich selbst, und sowas sollte man ohnehin öfter tun. (Ein Freund von mir nennt das Me-Time. Sehr wichtige Sache.) Beim nächsten Mal werde ich allerdings nicht dokumentieren, wieviel ich lese, sondern einfach nur lesen.
Probiert es mal aus – es lohnt sich.