Wilhelma, die erste

Wenn mir jemand eine Knarre an die Schläfe halten würde und mich zwingen würde, aus meiner Deutschlandreise den schönsten Tag zu nennen, müsste ich den Ausflug in die Wilhelma nennen. Also, ich hoffe natürlich, niemals in eine solche Situation zu geraten, und ich verrate es ja auch freiwillig.

Wer die Wilhelma nicht kennt: Das ist der Stuttgarter Zoo und botanische Garten – und für mich ist es ein Wunderland. Würde ich in Stuttgart leben, hätte ich eine Jahreskarte. Und wenn man dann auch noch mit dem besten Freund dort ist, der die Welt mit einem sehr ähnlichen Blick wie ich erlebt, dann ist es perfekt. Einfach nur perfekt.

So kommt es dann auch, dass an diesem Tag hunderte Digitalfotos entstanden sind und gleich zwei Filme vollgeknipst wurden. Sehr praktisch, wenn gleich zwei Leute fotografieren. Das erklärt wiederum, warum dieser Blogpost eine wahre Bilderflut enthält: Ich konnte mich einfach nicht entscheiden, und selbst wenn ich zwei Posts mache, sind es immer noch viele Bilder. Ihr werdet es jetzt ja sehen.

Gleich als erstes Bild mein Favorit. Ich habe mir bei den Tieren leider größtenteils nicht merken können, wie sie hießen, aber ich vermute, dass das hier eine kleine Maus ist, die da aus ihrem Versteck guckt.

Und wo wir schon bei niedlichen Nagetieren sind… Das hier wirkt ein bisschen, als hätte die große Liebe eines Kängurus und einer Maus Früchte getragen, finde ich.

Den Seelöwen hätte ich stundenlang beim Schwimmen zusehen können. Der Tag war auch ziemlich heiß, und ich war schon ziemlich versucht, einfach mit ins Schwimmbecken zu springen. Sie sind eigentlich nur zur Fütterung herausgekommen, und wie man sehen kann, nutzten das ungefähr alle Besucher für ein Foto – und der Fischreiher für den Versuch, auch ein bisschen Fisch abzustauben.

Und die Seelöwenkinder waren auch herzerweichend süß. Hach.

Nächste Station: Aquarium. Mit dabei – ein kletternder Tintenfisch…

… und Quallen im Schwarzlicht. Am Ostseestrand finde ich die ja nicht so toll, aber so im Aquarium finde ich sie wunderschön.

Ein ganz besonderes kleines Wunder war das frisch geschlüpfte Küken im Schaukasten. Im Zoo kann man dann Hühner sehen, die eine Woche alt sind, drei und fünf. Also, die fünfwöchigen Küken sind plötzlich gar nicht mehr süß, sondern irgendwie fusselig und eigentlich sehen sie aus wie Hühner.

Enten. Naja, die sieht man auch in jedem x-beliebigen Park, was? Aber hier lebten sie zwar auch außerhalb von Käfigen, aber in einem großen abgeschlossenen Biotop. Wir fanden es spannend, plötzlich mehr Eindringlinge in das Zuhause der Tiere zu sein, als Zuschauer oder Besucher.

Und wenn wir schon bei Vögel sind – Brillenpinguine. Sehr süße, aber auch unfassbar faule Brillenpinguine. Nicht einmal schwimmen wollten sie.

Viele bunte Vögel. Beispielsweise dieser hier, der sich so schnell bewegt hat, dass man zwar erkennen konnte, wie schön er ist, aber es fast unmöglich war, das auch auf der Kamera festzuhalten. Auf dem folgenden Foto hat er dann doch mal für einen Augenblick stillgehalten.

Das hier ist ein Kaiserschnurrbarttamarin, der seinen Namen seiner angeblichen Ähnlichkeit zu Wilhelm II verdankt. Tolle Frisur, was?

Ein Faultier hatte ich hier schon einmal im Wochenrückblick gezeigt. Ich kriege von den Tieren aber einfach nicht genug. Ich meine, 16 Stunden am Tag schlafen, gemütlich rumhängen… Sie sind das Konzept schlechthin für einen Urlaub nach einer stressigen Zeit.

Und schließlich – das Gewächshaus. Als ich mit 12 das erste Mal da war, fand ich das total langweilig, aber dieses Mal hat es mich ziemlich fasziniert. Ein echtes Paradies, das verschiedene Gegenden der Welt mittels ihrer Flora abbildet. Australien zum Beispiel:

So kann das Paradies dann auch aussehen:

Und nochmal Paradies. Ich weiß, ich wiederhole mich – aber ist es nicht wunderschön da?

Spiralenförmige Kakteen. Solche will ich dann bitte auch für meine Fensterbank. Danke.

Hier sieht man dann noch mich, wie ich Seerosen fotografiere. Am Ende des Tages blieb dann das Gefühl übrig, dass eine Welt, in der es so schöne Orte gibt, einfach lebenswert sein muss.